Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Land: Deutschland

Auch wenn das bisherige Jahr eigentlich ein gutes für Musik war, hat mich bisher kein großer Wurf aus meinem Lieblingsgenre Metalcore großartig überzeugen. Generation.F schicken sich mit ihrer neuen EP aber an, mich zu überzeugen.
Kurz vor der Pandemie gegründet gestalteten sich die ersten Jahre sicherlich schwieriger, sich dann auch noch ein Genre auszusuchen, das leider schon sehr ausgetreten ist, macht das Ganze sicher nicht leichter. Wie und ob sie es schaffen ihren eigenen Charme zu erzeugen, werde ich mit euch in den folgenden Zeilen versuchen herauszufinden.
Der erste große Pluspunkt ist schon mal der Opener oder besser gesagt der Anfang von Lighthouse. Wir haben eine EP mit sechs Tracks, dass keine Zeit zu verlieren ist wird in dem energetischen Intro eindrucksvoll klargemacht. Nach dem Intro wird etwas Gas rausgenommen und der Sound stützt sich auf satten Basslines. Die Vocals, die mich immer wieder an Emil Bulls denken lassen, kommen im Opener ohne Screams aus und sorgen dafür, dass auch der Name Silverstein immer wieder in meinem Kopf aufploppt, ein Vergleich den ich nicht nur einmal ziehen werde.
Mit Dreamscape folgt auch direkt der Titeltrack. Die Strophe erinnert stilistisch sehr an Lighthouse. Man erwartet wohl auch hier wieder nur Cleans, auch wenn die Instrumentals deutlicher in Richtung Metalcore. Wir bekommen einen sehr melodischen Song, bei dem so manche Gesangslinie schon fast Hard Rock Vibes haben. Aber auch einen Breakdown, inklusive Screams. Diese tönen sehr eigenständig und sorgen sicher dafür, dass Generation.F es schaffen eine eigene Identität zu kreieren und nicht nur die tausendste Coreband zu sein.
Elektronisch und etwas nach Nu-Metal tönend prescht Faceless das erste Mal komplett ohne Handbremse nach vorne. Gerade der Pre-Chorus erinnert mich in der Art wie die Vocals ankommen extrem an Emil Bulls zur „Phoenix“-Ära. Die Instrumentalparts sind tatsächlich etwas schwerer zu beschreiben. Deutlich grooviger, in einzelnen Parts aber auch wieder deutlich härter als bisher zuhören. Vocals und Instrumentals gehen aber ganz klar eine herrliche Symbiose ein, gerade die Screams gehen runter wie Öl. Köstlich zu hören.
Nach einem Banger etwas Ruhe. Gut, sagen wir etwas. Time startet als Incubus-Gedächtnissong und erinnert an die Frühphase eben jener Band, übrigens auch im Klang der Vocals. Bezogen auf die Thematik des Tracks (Suchtmittel) steigert sich Time von einem angenehm entspannten Song zu einem sehr ernsten und düsteren Titel. Der Spannungsbogen und der Aufbau von Time ist unfassbar stark und zeigt was in Generation.F steckt.
Tiefe Basslines und ein Sound, der insgesamt an Heaven´s Basement erinnert, das zeichnen Hangman aus. Eine Mischung aus Metalcore ala Bury Tomorrow und Hard Rock ergibt einen extrem intensiven und sehr dynamischen Track, der von den verschiedenen Facetten stark profitiert – und vom Breakdown mit den bösen Screams. Macht Spaß, ist aber insgesamt wohl der kurzweiligste Song der EP.
Die Basslines aus Hangman werden dann auch gleich noch in den letzten Song mitgenommen. Hurricane schafft es aber durch seinen sehr breiten Sound Stadionflair zu versprühen. Ich würde Hurricane schon fast als energischere Version von Drown (Bring Me The Horizon) bezeichnen. Die Drums sind extrem dominant und tragen die EP wunderbar über die Zielgerade. Wenn die Vocals leicht wegbrechen zu drohen, schmelze ich einfach nur noch. Solle kleine Dinge machen für mich einen Song gleich noch einmal viel greifbarer und echter.
Fazit:
Ich möchte eigentlich nicht zu sehr in Lobeshymnen verfallen, aber Generation.F machen auf ihrem ersten Release kaum etwas falsch. Eine EP gibt immer nur wenig Zeit, in der dich eine Band überzeugen will, während viele Bands auf ihrer Debut EP einfach zu viel wollen, gehen es Generation.F genau richtig an. Sechs Songs, alle sehr dynamisch. Man spart sich ein Intro, sondern zeigt, was man kann.
Mich hat die Kombo komplett überzeugt. „Dreamscape“ ist eine wunderbare EP, natürlich stellt sich wie immer erst mit einem kompletten Album heraus, ob eine Band die Intensität halten kann. Bei Generation.F gehe ich aber sehr stark davon aus.
Das ist natürlich Zukunftsmusik, heute sollten wir alle einfach Dreamscape hören.
Ich vergebe 9 von 10 Bängs.

„Dreamscape“ erscheint am 2. Juni und wird als CD erhältlich sein und könnt ihr überall streamen wo es Musik gibt.
Tracklist:
1. Lighthouse
2. Dreamscape
3. Faceless
4. Time
5. Hangman
6. Hurricane