Kennt ihr das? Ihr kommt zu Freunden oder irgendwelchen Verwandten und auf dem Couchtisch liegt irgend so ein Bildband, von irgendwelchen total „sehenswerten“ Landschaften, die eigentlich keine Sau interessieren! Aber das überteuerte Ding in Übergröße ist so aufdringlich ein seinem Dasein, dass man unwillkürlich darin blättern muss, ohne es eigentlich zu wollen.

Bei mir daheim können sich nun diese Menschen Infinite Dreams anschauen, ob sie wollen oder nicht. Ich als alter Maiden Fan (alt bist Du auf jeden Fall – die Red.), der ich nun mal bin, musste mir dieses Buch holen. Die Frage ist jetzt, kann ich es weiterempfehlen oder soll ich Euch lieber vom Kauf abraten?

Rein optisch ist es ja schon ein Schmuckstück, edel gebunden, mit schwarz silbernen Druck, das Auge von Eddie und das klassische Iron Maiden Logo rot akzentuiert mit leicht angerauter Fläche. Dazu ist es etwas größer als ein DIN-A4-Blatt, 352 Seiten stark und bringt etwa 2,7 kg Gewicht auf die Waage.

Der Inhalt ist aber auch nicht zu verachten, immerhin gibt es mehr als 600 Bilder zu sehen. Diese sind zum Teil aus der Sammlung von den Musikern, Mitarbeitern oder beteiligten Künstlern, sodass hier Bilder zu finden sind, die vorher so noch nicht veröffentlicht wurden. Und das von den Anfangstagen der Band, und den ersten Gehversuchen der eisernen Jungfrau bis heute. Aber das Teil ist nicht nur ein schnöder Bildband, sondern auch inklusive der Story zu Iron Maiden und kann somit quasi so auch als Biografie herhalten, wenn auch etwas oberflächlich. So sind der Ära mit Blaze Bayley sehr wenige Seiten gewidmet. Man möchte fast meinen Rod (Smallwood – Manager) und Steve (Harris) würden diese Zeit am liebsten ganz aus der Historie der Band löschen. Was man auch ein wenig verstehen kann, hatten Iron Maiden da ja nicht gerade einen Höhenflug. Oder es ist einfach nicht viel passiert in diesen fünf Jahren, wer weiß? Aber auch die jüngste Geschichte der Band wird nur oberflächlich behandelt und je näher das Ende des Buches kommt, desto schneller wird der jeweilige Abschnitt abgehandelt.

Spannend finde ich die vielen Reinkarnationen von Eddie, und was die entsprechenden Künstler sich dabei gedacht haben. Oder auch welche Instrumente die Musiker spielen und wann diese zum Einsatz gekommen sind. Die meisten Fakten zur Geschichte von Iron Maiden kennt man allerdings, aber das macht nichts. Ein wenig Wissensauffrischung schadet nie. Was mich allerdings ein wenig überrascht hat, ist die Tatsache wie früh das mit dem Merchandise und vor allem mit den tausend Shirt-Designs losging. Diese füllen mehrere Doppelseiten, ebenfalls wann und für welchen Zweck diese gedruckt wurden. Man man man, einige davon hätte ich schon gern in meinen Schrank, aber man kann ja nicht alles haben. Ab der Blaze Bayley Ära gibt es allerdings keine Shirt-Motive mehr zu bestaunen, was ich allerdings jetzt schon schade finde. Langweilig wird Infinite Dreams danach dennoch nicht, kommt ja noch die Rückkehr von Bruce und Adrian, die Ed Force One, das schreckliche Cover zu Dance Of Death und wer daran schuld hat, bis zur aktuellen Run For Your Lives Tour gibt es noch genug zu lesen und sehen.

Fazit: Nun, zum 50. Geburtstag lohnt sich eine Rückschau auf sein Leben, vor allem wenn es so bewegt und erfolgreich ist wie das der Heavy-Metal-Ikonen. Für diesen gelungenen Bildband gibt es doch tatsächlich 12 von 10 Bängs! (dass du da immer gleich so übertreiben musst? Höchstpunktzahl sind immer noch 10 von 10 Bängs!!! – die Red)

zehn von zehn

Erschienen ist dieses Schmuckstück am 07. Oktober über den Prestel Verlag, und ist für „schlanke“  € 59,00 [D] / € 60,70 [A] / CHF 77,00 zu haben.

Iron Maiden Homepage/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

Related Post