Das grausame Duo ist zusammen mit der Punk-Legende Mike Watt (Minutemen, firehose, The Stooges) wieder in Topform. Jason Cutthroats knirschende, rasiermesserscharfe Slide-Gitarre und Donny Paychecks (Ex-Zeke) hämmernden, höllisch schweren Drums prasseln in einem bluespunkgetränkten Fieber auf dich ein. Mike Watts Bass sorgt für den blutigen Kleber, der das Herz des Monsters zum Leben erweckt.
Mit den ersten Takten von Devil in Berlin kann man die vollgepackten, mit Alkohol und Rauch gefüllten Gemäuer jedes Garagenpunkclubs in Europa schmecken. Die Wände sind wie eine Lunge, die sich ausdehnt, während das Publikum wie besessen in eine fiebrige Trance verfällt. Man kann die Schreie der Menge und das unheimliche Lachen des Teufels selbst hören. Der finstere Blues-Punk und der Swamp-Garage-Sound der Cutthroat Brothers ist stilistisch vergleichbar mit Bands wie The Gun Club, The Cramps, The Stooges und sogar Sonic Youth.
Songs wie Devil in Berlin, Been Away und Love, Drugs, Etc. bieten Hooks, die sich im Gehirn festsetzen, wie ein schmutziger Tanzboden an der Sohle deiner Motorradstiefel.
Diese Musik, die wie ein brennender Leichenwagen die Autobahn hinunterbrüllt, ist das Ergebnis jahrelanger Punkrock-Touren. Die Sweeney Todd’s of Punk haben Europa erfolgreich aufgemischt, bevor Covid kam und allem Rock’n’Roll und allem anderen ein Ende setzte.
„Devil in Berlin“ versprüht einen schäbigen, urwüchsigen Schleim, der sich gierig an der Energie des Publikums festhält und nur in den dunklen Ecken der Seele überleben kann. Jeder Track ist eine schmutzige, sündige Skizze, die direkt mit einer Nacht auf Tour verbunden werden kann.
Von Polizisten in Rotterdam, randalierendem Publikum, das die Bühne in Lüttich stürmte, bis hin zu den Zuschauern, die in Köln an den blut- und schweißgetränkten Kitteln von The Cutthroat Brothers zerrten, zeigt dieses Album jeden Tritt und jeden Kratzer und übergießt ihn mit einer Flasche Whiskey, damit man ihn nie vergisst.
‘It was the love, The drugs, The fire, The lies, The kiss, The blade
The blood on the knife!’
– Love, Drugs, Etc.
Der unzüchtige und brutale Titeltrack Devil in Berlin schüttelt, rüttelt und swingt wie die Berliner Burlesque-Truppe The Velvet Creepers, die auf dem Artwork und im gleichnamigen Video zu sehen sind und mit den Cutthroat Brothers auch auf der Bühne stehen.
Love, Drugs, Etc. gibt einen Einblick in die Motive der Brüder, die hinter diesem Wahnsinn stecken. Liebe, Drogen, Sex, Blut, Rasierklingen… gibt es wirklich noch etwas, worüber man schreiben könnte?
Like a Zombie ist von The Cramps/13th Floor Elevators inspiriert. Wummernde Drums wie ein Vorschlaghammer, der an Satans Schlafzimmertür schlägt, gemischt mit der Horrorshow-Orgel von Jack Endino selbst. Eine knurrende, heulende Halloween-Hymne, die die Plattenteller von schmierigen Fieslingen und Ghouls auf Jahrzehnte hinaus verfluchen wird.
Wenn die Cutthroat Brothers einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hätten, wäre dies der Soundtrack zur Unterschriftsparty.
The Cutthroat Brothers auf Facebook
The Cutthroat Brothers auf Instagram