Eine Reportage/ Interview/ Fotoreportage
Es ist schon einige Frühschoppen her, dass im östlichsten Zipfel Österreichs die Heavy Metal Szene aktiv war. Kein Wunder, dass hierzulande die Szene fast ausstarb, denn die letzten Metalkonzerte wurden vor gefühlten 75 Jahren veranstaltet. Natürlich gibt es im Südburgenland das eine oder andere Festival, jedoch haben diese wenig mit reinem Metal zu tun. Doch im Jahre „Hundertvier- nach Kaiser Karl“, setzten sich einige Idealisten gemeinsam an einen Tisch und gründeten den Verein „Rock Kollektiv Süd.“ Am 10. September 2022 wurde das erste Event im Offenen Haus Oberwart (OHO) veranstaltet.
Vier tolle Bands in verschiedenen Metalgenres geigten an diesen Abend auf. Eröffnet wurde das erste Off the rails vom Stoner Rock Trio Psycho Toaster. Einen charmanten Auftritt bescherten die Female Fronted Crossovermetaller PLEXTASY. Für die härtere Fraktion boten anschließend ROTTEN HALO und FEARANCY feinen Thrash und Death, wobei das Publikum in einem „g`schmeidigen Moshpit frohlockten“ und das OHO zum Beben brachten. Ein gelungener erster Auftakt dieser neuen Konzertreihe.
Das Rockmagazine durfte ein Interview mit dem Vorstandsmitglied Phil vom Rock Kollektiv Süd kurz vor der Veranstaltung machen.
INTERVIEW
RM: Hi Phil, erstmals danke, dass du dir für ein kurzes Interview vor dem Auftritt Zeit genommen hast. Du bist ja selbst Gitarrist bei Fearancy und wahrscheinlich momentan im Stress vor eurem Gig.
Phil: Bitte gerne. Die Zeit nehme ich mir gerne, denn der Gig von Fearancy ist erst der letzte auf der Time Table heute.
RM: Was genau ist das „Rock Kollektiv Süd“?
Phil: Es ist ein Verein, bestehend aus Musikern, Bands und Idealisten, die bei uns im Südburgenland die Szene wieder aufleben lassen wollen.
RM: Inwiefern aufleben lassen?
Phil: : Es sind doch schon einige Jahre her, dass es im OHO Veranstaltungen gab, wo sich heimische Bands unter Beweis stellten und wo sich die Szene treffen konnte. Deshalb möchten wir neuen Bands eine Möglichkeit und eine Bühne bieten. Jedoch keine Coverbands, sondern nur selbstkomponierte Songs.
RM: Was hat euch dazu inspiriert?
Phil: Wie du weißt, gab es bis vor ca. 15 Jahre etliche internationale Acts im OHO wie z.B. Haggard, Kreator, In Extremo usw. und wir hatten im Bezirk einige große Metal Open Airs. Dieses inspirierte uns, die Szene wiederzubeleben.
RM: Habt ihr schon Zukunftspläne?
Phil: Ja, wir wollen jährlich zwischen 4 – 6 Events unter dem Namen „OFF THE RAILS“ als Konzertreihe veranstalten. Grundsätzlich alle Events in verschiedenen Genres, jedoch wird das Basisgenre „ROCK“ nicht verlassen. Am 26. November setzen wir fort mit einer Bluesrockveranstaltung. Unser Langzeitziel ist jedoch ein großer Event mit nationalen sowie internationalen Acts.
RM: Wo sollen diese Events stattfinden?
Phil: Grundsätzlich soll das OHO der Hauptveranstaltungsort sein, jedoch haben wir auch schon erste Ideen für eventuelle Open Air Veranstaltungen im Sommer. Aber das ist derzeit noch nicht ganz aktuell.
RM: Phil, du bist ja hauptberuflich Professor in einem Musikgymnasium. Wissen deine Schüler davon, dass du in einer Metalband spielst?
Phil: Ja, einige davon schon, und sie finden es ziemlich cool. Wir haben auch vor, den SchülerInnen aus meiner Schule im Zuge unserer Veranstaltungsreihe regelmäßig eine Bühne zu bieten, damit sie selber echte Bühnenerfahrung sammeln können.
RM: Danke dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast. Ich wünsche dir für heute einen tollen Gig.