Mit ihrem Debut-Album „The Fallout“ aus dem Jahr 2010 konnten mich die Jungs von Crown The Empire nachhaltig extrem begeistern, auch heute läuft die CD noch fleißig ihre Runden. Was danach kam konnte mit diesem grandiosen Werk nicht mehr mithalten. Als dann nach Album Nummer 3 der Screamer und Co-Clean Vocalist David Escamilla ausstieg und behauptet hatte das die Musik nicht von der Band geschrieben würde sondern von Außenstehenden hatte sich das Thema Crown The Empire anfangs für mich erledigt.
Die ersten Singles ohne Daves Beteiligung ließen mich total kalt und wurden von mir sogar großteils nicht einmal ganz gehört. Warum ich nun trotzdem meinen Senf zu „Sudden Sky“ gebe? Ich wollte den von mir erwarteten Fall dieser Metalcore-Hoffnung dokumentieren, doch oft kommt alles ganz anders als erwartet…
Wir starten mit dem Intro (X), in welchem Sänger Andy Leo einen Monolog führt. Dieser wird durch Synths begleitet und baut eine wunderbare Stimmung auf. Mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen, außer das schon mal ein sehr starker Anfang gemacht wurde.
Das folgende 20/20 war die erste Single ohne Dave und was soll ich sagen, ein sau starker Metalcore-Track der etwas an die „The Fallout“-Ära erinnert und einen Andy zeigt der mehr als spitze in Form ist. Auch ist es die erste Nummer in der Bassist Hayden Tree seine Screams auspackt und heiliger Bimbam, was hat der bitte für ein Organ. Wahnsinnige Power und definitiv ein würdiger Ersatz für die Screams von Dave. Die Instrumentalfraktion liefert hier auch eins A ab. Krasse Riffs, die man so schon seit Jahren nicht mehr von der Truppe aus Texas gehört hat. Ein generell sehr wegweisender Track.
20/20 ist nur die Spitze des musikalischen Eisbergs, dies beweist schon Track Nummer 3 what i am. Satte, hämmernde Drums und ein Andy der alle seine Facetten raus ballert und in Höhen vordringt die nur Gänsehaut erzeugen können. Und dieser Refrain. Wahnsinn. So intensiv klangen sie seit Millennia aus dem Jahr 2014 nicht mehr.
Hier folgt ein Hit dem Nächsten und findet seinen vorläufigen Höhepunkt in MZRY. Als ich ihn das erste Mal Ende Juni gehört habe gab ich ihm nicht mal eine Minute Zeit und hab es als langweilig abgestempelt. Ein großer Fehler wie sich herausstellte. Es leitet ruhig mit Akustik-Gitarre und Gesang ein bis sich nach dem eröffnenden Refrain ein Industrial-Part im Stile von Motionless In White entfaltet. Abgerundet wird das ganze durch wieder sehr starke Screams, bis sich der Track im Pre-Chorus in eine Stadion-Hymne entwickelt.
Nun denkt man das war es, doch es kommt noch mehr. Elektronische Beats und Autotune hauchen der Nummer noch zusätzlichen Charme ein. In etwas mehr als vier Minuten wird hier eine Achterbahnfahrt der Abwechslung geboten.
Ich bin einfach nur wie gelähmt von der Musik. So etwas habe ich bei bestem Willen nicht von Crown The Empire erwartet und auch die folgenden vier Songs glänzen mit Eigenständigkeit und Abwechslung. Ob die schon beinah poppige Halb-Ballade Under The Skin, das Metalcore-Brett SEQU3NCE-FIX mit leichten Nu-Metal-Anleihen oder auch die Enter Shikari-like Nummer March of the Ignorant die extrem elektronisch daher kommt und mit einem tollen Outro aufwarten kann. Jeder Track ist ein Volltreffer.
Fazit:
Ihr merkt schon, ich bin schwer begeistert von „Sudden Sky“. Das Album bietet meiner Meinung nach die neun besten Songs der Bandgeschichte und ein überaus interessantes Intro, doch auch vor dem Rest der Szene muss man sich mit so einem Werk nicht verstecken.
Ich denke vor allem Fans von Imminence und Ice Nine Kills werden damit ihre Freude haben.
Was bleibt jetzt noch zu sagen? Für mich ist „Sudden Sky“ ein nahezu perfektes Album. Seit ich Musik wirklich zu aufsaugen begonnen habe suche ich nach diesem einen Album das alles beinhaltet und Album Nummer 4 der Texaner ist auf dem besten Weg zumindest mit meinem bisherigen All-Time-Favourite „The Emptiness“ von Alesana gleich zu ziehen.
Ich bin begeistert und vergebe 10 von 10 Bängs, wenn ich könnte auch noch mal zehn weitere.
„Sudden Sky“ erscheint am 19. Juli via Rise Records und wird als CD, Vinyl, Deluxe Box, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Line-Up:
Andy Leo – Vocals
Brandon Hoover – Guitar
Hayden Tree – Bass/Vocals
Brent Taddie – Drums