Thomas Kraft
Rock’n’Read. Wie Literatur Rockmusik inspiriert
160 Seiten, 12,5 x 20 cm, Hardcover, mit zahlreichen Fotografien von Helmut Ölschlegel und anderen
ISBN 978-3-945715-95-6, 16,00 EUR (D),
Das Buch ist seit dem 8. November 2021 im Buchhandel erhältlich
Rock und Literatur – geht das zusammen? Der 1959 in Bamberg geborene Schriftsteller, Literaturkritiker und Kulturmanager Thomas Kraft hat sich in seinem neuesten Buch „Rock’n’Read. Wie Literatur Rockmusik inspiriert“ intensiv mit dieser Frage beschäftigt.
Schon seit der Antike wurden Texte immer wieder vertont. Sehr bekanntes Beispiel dafür sind z. B. die Minnesänger im Mittelalter. Aber auch in moderneren Zeiten finden Musiker*Innen Inspirationen für ihre Texte in der Literatur. In neun Kapiteln beleuchtet Thomas Kraft den literarischen Einfluss von Autoren wie Arthur Rimbaud, Colin MacInnes, Anthony Burgess, William Blake, William Butler Yeats, Edgar Allan Poe u.a. auf Musiker*Innen wie Patti Smith, David Bowie, Lou Reed, Suzanne Vega, Jim Morrison, Leonard Cohen, The Alan Parsons Project und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan.
David Bowie war zeitlebens ein begeisterter Leser: »Bücher sind mir das Wichtigste. Wenn ich entspannt bin, lese ich.« Er ließ sich sogar eine mobile Bibliothek bauen, einen gigantischen Koffer, in dem eintausendfünhundert Bücher Platz fanden. Wie Bowie gibt es viele Musiker, die sich brennend für Literatur interessieren und die Früchte ihrer Lektüren in ihre Kunst, in ihre Songs einfließen lassen. Patti Smith reiste auf den Spuren Arthur Rimbauds, Jim Morrison begab sich in die dunkle Welt des englischen Mystikers William Blake, Edgar Allan Poe inspirierte Lou Reed und das Alan Parsons Projekt, Leonard Cohen nannte sogar seine Tochter nach dem spanischen Lyriker Federico Garcia Lorca, Mike Scott und The Waterboys vertonten Gedichte des irischen Dichters William Butler Yeats, Suzanne Vega schrieb ein Theaterstück und Songs als Hommage für die extravagante Südstaatenautorin Carson McCullers und Bob Dylan, der 2016 den Nobelpreis für Literatur erhielt, erweitert ohnehin ständig seinen poetischen Kosmos.
Klappentext
Wie sich Literatur und Rockmusik auf vielfältige Weise verzahnen und wechselseitig beeinflussen, davon erzählt Thomas Kraft in »Rock’n’Read« und gibt mit einer Playlist Anregungen zum Wieder- und Weiterhören.
Fazit: Thomas Krafts Schreibstil ist sehr gut lesbar und flüssig. Er verzichtet dankenswerter Weise auf selten gehörte Fremd- und Fachwörter, was vielleicht darauf zurückzuführen ist, dass der Unterfranke auch als Romanbuchautor erfolgreich ist.
Ich habe Rock’n’Read allerdings nicht in dem berühmten „einen Rutsch“ durchlesen können, weil es mich unglaublich inspiriert und immer wieder angeregt hat, selbst weiter zu recherchieren, Songs anzuhören und mir fast schon vergessene Filmklassiker wie Absolute Beginners und Clockwerk Orange noch einmal anzusehen. Das wertige Buchcover in klassischem Schwarz mit vertikaler Schrift macht im Bücherregal eine gute Figur und die gutsortierte Playlist am Ende des Buches gibt es noch „on top“. Sie macht das Werk im Zeitalter von Streaming-Diensten auch zu einem Ohrenschmaus.
Abzüge gibt es von mir nur aufgrund des Umstandes, dass dieses spannende Thema für meinen Geschmack auf 160 Seiten nur angerissen wurde. Von mit gibt es daher 8,5 Bängs für Rock’n’Read. Wie Literatur Rockmusik inspiriert von Thomas Kraft.
erschienen im Verlag Reiffer