Of Mice & Men ist eine der Bands die aus der Trancecore-Combo Attack Attack! entstanden ist. Ebenso wie Beartooth und Nine Shrines.

Gegründet von Austin Carlile entwickelte sich die Band schnell weg von dem Humor der „Mutter-Band“. Mit „Cold World“ (2016) entwickelte man sich dann etwas in Richtung Linkin Park, trotzdem war noch das eine oder andere Metalcore-Brett zu hören. Nach der Veröffentlichung dieses Albums musste sich Fronter Austin leider dem Marfan-Syndrome geschlagen geben und verließ aus gesundheitlichen Gründen seine Band. Die Band entschied sich dazu das Clean-Vocalist Aaron Pauley, welcher seit „Restoring Force“ (2014) Mitglied der Band ist, in Zukunft auch für die Screams zuständig ist.

Mit „earthandsky“ ist nun bereits das zweite Album mit Aaron als Fronter unterwegs. Während „Defy“ (2018) doch gesanglich etwas ruhiger daher kam und instrumental teilweise einen leichten Classic-Rock Einschlag hatte gibt es mit Album Nummer 6 ordentlich auf die Zwölf.

Beim Opener Gravedancer ist der Name wohl Programm. Eingeleitet mit einem wunderschönen Violinen Part dauert es nicht lange bist mit voller Metalcore-Wucht los geschrammt und geprügelt wird. Auf Cleans wird hier großteils verzichtet, dafür bekommt die Violine immer wieder Raum geboten. Eigentlich nichts zu bemängeln feine Screams, starke Riffs und gutes Drumming, aber halt auch nicht mehr.

So richtig packen kann mich erst Taste Of Regret, welches einen sehr harmonischen Eindruck macht und ein angenehmes Tempo hat. On top haben wir einen starken Refrain, der Clean gesungen wird. Aaron hat eine unglaublich warme und kräftige Stimme und ist ohne Frage der Grund das Of Mice & Men aus dem Meer an Metalcore-Bands herausstechen.

Das sehr schnelle Pieces hinterlässt bei mir auch eine guten Eindruck, aber auch hier liegt das vor allem an den Cleans die das ganze einfach sehr angenehm auflockern. Ab Pieces sind dann auch generell die Cleans wieder dominanter.

Mit The Mountain kommt auch endlich worauf ich schon die ganze Zeit gewartet habe. Ein ruhig, balladesker Start mit Cleans, welche direkt in einem fetten Scream münden und wieder leichte Djent-Momente birgt. Endlich eine ausgewogene Mischung aus den zwei Seiten des Aaron Pauley.

Meltdown weckt noch einmal Erinnerungen an „Defy“ bevor mit Linger und How To Survive noch einmal zwei Monster von der Leine gelassen werden. How To Survive stellt für mich das Highlight der harten Nummern dar, da es nicht so technisch rüberkommt sondern einfach wild drauflos gezockt wird. Hier stimmt wirklich alles.

Fazit:
Etwas im Zwiespalt bin ich bei „earthandsky“ schon. Handwerklich haben wir hier ein wirklich starkes Metalcore Album mit leichten Djent-Akzenten, doch irgendwie kommt nicht so viel bei mir an. Es prügelt so vor sich hin und bietet sicherlich den ein oder anderen starken Song.

Ich finde schade das man nicht eine größere Balance zwischen den Screams und den Cleans finden konnte oder wollte. So ist „earthandsky“ für mich der kleine böse Bruder von „Defy“.

Ich vergebe 8 von 10 Bängs.

„earthandsky“ erscheint am 27. September via Rise Records und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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