Das Debüt der Kalifornier „Nocturns and Requiems“ schlug bei mir letztes Jahr unverhofft wie eine Bombe ein und katapultierte die Scheibe aus dem Stand bis ganz nach oben meiner persönlichen Jahreshitliste! Anfang 2017 als Self Release erschienen, nahm Century Media die Band unter Vertrag und veröffentlichte das Album im Oktober in Europa. Dass hier auf höchstem Niveau musiziert wurde, blieb auch in der Szene nicht unbemerkt, so dass Ausnahmegitarrist Jake Dreyer den vakanten Posten an der Leadgitarre bei Iced Earth besetzte und Frontmann Joseph Michael nach dem plötzlichen Tod von Warrel Dane bei Sanctuary die laufenden Tourneeverpflichtungen erfüllen durfte.
Eigentlich schlechte Vorraussetzungen für einen adäquaten Nachfolger, zumal auch Schlagwerker Adam Sagan ersetzt werden musste, der kurz vor Veröffentlichung des Debüts überraschend verstarb. Umso verwunderter war ich nun, schon den zweiten Dreher in der Hand zu halten und meine hohen Erwartungen erfüllt zu sehen. Zwar beginnt „A Prelude To Sorrow“ sperriger als der Vorgänger und das Flamenco Gitarrenspiel von Jake ist weiter in den Hintergrund gerückt, dafür wird härtetechnisch eine ordentliche Schippe draufgelegt.
Gleich zu Beginn bekommt man mit „We Are Nothing“ und „Moment of Silence“ zwei Songs serviert, die mit vertrackten Rhythmen und Tempowechsel den Hörer ziemlich fordern. Erst mit „Maridian´s Visitation“ gibt es etwas Zeit zum Durchatmen, bevor mit „Shadows“ und „Ode To Despair“ wieder alle Register gezogen werden. Eingerahmt von zwei kurzen Zwischenspielen beschließt der gut elfminütige Monstertrack „Vintage“ diese emotionale Achterfahrt und lässt keine Wünsche offen.
Auch wenn das Album zu Anfang etwas länger braucht als das Debüt, ist “ A Prelude To Sorrow“ das Album von Witherfall geworden, auf das ich gehofft habe. Deswegen volle Punktzahl: 10 Bängs!
VÖ. 02. November 2018 Century Media