Genre: Indie, Rock
Land: Deutschland
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Fewjar sind nicht wirklich ein unbeschriebenes Blatt und haben auch schon eine feste Fanbase, dennoch bin ich erst vor kurzem auf sie gestoßen. Im Zuge der „PACE“-Promo, um genau zu sein. Hier haben mir schon die Singles, die ich euch vorstellen durfte, äußerst gut gefallen. Nun ist es soweit und am Freitag erscheint nun endlich das neue Album des Trios. Dass es sich um ein Trio handelt, muss man, finde ich, auch noch einmal zusätzlich erwähnen, denn es passiert extrem viel in den Songs der Band, so dass ich immer wieder verwundert bin, was drei Leute hier auf die Beine stellen.
Alleine schon der Opener Another Walk In The Rain bietet einen psychedelisch angehauchten Trip im Regen, denn durch Instrumentalisierung und diverse Effekte klingt das Ganze wirklich wie ein Spaziergang im Regen. Musikalisch zeigt der Opener aber eben auch andere Facetten als die bekannten Singles. Eben diese psychedelische Note, die dem Song, der ansonsten ganz klar im Indie zu verorten ist, unglaublich gut steht. Eine verspielte Nummer, die mit einem perfekten Outro endet, das eine Mischung aus Fade Out und Fortsetzung darstellt.
Dieses Outro bereitet schon wunderbar auf das folgende Phone vor. Deine Party nimmt kaum Schwung auf? Die Tanzfläche ist wie leergefegt? Dann hau Phone rein. So könnte man die Nummer gut beschreiben, denn wer es schafft, hier still zu halten, vor dem ziehe ich den Hut. Die Beats dringen wie ein Elektroschock in den Körper ein und lassen einen unweigerlich einfach nur herrlich abshaken. Dazu klingen die Vocals hier verblüffend nach Sam Smith, was potenziellem Air Play sicherlich nicht im Wege stehen wird.
Über die 12 Tracks schafft es das Trio, sich nicht in Wiederholungen zu verrennen und versucht zumindest jeder Nummer eine eigene Seele zu geben. Dass dies auch in den meisten Fällen gut funktioniert, zeigen die beiden Features von Ivy Quainoo (Siegerin der ersten Staffel von The Voice Of Germany). So kommt Bottleplant Passengers nicht aus dem Mid-Tempo, ist meist sogar eine richtige Ballade, gespickt von Naturgeräuschen. Sowing Clouds hingegen ist eine schnelle, tanzbare Nummer mit ordentlich Funk im Sound.
Doch leider ist nicht alles Gold was glänzt. So hat mich besonders Autobahn wirklich nicht abholen können. Die Mischung aus Deutsch und Englisch kling zwar auf dem Papier ganz cool, für mich ist es allerdings nicht wirklich stimmig. Auch Yesterday´s Eve kann mich im Album dann nicht mehr wirklich abholen. Schon eine coole Nummer, aber gerade der Refrain fällt im Vergleich zum Rest etwas raus. Ich bin fast geneigt zu sagen, Yesterday´s Eve ist etwas deplatziert.
Fazit:
Auch wenn mich nicht jeder Song überzeugen konnte, so ist „PACE“ ohne Frage ein mehr als gutes Album geworden. Gerade Anhänger des Indie werden hier ein wahre Freude haben.
Ich vergebe 8 von 10 Bängs.
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„PACE“ erscheint am 29. Oktober und wird als CD, Vinyl, Tape, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Fewjar sind:
Jakob Joiko
Felix Denzer
Andre Moghimi
Tracklist:
1. Another Walk In The Rain
2. Phone
3. Go For It!
4. Virtual Kidz
5. Yesterday´s Eve feat. Hugo Kafumbi
6. Autobahn
7. Latenitheaha
8. Up For Good
9. All Over (Us)
10. Bottleplant Passengers feat. Ivy Quainoo
11. Sowing Clouds feat. Ivy Quainoo
12. PACE