Das Hard Summer Festival am 03.09 in Falkenfels, klein und fein oder klein und gemein?

There´s Metal in the air, tonight. Can you hear it call? Diese Songzeile von Manowars Metal Warriors scheint der richtige Schlachtruf für das kleine Festival in der Nähe von Straubing zu sein. Gelegen in meiner idyllischen niederbayrischen Heimat Niederbayern, eingerahmt von einer Kirche und viel Wald, liegt das Gelände, die diese Veranstaltung beherbergt.

Die Konzerte finden wettergeschützt in einem Zelt statt, während die Futterbuden (es gibt Steak- und Würstsemmeln, Burger (Vegan) und Hot Dogs, der Bierstand, die Toilettenwagen und die Sitzgelegenheiten sich im Freien befinden, was bei dieser schönen lauen Spätsommernacht ideal ist. So lässt es sich aushalten. Und so finden sich auch viele Besucher ein und das Gelände ist gut gefüllt mit ausgelassen feiernden Metalfans.

Wir haben es leider nicht pünktlich zu den ersten Bands aufs Hard Summer geschafft. Aber es wurde uns gesteckt, dass Shock Wave, Viper Queen und Rushmoon einen ordentlichen Auftritt hingelegt haben.

Mission In Black haben wir dann aber selbst mitbekommen und deren Interpretation von modernem, sehr melodischen Thrash Metal macht Spaß. Auffallend ist, mal wieder, dass sie mit Steffi Stuber am Mikro einen echten Glücksgriff gemacht haben. So mühelos zwischen Growl- und Klargesang wechseln die wenigsten, dazu noch die ansprechenden Songs, Punktsieg für die Band aus Ulm!

Danach entern die schweizer Highland-Metal-Warriors Pertness die Bühne und machen keine Gefangenen. Die Band hat sichtlich Spaß und vor allem deren Gitarrist Tom Zurbrügg hatte ein Dauergrinsen auf den Backen, zurecht, denn das Publikum reagierte äußerst positiv auf die Mischung aus Power-, Thrash- und Folkelementen, die sich in dem Sound von Pertness befinden. Die Musiker haben mit Sicherheit so manchen Fan nach diesem Auftritt dazu gewonnen.

Pertness

Ähnlich wie im Metal United Festival in Regensburg, scheinen auch hier etliche Besucher wegen den Metal Legenden von Mass gekommen zu sein. Dementsprechend gut kommt die Band, die schon 1973 gegründet wurde, an. Ihre eingängigen Songs machen aber auch gute Laune und so können die Jungs um Basser Günther Radny nichts falsch machen.

Mass

Traditionell geht es gleich weiter mit Turbokill, Speedmetal der alten Schule, rasende Gitarren, beißende Riffs und Glas zerspringender Gesang. Dazu noch eingestreute Klassiker von Helloween (I Want Out) und Judas Priest (Painkiller), hinter denen sich die eigenen Songs der Sachsen nicht verstecken müssen. Die Folge sind Luftgitarrensolos, sich reckende Fäuste und ein „kochendes“ Zelt. Ihre Kollegen von Viper Queen machen dazu auch noch richtig Stimmung, sorgen für „Crowdsurfer“ und so manchen Circlepit!

Turbokill, mit viel Hingabe zur Musik

Danach wird es mit Tuxedoo wieder moderner und der musikalische Kontrast zur Vorband könnte nicht größer sein. Das Besondere an dem Metalcore der Österreicher sind die Percussiontonnen, die beide Sänger immer wieder bedienen. Dieses Element erinnert mich öfter mal an das Safri Duo (kennt die noch irgendwer?), was aber optisch und klangtechnisch schon was hermacht. Zum „Singlehit“ Perchtenzeit, der in bester österreichischer Mundart vorgetragen wird, kommt eben auch ein Solcher auf die Bühne. Noch grusliger als die pelzige Gestalt ist aber der halbnackte, im Netzhemd „sexy“ bekleidete Typ, der von der Bühne aus einen Stagedive hingelegt hat und sich durchs und übers Publikum tragen lässt! Auch Tuxedoo haben mit Jump Around von House Of Pain einen Klassiker in ihr Set eingebaut. Metalcore und ich werden auch nach deren Darbietung keine dicken Freunde, aber ich hab schon schlechteres gesehen in dieser Richtung.

Tuxedoo, sexy bis zum Anschlag

Mit Debauchery haben dann der Headliner ihren Auftritt, die ihren Job rein technisch beherrschen. Aber deren Death´n´Roll gerät trotz eingängiger Elemente leider etwas unter die Räder, was wohl auch an den hervorragenden Bands davor lag. Viel zu ähnlich sind sich die Songs der Stuttgarter, um noch großartig etwas Spannung ins Publikum zu bringen, und zu wenig mitreisend die Performance der Künstler.

Debauchery, der Blood God bei der Arbeit!

Fazit: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, das man mich in Falkenfels beim Hard Summer Festival antrifft. Faire Preise, geiles Billing, eine Location als Wohlfühloase, so einfach kann es sein.

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, Trash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Bei was es mir allerdings die Zehennägel aufstellt ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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