Land: Deutschland

Genre: NDW/Pop-Rock/Indie Rock

In letzter Zeit beginne ich jede zweite Rezension damit, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich mal über eine deutschsprachige Pop-Rock-EP schreiben würde. Aber hier bin ich nun und möchte euch von „Heiß/Kalt“ von Paula Carolina erzählen. Wer die Dame nicht kennt und sich unter ihrer Musik nichts vorstellen kann, bekommt mal eine kurze Beschreibung: stellt euch Nenas Stimme und Musik aus den 80ern vor, aber mit gesellschaftskritischen Texten und dem gewissen Flair der heutigen Zeit. Wer mir nicht glaub, muss nur den Opener Schreien anhören. Der Beat und die Bass-Line können ihre 80er-Einflüsse nicht verstecken und der Refrain rockt so sehr wie Nenas Irgendwie Irgendwo Irgendwann. Auch wenn der Track mich nicht wirklich überzeugt hat, hat er zumindest meine Neugier geweckt.

Trophäe ist wahrscheinlich mein Lieblingssong der EP. Sehr poppig und aktiv im Refrain und nah am Sprechgesang in den Strophen zeigt der Song eine andere Seite von Paula Carolina und passt trotzdem gut in das Gesamtbild rein. Textlich behandelt der Track die Objektifizierung von Menschen, der Charakter im Lied singt „nein, ich will nicht deine Trophäe sein“.

Weiter gehts mit dem melodischen Bitte Bitte. Der Text nähert sich zwar dank seiner „Fuck You“-Richtung dem Punk an, aber das Instrumental klingt eher nach dem nächsten Sommer-Pop-Rock-Hit. Aber wer die Härte hier vermisst hat, wird bei Wärs Ok versorgt. Die Gitarren dürfen sich im Refrain austoben, während sie von „unanständigen“ Lyrics begleitet werden. Aber hört doch selbst mal rein:

Mit einer hypnotisierenden Synth-Melodie und einem ebenso eingängigen Refrain kann Heiß/Kalt gut bei mir punkten. Der Song ist zum Mitsingen gemacht und hat als Bonus noch einen schönen Instrumentalteil gegen Ende. Wer da beim Live-Auftritt nicht abgeht, muss sich gehörig die Ohren auswaschen!

Zum Ende wird es mit Das Ende melancholisch und ruhig. Die klassische Halbballade, die sich langsam aufbaut und dann schließlich explodiert funktioniert gut als Abschluss. Zusätzlich gibt es dann noch das Instrumental des Openers Schreien und eine Eurobeat-Version desselben Tracks obendrauf.

Fazit: Abermals hat mich ein Artist eines mir unbekannten Genres positiv überrascht. Paula Carolina hat mit „Heiß/Kalt“ gut auf den Putz gehauen und ein paar coole Tracks für ein Indie-Sommerabendkonzert produziert. Von Pop bis Indie Rock (inklusive eines verrückten Eurobeat-Remix) ist alles dabei und entspannt für Fans von NDW-Mukke oder solchen, die es noch werden wollen, zu empfehlen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass „Heiß/Kalt“ noch nicht alles war, was die Künstlerin zu bieten hat und ich bin gespannt, was ein ganzes Album von Paula Carolina anrichten kann!

Von mir gibts dafür 8 von 10 Bängs!

acht von zehn

„Heiß/Kalt“ erscheint am 21. Juli 2023 via superpolrecords und ist als CD, LP und digitaler Download erhältlich.

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By Elias

Schreiberling aus Leidenschaft, Metal-Enthusiast seit der Schulzeit. Verirrt sich gern in den Tiefen des Prog und bestaunt moderne Ansätze zu Rock und Metal.

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