Eine deutsche Supergroup, die gibt es glaub ich noch nicht. Trixsi besteht aus Mitgliedern von Herrenmagazin, Jupiter Jones, Findus und Love A. Gut, mich bringt das jetzt auch nicht viel weiter. Jupiter Jones kennt man natürlich wegen Still, die restlichen Bands sind mir aber maximal namentlich bekannt. Welches Genre sie bedienen könnte ich euch auch nicht wirklich sagen. Ist für mich aber auch ok, so kann ich komplett unvoreingenommen an die Musik ran gehen.
Unvoreingenommen macht es aber auch wieder nicht leichter, denn für mich ist der Zugang zur Musik von Trixsi durchaus immer noch schwierig. Der Einstieg ist mit Jana Lüttich durchaus gut gelungen. Die guten Pop-Rock Vibes und dazu die Stimme, die mich phasenweise an Matthias Bloech von HEISSKALT erinnert. Klingt unkonventionell unangepasst und genau das macht die Nummer für mich besonders. Auch das folgende Trauma fügt sich noch sehr gut ein und kann mich besonders mit den fetten Basslines mitreißen. Der Text ist allerdings für mich teilweise etwas befremdlich, gerade wenn es im Refrain heißt „Gemeinsam sehn wir so gut aus“. Sicherlich passt es in den Kontext, mich spricht es aber schlicht weg nicht an, auch wenn sich der Track trotzdem in die Gehörgänge frisst.
Das Indie infizierte Ab Morgen kann mich dann wieder gut mitreißen, wenn sich auch schön langsam das größte Problem für mich an der Musik einstellt: Die Vocals können durchaus einen gewissen Nervfaktor haben, aber gefallen mir dann doch auch wieder. Schwer zu sagen. Und so geht es weiter. Auf der einen Seite gefällt mir so ziemlich jeder Aspekt der Musik, im nächsten Moment wünsche ich mir ein schnelles Ende. Das zieht sich durch das ganze Album und macht es für mich auch total spannend.
Mit Menschen gehen sie einen interessanten Weg und packen einen Poetryslam in ein verträumt beschwingtes Punk Gewand. Und das klingt wirklich saustark.
Fazit:
Es bleibt für mich eine komplizierte Angelegenheit, dennoch kann ich mein Ohr irgendwie aber auch nicht davon los bringen.
Man muss ihnen zur Gute halten, dass sie mit ihren Texten durchaus den Zahn der Zeit treffen und ich mich in einigen Momenten wirklich sehr gut hineinfühlen konnte. Ebenso merkt man ihnen auch instrumental an, dass wir es hier nicht mit Frischlingen, sondern mit erfahrenen Musikern zu tun haben, die wissen, welche Knöpfe sie wie zu drücken haben, um sich im Ohr zu verankern.
Ich vergebe 7,5 von 10 Bängs.
„Frau Gott“ erscheint am heutigen 26. Juni via Glitterhouse Records und ist als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich.
Tracklist:
1. Jana Lüttich
2. Trauma
3. Ab Morgen
4. Frau Gott
5. Autobahn
6. Stetig/Redlich
7. 7 oder 9
8. Wannabe
9. Menschen
10. Dagn Dagn
11. IroCityExpress