
Sonne, Beach Stage, Starkregen, Matsch und frühzeitiger Festivalabbruch
Eine Festivalreportage
Die METAL DAYS haben rund um den See in Velenje (Slowenien) eine neue Heimat gefunden und das Rockmagazine war für euch exklusiv vor Ort.
Das bekannte slowenische Metalfestival METAL DAYS wurde vom ursprünglichen Tolmin nach Velenje verlegt. Velenje liegt im Šalek-Tal, einem etwa acht km langem und zwei km breitem Talbecken, welches vom Fluss Paka durchflossen wird. Zwar war die alte Location durch seine malerische Landschaft das große Urlaubsparadies für Metalheads, hinkt die neue Destination in Velenje dem nichts nach. Das Festivalgelände befindet sich direkt am idyllischen See Velenjsko jezero. Was gibt es schöneres, als sich bei brütender Hitze, zwischen den Konzerten in einer traumhaft schönen Seeanlage abzukühlen.
Ende Juli war es dann endlich soweit und der Veranstalter konnte die Metalheads in der neuen Heimat der METAL DAYS in Velenje begrüßen. Wie schon erwähnt, befindet sich das Gelände direkt auf einem See, wobei das Infield mit drei bespielten Bühnen ausgestattet ist, bzw. sich eine weitere kleine Bühne direkt am Strand befindet. Quasi werden den Metalheads vier Bühnen geboten. Von 31.07. – 04.08. war ursprünglich das Running Order geplant, aber dazu später. Für die Hardcore- Kuttenträgersociety, denen 5 Tage Festival zu wenig sind, wird das Early Arrival Paket angeboten. Der Campground kann schon ab dem 27.07. bezogen werden, wobei die Beach Stage bereits zu diesem Zeitpunkt bespielt wird. Neun Tage Heavy Metal, Strand, Bier, Gegrilltes, Merch und Camping – das Paradies stellt man sich so vor.





















Das Herz des Festivals, quasi das Infield ist in einer rundlichen Form konstituiert, wobei die Mainstage A der Schwesternbühne, die den Namen Mainstage B trägt, nur einen Steinwurf entfernt ist. Zuzüglich ist die Mainstage A mit zwei Videowalls ausgestatten, wobei Herr und Frau Metaller, die Konzerte gut aus der Entfernung auch noch wahrnehmen können. Parallel bespielt sind jedoch nur die Mainstage B und die sich im Zelt befindende Fusionstage. Wie schon erwähnt, beinhaltet das Festival noch eine kleine Bühne direkt am angrenzenden Strand (Beach Stage). Der Festival Merch- Stand ist ebenfalls im Infield beheimatet, wobei Festival Shirts und Hoodies zu einem fairen Preis zu ergattern sind. Natürlich ist das gewohnte slowenische „Pivo“ ebenfalls reichlich vorhanden, wobei die Zapfsäulen auch im geschützten „Saufzelten“ sowie im Bereich der Fusionsstage und in der Beachmeile vorzufinden sind. Keine 2 Minuten Gehweg verbindet der angrenzende Campground das Infield. Die Foodarea läuft parallel dem Strand entlang, wobei hier auch etliche Merchstände zu finden sind.

Ebenfalls kann sich das Lineup sehen lassen, da es doch einige hochkarätige Acts vorweisen kann. Biohazard, Napalm Death, Kreator, Carcass, Helloween, ABBATH, Kataklysm, Paradise Lost, Obituary, Destruction, Kill Switch Engage etc.
Anfänglich scheint das Wetter perfekt zu sein und es werden die ersten Konzerte im herrlichen Sonnenschein genossen, bis sich die Wetterlage im Laufe der Woche ändert. Wie bereits bekannt, konnten auf dem gleichzeitig stattfindenden WACKEN OPEN AIR auf Grund der extremen Wetterlage nur ein Bruchteil der Metalheads auf den Acker gelassen werden. Etliche Headbanger mussten die Heimreisen wieder antreten.
Die Organisatoren der METAL DAYS gaben 500 gratis Tickets frei, für WOA Ticketbesitzer, die es nicht zum Holy Ground schafften, um wenigsten noch zwei Tage der tollsten Zeit des Jahres zu verbringen. Das nenne ich Courage!
Donnerstag treffen die ersten „Wackinger“ ein und betreten das heilige Gelände der Metal Days. Jedoch spitzt sich die Wetterlage immer mehr zu, sodass einige Gigs zeitlich verschoben werden müssen. DESTRUCTION bietet noch eine Hammershow, jedoch verlagert sich das Publikum auf Grund der andauernden Regenfälle anschließend in die unterdachte FUSIONSTAGE – dies kommt natürlich allen Bands diese Bühne zugute. Der Slot von KILL SWITCH ENGAGE wird zeitlich nach hinten verschoben, die Band kann jedoch das komplette Set vor einer gut gefüllten Bühne spielen.












Leider ist dann Schluss mit Lustig, denn die Nacht wird von Starkregen überschattet, sodass etliche Zelte nicht mehr bezugsfähig sind. Die Veranstalter schreiten sofort ein und bieten den Betroffenen einen trockenen Unterschlupf. Die Lage spitzt sich von Minute zu Minute immer mehr zu, da Bäche über die Ufer treten und Straßen gesperrt werden müssen. Da die Behörden einen Ausnahmezustand in dieser Region ausrufen, handeln die Veranstalter vorbildlich und sicherheitsrelevant und beenden das Festival einen Tag früher als geplant. Die Acts von IN FLAMES, BELPHEGOR und Co. fallen sprichwörtlich ins Wasser. Aber in dieser Situation wurde zum Schutz der Besucher richtig gehandelt. Steckengebliebene Fahrzeuge werden mit Traktoren aus dem Campground gezogen, Shuttlebusse werden organisiert und durchnässte Fans wird trockene Kleidung gratis zur Verfügung gestellt. Diese Veranstaltung hat bewiesen, dass das Krisenmanagement generell in Slowenien gut funktioniert. Respekt und ein Dankeschön allen Helfern, die Übermenschliches geleistet haben.
























Die ersten Bands für die METAL DAYS 2024 sowie der Termin konnten bereits bekanntgegeben werden.

Olli C
Passionierter Motorradfahrer sowie "Möchtegern"- Schlagzeuger und Fotograf aus Österreich. Bevorzugt Powermetal, traditionellen Heavy Metal, NWOBHM, Thrash, Melodic Death,Sleeze, Gothic, Symphonic Metal, Glam aber auch Hard Rock. Ist mit seiner Kamera in Wien, Niederösterreich, der Steiermark dem Burgenland und in Tschechien unterwegs für Konzert und Festivalreportagen. Macht jedoch auch Albumreviews und wirft ein Auge auf Undergroundbands. Moderierte früher Metalshows auf diversen Internetplattformen.