GOTTHARD – Visieren die Schweizer Hardrocker mit dem neuen Album „Stereo Crush“ die nächste Nr.1 -Plazierung an ? – ein Albumreview

Fast 5 Jahre ist es inzwischen schon wieder her, dass die Schweizer Erfolgsband GOTTHARD ihr letztes Studioalbum „13“ auf den Markt gebracht haben. Nun geht am 21.03. der Nachfolger „Stereo Crush“ an den Start, das folgerichtig auch das 14. Studioalbum in deren erfolgreicher Diskografie darstellt.

Wie immer bei den Alben der aus Lugano stammenden Band dürfen sich alle Fans des gepflegten Hardrocks besonders freuen. Auch nach über 30 Jahren steht Gotthard unverkennbar für gut gemachten hochklassigen Rock mit Feeling, Melodien sowie jeder Menge musikalischer Leidenschaft und so dürfte wohl die nächste Nr. 1 Plazierung in der Historie der Band schon vor der Veröffentlichung reserviert sein.

Fotocredit: Manuel Schütz

Auch wenn mir jetzt beim ersten Durchlauf der Scheibe kein Übersong besonders in Erinnerung geblieben ist und sich sofort in den Vordergrund gedrängt hat, entwickelt sich „Stero Crash“ nach einigen Durchläufen dann doch allmählig zu einen gutklassigen Hardrockalbum, das wieder den ein oder anderen starken Song enthält.

Gleich zum Einstieg wird mal ordentlich gerockt und die Seiten werden hart angeschlagen, doch dominiert bei „AI & I“ eher der gefühlvolle Grundvibe von Nic Mader an den Vocals.

Mit der dritten Singleauskopplung „Thunder And Lightning“ geht’s bärenstark weiter, zeigt der Song doch eindrucksvoll alle Trademarks der Band auf und macht deutlich, weshalb Gotthard nicht nur in ihrer Heimat Schweiz seit Jahrzehnten zu den konstanten Größen im Hardrock gehören. Auch wenn der Song zunächst etwas dahinplätschert, spätestens mit Einsetzen des starker Refrain, zündet der Song, jede Menge Ohrwurfcharakter und ein Mitsingrefrain, wie man ihn sich als Fan wünscht. Auch wenn der Song nichts völlig Neues offeriert, gehört er doch sicherlich zu den herausragenden Hits des neuen Albums und wird sicherlich Live bei den Konzerten abgefeiert werden. In die gleiche Kerbe schlägt der Midtemporocker „Liverpool“ mit seinem Ohrwurmrefrain, der sicherlich auch Jürgen Klopp begeistern dürfte.

Wie immer bei GOTTHARD wird natürlich nicht nur mächtig gerockt, auch auf der neuen Scheibe wird wieder viel Wert auf gefühlvolle Balladen gelegt. Mit „Burning Bridges“ und „Lie“ wird auch 2025 mal ganz kräftig auf die Tränendrüse gedrückt. Doch Gotthard schaffen es glücklicherweise auch dieses Mal, rechtzeitig die Kurve zu kriegen und den Song nicht allzu kitschig in eine Extremschnulze abdriften zu lassen, wie es Musiker-Kollege Bon Jovi in den letzten Jahren mehr als für meine Metallauscher ertragbar, des Öfteren getan hat. Alle Fans von Gotthard dürfen schon jetzt ihre Feuerzeuge auffüllen, denn live heißt es Lights on, es darf sicherlich auch ausgiebig geschunkelt und gekuschelt werden.

Pünktlich und konstant wie ein Schweizer Uhrwerk haben Gotthard auch auf der neuen Scheibe wieder einen Coversong draufgepackt. Mit dem Beatles-Covers von „Drive my car“ hat man sich einen Klassiker aus den 60ern ausgewählt, dem man einen flotteren Rhythmus aufgedrückt hat und ihm so einen echten Hardrock-Vibe verpasst. 60th`s goes Hardrock sozusagen, gelungen, wenn in meinen Augen auch nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre.

Mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Refrain „Boom Boom“ geht’s dann flott weiter, lautes Herzklopfen ist angesagt und mit etwas Hamondorgel bekommt der Song neben der harten Gitarren von Leo und Freddy auch etwas Siebzigerfeeling beigemischt. Rockt ganz ordentlich, leider schöpft man nach starkem Start das Potential des Songs in meinen Augen nicht ganz aus.

Mit „Shake Shake“ geht’s nochmals flotter zur Sache, auch wenn es gerne noch ne Spur härter hätte sein dürfen, das Solo gibt in Sache Härte keinen Grund zur Klage. Auch das folgende „Devil in the Moonlight“ kann mit einer gehörigen Portion Härte und flottem Grundtempo überzeugen. Bevor zum Ende des Albums mit der Rockballade „These are the Days“ mit Mundharmonika nochmals ruhigeres Fahrwasser angesteuert und Südstaatenflair verstreut wird, darf mit „Dig a Little Deeper“ nochmals dezent gebangt werden, wenn auch echte Metalheads wohl eher schmunzelnd reagieren dürften. Ein kleines Orchester mit Streichern gibt dem Song entsprechendes Volumen, nicht übel zum Abschluss.

