Mit Ivy Crown wage ich mich wieder weiter in mir unbekanntes Terrain vor. Ivy Crown ist eine Female Melodic Metalcore Band aus Dänemark. Weiblicher Gesang ist nicht unbedingt mein Fall, bei weiblichen Screams schaut es aber wieder anders aus. Für mich also Grund genug um ein Ohr zu riskieren.
Bereits der Opener Lonesome And Cold ist aber nicht was ich erwartet habe. Melodisch ist die Musik ganz klar, nur den Metalcore-Anteil muss man länger suchen. Ich finde eher das der Sound sehr in Richtung Djent geht. Auch kein Fehler, aber eben nicht was ich erwartet hatte. Die Vocals kommen in erster Linie auch ohne Screams daher. Zwar meist etwas „angeraut“ aber richtig gekeift wird, zumindest im Opener nicht. Dies übernimmt hier der Gastsänger Kim Song Sternkopf (MØL), der zwar an sich einen guten Job macht für mich aber nicht unbedingt rein passt.
Eine Vielzahl der Songs geht ebenfalls in die Richtung: viel Melodic, wenig wirklich hörbarer Metalcore, außer dem obligatorischen Breakdown (oder zumindest ein angedeuteter) im letzten Drittel der Tracks.
Frischen Wind bringt einerseits Not Who We Are, welcher einen ganz interessanten Drive hat und endlich auch Screams beinhaltet, zwar auch wie der Breakdown ans Ende gestellt aber bringen etwas Abwechslung rein. Andererseits zeigen die Damen in Forgotten Me endlich was sie wirklich drauf haben. Eine fette Wand aus Riffs im Refrain, dazu in den Strophen zum einen eine gute Portion Djent und zum anderen ordentlich hämmernde Drums. Den Screams wird hier auch mehr Platz geboten, für meinen Geschmack zwar immer noch zu wenig, aber schon ein mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Fazit:
Ich habe erwartet hier von Screams ala Spiritbox, SeeYouSpaceCowboy oder Jinjer geflasht zu werden. Bekommen habe ich eine Band die hauptsächlich Klar Gesang bietet, der nicht schlecht ist meine Erwartungen aber nicht erfüllen kann. Es wird sich wohl nichts daran ändern das ich nicht der größte Female Fronted Fan bin, trotzdem gab es durchaus unterhaltsame Momente und ihr Können darf man den Mädels auf keinen Fall absprechen.
Ich vergebe 7 von 10 Bängs.
„Echo“ erscheint am 25. Oktober via Long Branch Records und wird als CD, Digitales Album und Stream erhältlich sein.