Irgendwann im letzten Jahr wurde mir auf meinem Facebook-Profil die Seite der Band Bury Me Alive vorgeschlagen. Kurzer Hand mal schnell ein Like dort gelassen und mal durch die Chronik geschaut. Zu dieser Zeit war, offiziell, noch nicht einmal das vollständige Line-Up der Band bekannt. Dieses wurde in Form von einzelnen, teils sehr humorigen, Posts einzeln vorgestellt.
Es folgten erste Shows und relativ schnell auch die Ankündigung des Debuts „Unexpected Miseries“, sowie die erste Single Humanitys Collapse. Was uns die Jungs von Bury Me Alive hier bieten ist in erster Linie mal ordentlicher Metalcore. Jetzt mögen manche sagen das sich Metalcore bereits tot gefahren hat und selbst als Fan des Genres kann ich da nicht direkt widersprechen, doch gerade wenn neue Bands die Grenzen des Genres ausloten kann durchaus viel versprechende Musik entstehen.
In die Belanglosigkeit zu stürzen ist gerade in diesem Genre sehr einfach. Glücklicherweise schlugen die Vorarlberger den richtigen Weg ein.
Ob das nun die Rap-Einlagen von zum Beispiel No Regrets, das extrem atmosphärische Intro der ersten Single Humanitys Collapse oder generell die große Abwechslung beim Gesang ist. Ein starker Wechsel zwischen Screams und sehr schönen, nicht zu süßen, Cleans.
Dieses Debut hat wirklich so einige mehr als starke Momente. Eines meiner persönlichen Highlights ist Poems, welches mich von Struktur und Aufbau her an die „We Stitch These Wounds“-Ära von Black Veil Brides erinnert und absolut als ein Kompliment zu werten ist. Im Vergleich zum Rest ist es instrumental eine Spur softer, was der Nummer aber hervorragend steht und dem Solo in der Mitte genug Raum zum Wirken gibt.
Der mit Abstand ruhigste Song ist aber ganz klar die Power-Ballade Forever. Eine Ode an die Liebe mit einem wunderbaren Text und knackigen Sound, erinnert im ersten Moment von der Herangehensweise her an It´s Only Smiles von Periphery. Es wird mit elektronischen Elementen gearbeitet und trotzdem noch eine gemäßigte aber nicht übertrieben reduzierte Härte geboten. Im Gesamtkontext sicherlich die ruhigste Nummer, aber nicht so ruhigen das es den Hörfluss stören würde.
Fazit:
Bury Me Alive liefern ein wirklich starkes erstes Album ab, das sich jeder Metalcore-Fan bedenkenlos zu legen kann und auch sollte.
Natürlich ist noch Luft nach oben, viel Luft aber nicht mehr. Ich vergebe 8 von 10 Bängs.
„Unexpected Miseries“ erscheint am 21. Juni via Dedication Records/Hopeless World Records GER und wird als CD, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Line-Up:
Dominik Bischof – Vocals
Jan Slovik – Guitar
Alessandro C. Mueller – Guitar
Simon Benzer – Drums
Alex Ebenkofler – Bass