Fotocredit: Manuel Schütz

FAZIT:

Auch wenn die neue Scheibe jetzt kein Überalbum geworden ist, und in meinen Augen und Ohren gerne insgesamt eine Spur härter hätte ausfallen dürfen, so kann das Album in seiner Gesamtheit doch gefallen und geht ganz gut runter. Ob nun beim Lesen, beim Putzen oder bei der Ausfahrt im Auto, „Stereo Crash“ bietet gute Unterhaltung und bekommt sicherlich auch genügend Airplay im Radio.

Alle Fans der Band können bedenkenlos zugreifen und werden das Album sowieso lieben. Wem Gotthard schon immer zu soft war, der wird auch bei der neuen Scheibe nicht 100% überzeugt sein.

Von mir gibt’s gute 7,5 Boom Boom`s für „Stereo Crash“.

Veröffentlichungsdatum: Freitag, 21. März 2025

Tracklist:
 1. Al & I  
2. Thunder & Lightning  
3. Rusty Rose  
4. Burning Bridges  
5. Drive My Car  
6. Boom Boom  
7. Life  
8. Liverpool  
9. Shake Shake
10. Devil In The Moonlight
11. Dig A Little Deeper
12. These Are The Days

Das Album erscheint am 21.03.2025 bei Reignung Phoenix Music und kann hier in verscheidenen Formaten vorbestellt werden.


Im Mai geht’s dann zusammen mit der US-Rocklegende Y&T als Special Guest auf große „Stereo Crush Tour 25“. Da wird dann wohl der Härtegrad ein wenig nach oben gehen, denn Live sind die Songs der Schweizer dank dem Gitarrenduo Leo Leonie und Freddy Scherer meist deutlich gitarrenlastiger ausgelegt. Alle Fans ehrlicher Rockmusik sollten sich dieses erstklassige Package definitiv nicht entgehen lassen.

„Stereo Crush-Tour 2025“-Tourtades:

23.05.25 Bochum – Ruhrcongress

24.05.25 Geiselwind – Music Hall

25.05.25 Frankfurt – Batschkapp

27.05.25 Hamburg – Große Freiheit

29.05.25 München – Circus Krone

30.05.25 Stuttgart – Filharmonie

31.05.25 A-Telfs – Rathaus Saal

Veranstalter: Bottom Row, https://www.bottomrow.com/

Der Tickets gibt’s bei https://bit.ly/GOTTHARDTIX


Weitere Shows:

11.06.25 DE Wolfhagen – Stadtpark Teichwiesen (w/ AXXIS)

26.06.25 CH Pully/ Lausanne – Pully Live Festival

27.06.25 CH Basel – Summerstage (w/ KROKUS)

28.06.25 DE Ehingen – Martkplatz (w/ KROKUS)

20.07.25 CH Locarno – Moon&Stars („Steve Lee – The Show“)

22.07.25 DE Regensburg – Piazza im Gewerbepark

06.08.25 CH Zofingen – Heitere (w/ Orchestra)

10.08.25 DE Tettnang – Schlossgarten (w/ KROKUS)

19.12.25 CH Bern – Festhalle (w/ KROKUS)

20.12.25 CH Zürich – The Hall (w/ KROKUS)


GOTTHARD sind:

Nic Maeder | Gesang

Leo Leoni | Gitarre

Freddy Scherer | Gitarre

Marc Lynn | Bass

Flavio Mezzodi | Schlagzeug

GOTTHARD online:

gotthard.com | LinktreeFacebook | Instagram | X | TikTok | YouTube | Spotify | RPM


Infos & Tickets: gotthard.com/tourdates

By Thomas

Musikalisch bin ich seit den 80er vor allem im melodischen Hard& Heavy-Dschungel unterwegs und immer auf der Suche nach neuen und alten Perlen. Meine absoluten Faves sind Queenaryche, Y&T, Die Toten Hosen... u.v.a.....inzwischen kann ich mich aber auch für Mittelalterrockband wie Feuerschwanz oder Saltataio Mortis absolut begeistern. Ab und an geht mein Blick aber auch mal über den Tellerrand in Richtung Speed/Trash/Death...solange Melodien erkennbar sind. Auch wenn ich schon zu der Ü50-Fraktion gehöre, findet man mich bei Konzerten und Festivals fast immer Front of Stage, denn Sitzplatz beim Rockkonzerten, das passt bei mir einfach nicht zusammen. Erst wenn es ohne Rollator mal nicht mehr gehen sollte, ist die Tribüne vielleicht ne Alternative.

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