Billy Talent – Crisis Of Faith – ein Album Review

Genre: Punkrock, Alternative Rock, Post-Hardcore, Emo

Je größer eine Band, desto länger die Wartezeit auf ein neues Album, dieses Credo scheinen sich auch Billy Talent auf die Fahne geschrieben zu haben, von Afraid of Heights zu Crisis Of Faith hat es ja nur sechs Jahre gedauert, passender weiße ist es auch deren sechster Longplayer.

Aber was erwartet einen darauf? Nun, irgendwie alles. Beginnend mit Forgiveness I+II, einen 6,42 Minuten langen Track der gleich mal mit Bläsern auffährt und im Mittelteil etwas an Fahrstuhlmusik erinnert, ein gewagter Einstieg der vielleicht gleich mal so manchem Fan die Laune vergraulen könnte.

Auf Song Nummer Zwei, Reckless Paradiese, wird zum Glück dann etwas Fahrt aufgenommen, der aber für Billy Talent Verhältnisse doch etwas zahm und ausgebremst daherkommt.

Mit The Wolf haben die Kanadier eine Ballade mit Streichern im Gebäck, die ganz nett ist, aber der das gewisse Etwas fehlt. Ein Nothing Else Matters gelingt doch den wenigsten Kapellen.

Der schnellste Song hat dann leider nur eine Dauer von verdammt kurzen 1:39 Minuten, Judged ist in der Mitte von Crisis Of Faith eingebettet, und lässt kurz die Hoffnung auf die zweite Hälfte des Albums aufflammen.

Aber eben nur kurz, denn bei Hanging Out With All The Wrong People wird auch schon wieder grob die Bremse angezogen. Dafür wird hier fröhlich zum Schunkeln eingeladen. Und leider wird das bis zum Ende dieses Werks beibehalten.

Abgeschlossen wird es dann noch mit For You, der gut in jeden Soundtrack dieser Teenagerkomödien in den Neunzigern gepasst hätten, Avril Lavigne und Co. lässt grüßen.

Fazit: Mit Sicherheit wird sich dieses Album wie geschnitten Brot verkaufen, hat aber den Geschmack von schon mal gekaut, um es etwas zäh unter die Leute zu bringen. Versteht mich nicht falsch, eine Band, die sich nicht weiterentwickelt ist auf Dauer auch etwas langweilig, aber muss man dann immer erstmal vom Gaspedal gehen, seine Biss verlieren und eher belanglose Lieder schreiben? Ich gebe diesem leicht punkigem Popalbum aber denoch 6,66 (weil es zu den vielen Sechsen zu Anfang des Reviews passt) von 10 Bängs.

Crisis Of Faith erschien am 21.01. über Atlantic – WMG

Line Up:

Benjamin Kowalewicz – Gesang

Ian D’Sa – Gitarre

Jonathan Gallant – Bass

Jordan Hastings – Schlagzeug

Aaron Solowoniuk – Schlagzeug

Tracklist:

Forgiveness I + II

Reckless Paradise

I Beg to Differ (This Will Get Better)

The Wolf

Reactor

Judged

Hanging Out With All The Wrong People

End of Me (feat. Rivers Cuomo)

One Less Problem

For You

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