Genre: Punk´n´Metal, Punk, Heavy Metal, VÖ 30.04.21
Was für ein Brett, mir schwirrt jetzt noch der Kopf beim Schreiben dieses Reviews. Nach kurzen Intro geht´s mit voller Geschwindigkeit in die Maschine von Morgen. Startete der Vorgänger noch mit Humor, fehlt dieser jetzt fast gänzlich auf der neuen Scheibe. Nicht nur die Texte, auch die Musik ist härter geworden, mehr Thrash, weniger Maiden.
Die Platte ist eine einzige Gesellschaftskritik, in der sich jeder von uns mal wieder findet. Geht sie doch in die breite Masse und nicht nur auf die Großen, die an der Macht zu sein scheinen. Von Selbstverwirklichung, eigeneständigem Denken, Konsum, Umweltschutz, Toleranz und der Eitelkeit ist alles mit dabei. Die Texte sind oft laut und direkt, aber auch mal leise mit einem Augenzwinkern. Mal mit einer gesunden Selbstreflexion, aber auch mit ausgestrecktem Zeigefinger.
Was die erhöhten Thrashanteile angeht, ist es nur konsequent, sich ein Urgestein aus der Szene als Gast zu holen. Bei Jobcenter steht kein Geringerer als Gerre von Tankard mit am Mikro. Wie ich finde der eingängigste Song auf dem Album. Eine Hommage an die brotlose Kunst, die ruhig vom Staat finanziert werden könnte.
Mich sprechen besonders zwei Songs an. Der eine ist Ob ich Morgen noch so bin, das von Selbstcourage handelt. Etwas von dem viele denken das sie mehr davon haben, als es tatsächlich der Fall ist.
Der andere ist Aus demselben Sternenstaub, der fast schon ein wenig 70iger Jahre Psychedelic-Rock-mäßigen Vibe besitzt. Coole Nummer!
Fazit: Die Maschine von Morgen ist keine leichte Kost, will sie doch gegen den geistigen Verfall und die mentale Oberflächlichkeit der Menschheit ankämpfen. Da hat ein einzelner Song auf der Platte musikalisch wie auch textlich mehr Inhalt, als ein ganzes Album von so manch anderer Band. Trotzdem läuft sie gut rein, und man entdeckt nach mehreren Durchläufen immer wieder noch Neues. Das geile Teil bekommt wie sein Vorgänger 9 von 10 Bängs.
Erschienen ist Die Maschine von Morgen bei Coretex-Records (Berlin/Kreuzberg)
Line Up:
Lizal Dork – Gesang/Gitarre
Pät Durango – Gitarre
Mark von Elend – Bass
Bons Dork – Schlagzeug
Tracklist:
010110
Die Maschine von Morgen
Der Aufmarsch der lebenden Toten
Freaks ohne Namen
Exzess der Nichtigkeit
Ob ich morgen noch so bin
Die Last auf ihren Schultern
Die Zeit
Am Tag des Wochenendrebellen
Der Mensch ist ein Schwein
Jobcenter (feat. Gerre)
Aus demselben Sternenstaub
Der imaginäre Widerstand
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