Genre: Folk/Blues/Singer – Songwriter

Im März 2022 erschien das Debütalbum Superhuman von Issy Ferris und ihrem musikalischen Partner und Ehemann Archie Sylvester und erreichte Platz 1 der offiziellen britischen Blues-Charts und wurde bei den UK Americana Awards 2023 als „UK Album of The Year“ ausgezeichnet. Ein guter Grund, dass wir vom Rockmagazine.net, uns diesem Duo annehmen und schauen, was das zweite Album der Briten so kann.

Dieses hört auf den Namen Otherness und beginnt schon mal sehr vielversprechend. Dark Side, der Eröffnungstrack des Albums, ist eine lässige Nummer, ziemlich Blues lastig und verbreitet trotz des düsteren Titels vom ersten Ton weg gute Laune. Danach wird es erstmal Soundtrackartig, Imposter und Don’t Fall In Love With Me verbreiten Urlaubsstimmung und man muss an Cocktails, Strand, Blumenkränze um den Hals und an Sandstrände denken, das Ganze in einer 60 Jahre Hawaiikulisse spielend.

Darauffolgend wird es etwas schwerer, denn Mother handelt von einem Kind, das seine Mutter anfleht, auf der Suche nach einem besseren Leben einen Neuanfang zu wagen und ihren Mann zu verlassen. Archie Sylvester sagt dazu: „Dies ist der Song, der das Album geprägt hat. Es ist ein Song über den Traum von einem besseren Leben und darüber, von außen nach innen zu schauen. Wir haben ihn in unserem Studio mit unserem langjährigen Mitstreiter Michael Rendall geschrieben und er wurde schnell für uns alle wichtig. Wir haben monatelang daran gearbeitet, aber der Vocal-Take von diesem ersten Tag wurde nie ersetzt. An diesem Tag herrschte Magie im Studio.“ Musikalisch ist Mother eher träumerisch und glänzt dazu mit einem Gitarrensolo vom Feinsten.

Und hier zeigt sich schon die Stärke des Duos, die ausdrucksstarke Stimme von Issy gepaart mit einem ruhigen, aber dennoch spannenden und abwechslungsreichem Songwriting. Denn auf dem Album findet sich auch ein Walzerrhytmus (End Of The World) der einer zarten Liebeserklärung gleicht; das hypnotische, zweistimmig vorgetragene Out Of It mit einem unter die Haut gehendem Basslauf ist durchaus fähig Gänsehaut zu erzeugen.

Mit Paper Plane findet sich dazu noch eine eingängige Popnummer, die in der Melodie an die großen Beatles erinnert, und auch das darauffolgende What´s it gonna take? zaubert einem mit seiner träumerischen Atmosphäre ein Lächeln ins Gesicht.

Leider driftet das Duo mit den folgenden Titeln etwas in die Langeweile ab und der Spannungsbogen der ersten zwei Drittel des Albums kann nicht gehalten werden. Die Nummern plätschern vor sich hin, unaufgeregt und hilflos auf der Suche den Hörer doch noch abzuholen. Dies gelingt aber erst wieder mit den letzten beiden Nummern: zum einen The Performer, der nochmal zum Tanzen animiert und mit einem geilen Orgelsolo glänzt, und zum anderen Love is Real, das einen träumerisch, und melancholisch angehaucht, aus Otherness entlässt.

Fazit: Otherness ist ein abwechslungsreiches Album, das trotz seiner größtenteils ruhigen Momente dennoch spannend ist und so manche Überraschung für die Ohren parat hält. Allerdings weißt es zum Ende hin bedauerlicherweise ein paar „unnötige“ Längen auf, dafür 7,5 von 10 Bängs!

Otherness erscheint am 1. März über Archtop Records

Line Up:

Issy Ferris – Gesang

Archie Sylvester – Gesang/Gitarre

Michael Rendall – Hammond Orgel

Alex Wadstein – Drums/Percussion

Track List:

Dark Side

Imposter

Don`t Fall In Love With Me

Mother

End Of The World

Out Of It

Rain

Paper Plane

What´s it gonna take?

Muzzle

Headache

The Performer

Love Is Real

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By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, Trash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Bei was es mir allerdings die Zehennägel aufstellt ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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