Eisbrecher in Berlin: Ein donnernder Angriff der Neuen Deutschen Härte

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Es war ein sehr schwüler und stickiger Freitagabend, als wir uns auf den Weg zur Columbia Halle machten.
Als wir ankamen war es 18:30 Uhr, die Location füllte sich ziemlich schnell. Die schwarz gekleideten Fans versuchten, ihr letztes Getränk zu ergattern, bevor die Show begann, denn es war fast unmöglich, sich zu bewegen. Auch wenn die Halle nicht ausverkauft war, fühlte es sich so an.

Überraschenderweise erschien, kurz vorm Auftritt der Vorband, Alex Wesselsky, gekleidet in Bermudashorts und Freizeithemd auf der Bühne. So „evil“, wie die Massen vor der Bühne aussahen, so gut kamen die Witze, die auf der Bühne dargebracht wurden, beim Publikum an. Kein Wunder, so wurden die ersten Reihen mit Bananen, Schokoriegeln, Patches und einem Stofftier versorgt. Ein kleines Inferno witziger Sprüche zauberte selbst dem härtesten und eingefleischtesten Metalfan ein Grinsen ins Gesicht.


Um 19:30 Uhr betrat die bayerische Band Schattenmann die Bühne. Eine Verschmelzung von schweren Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und atmosphärischen Elementen. Deutlich erkennbar war der Stil, der der „Neuen Deutschen Härte“ zuzuschreiben ist.

 

zuzuschreiben ist.

Die vier Jungs waren mit einer im normalen Licht unsichtbaren fluoreszierenden Bemalung verziert, sowohl Gesicht als auch Körper. Als dann unerwartet Schwarzlicht die Bühne in tief violettes Licht tauchte, leuchtete diese Farbe in leuchtendem Grün. Eine tolle Idee und eine wirklich gelungene optische Untermalung, passend zur Musik.
Vom neuen Album, welches am 30.6. erscheinen soll, wurde u.a. dessen Namensgeber „Día De Muertos“ vorgestellt. Die Platte kann hier hier vorbestellt werden.

Nach der kurzen Umbaupause und dennoch vielleicht ein bisschen später als geplant, kamen gegen 20.40 Uhr Eisbrecher auf die Bühne.
Viele Fans mussten 3 Jahre auf diese lang ersehnte Tour und auf dieses Konzert warten, schließlich war es bereits der dritte Nachholtermin – der nun endlich auch stattfand.


Leadsänger Alex Wesselsky beherrschte die Bühne und das Publikum mit seiner charismatischen Präsenz und entfachte eine feurige Verbindung mit den Fans. Sein hypnotisierender Gesang wechselte nahtlos zwischen eindringlicher Melodie und gutturalem Gebrüll, jedes Wort mit grimmiger Überzeugung vorgetragen.

Eisbrechers instrumentales Können war schlicht und ergreifend beeindruckend. Die Gitarristen Jürgen Plangger und Jochen Seibert ließen eine Flut von krachenden Riffs und atemberaubenden Soli los, ihre Finger tanzten mit virtuoser Präzision über das Griffbrett. Bassist Rupert Keplinger und Schlagzeuger Achim Färber bildeten eine unnachgiebige Rhythmusgruppe, die den unerbittlichen Puls jedes Songs mit Präzision vorantrieb.


Die Lieder mitsamt Show, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind: Definitiv „Amok“ und „Eiszeit“. Zu Amok wurden Metallfässer verprügelt, um so einen industialähnlichen und zutiefst hypnotische Rhythmus begleitend zum Gesang von Alex zu erschaffen. Und zu Eiszeit wurde ein surreales Bild präsentiert, denn trotz der gefühlten schwülwarmen 30°C, die man so nur im Regenwald erwarten würde, stand die Band, gekleidet in dicken Pelzklamotten, plötzlich im dichtesten Schneetreiben.

Was man sagen kann ist, dass Eisbrecher definitiv ein Händchen dafür haben, die Massen zu bewegen, das Publikum zu fesseln und die Stimmung niemals abebben zu lassen. Was bleibt sind wirklich tolle und vor allem bleibende Eindrücke an einen höchst gelungenen Abend. Danke hierfür an die Jungs von Eisbrecher und natürlich Schattenmann.

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Fotos von Laura Spadafora

By Sebastian

Waldschrat und Holzwurm. Weltenbummler und doch gerne zuhause unterwegs. Berliner Schnauze? Hab ick ooch, wa?! Musikalisch bewege ich mich vorrangig im Black Metal in all seinen kreativen Spielrichtungen: Atmospheric-, Shoegaze-, Post-, Folk-, Pagan-, Doom-, Crust-, Ambient-, Symphonic- und so weiter Black Metal ist genau meins. Zudem kommt noch der ganze Neofolk-Kram, den ich wirklich liebe. Ich kann aber auch zu Death Metal abgehen oder bei Power Metal mein Glas heben. Musik transportiert Botschaften. Wer sich mit Scheuklappen durch diese Welt bewegt und nicht mal über den Tellerrand blickt, dem wird viel entgehen. Ansonsten gibt's nur den Standardkram zu sagen: Bin glücklich verheiratet, Katzenpapa, Naturmensch, mache blöde Witze und lache selbst drüber. Pizza ist die Macht!

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