Wer mich kennt weiß das ich mit den „klassischen“ Arten des Metals eher wenig anfangen kann, hier gehört auch Thrash Metal dazu und nun schreibe ich etwas zum Debut einer Melodic Thrash Metal Band aus Deutschland. Kann das gut gehen? Dazu kann ich nur sagen: Ja, absolut. Sicher fehlt mir der Vergleich mit anderen Bands des Genres, so kann ich jedoch ganz unvoreingenommen an „The Final Divide“ heran gehen.
Der Opener Aggressor/Protector nimmt schon keine Gefangenen und peitscht nach einem kurzen Intro rücksichtslos nach vorne. Uns erwarten fette Riffs, high-speed Drumming und eine zwischen Cleans und Screams schwankende Stimme. Wie erwähnt, es ist nicht mein Stamm-Genre aber bereits dieser Track macht enorm viel Bock.
Den fulminanten Start setzen sie Track um Track fort. Während aber der Opener doch recht modern anmutet werden in Deserter (Age Of The Wolf) eher klassische Züge des Heavy Metal verarbeitet, was man vor allem an der typischen in die Höhe schnellenden Stimme erkennt.
Mit Persecutor gehen sie in eine anfangs groovigere Richtung, bis ein an Metallica anmutendes Biest losgelassen wird. Nach knapp der Hälfte der Nummer kommt ein stilistischer Umbruch, begleitet von einem vorzüglichen Scream-Part.
Wenn man denkt man kennt das musikalische Repertoire der Dissorted Männer kommt das episch-brachiale The Temple um die Ecke. Ein mystischer, sehr ruhiger Anfang, der sich dann langsam mit dem Einsatz von E-Gitarren aufbaut bis dann nach einer Minute auch die Drums dazu stoßen und dann wieder das reinste Speed-Feuerwerk zelebriert wird. Nach der Hälfte des etwas mehr als sechs Minuten langen Tracks bricht dieses Soundkonstrukt zusammen und mündet in einen balladesken Part der mit seinen Schmerz erfüllten Vocals absolut mitreist, bevor man zur Härte der ersten Hälfte zurück findet.
Fazit:
Wie eingangs erwähnt bin ich nicht der größte Experte wenn es um Thrash Metal geht. Ich merke aber wenn ich es mit guter Musik zu tun habe und genau das bieten Dissorted auf „The Final Divide“.
Dieses Debut bietet so viele interessante Elemente, dazu instrumental und gesanglich hervorragende Arbeit das selbst ein Genre-Fremder die Klasse dieser Band anerkennen muss.
Ich wurde wirklich gut unterhalten und vergebe 8,5 von 10 Bängs.
„The Final Divide“ erscheint am 25. Oktober via Black Sunset/MDD Records und wird als CD, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Line-Up:
Mirco Ebersold – Vocals
Sebastian Stulz – Rhythm Guitars
Florian Schadhauser – Lead & Acoustic Guitars
Dillon Still – Bass
Martin Brielmaier – Drums