30 Jahre Wacken – und die Heavymädels sind das fünfte Mal auf dem Acker. Bevor wir euch aber erzählen, welche Bands gespielt haben, welche Show für uns der totale Abriss war und was sich die Veranstalter für das Jubiläum Neues einfallen lassen haben, möchten wir gerne den Spirit des Wacken Open Airs aufgreifen. In Wacken anzukommen, bedeutet, alles was unseren Alltag ausmacht, zuhause zu lassen. Es ist egal, woher man kommt, wie alt man ist, welchen sozialen Status oder Hobbies man hat – das einzige, das hier zählt, ist die Leidenschaft zur Musik und die Liebe zum Festival. Man hat das Gefühl, ab der ersten Sekunde Teil einer Gemeinschaft zu sein, teilweise kann man sogar von Familie sprechen. Hier entstehen Freundschaften, die von Jahr zu Jahr enger werden.
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Wir sind umgeben von guter Laune und werden von allen Seiten willkommen geheißen. Die Veranstalter lotsen uns freundlich und kompetent auf den Campingplatz, mit den Nachbarn verstehen wir uns auf Anhieb gut und dann kann der Konzertmarathon auch schon beginnen. Dank der extrem gut aufgestellten W:O:A-App findet man schnell die Bekannten vom letzten Jahr, bekommt zeitnah News über die Wetterlage oder überfüllten Stage-Eingänge sowie Erinnerungen an dieKonzertbeginne deiner Lieblingsbands.
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Es könnte jetzt etwas kitschig klingen, aber auf dem Acker herrscht immer gute Laune. Egal, ob man mal was vergessen hat, man sich von der Größe etwas überwältigt fühlt oder man einfach mal kurz etwas Ruhe braucht – schnell wird einem geholfen und man bekommt von den Besuchern alles – sei es Besteck fürs Frühstück, eine Schulter zum Anlehnen oder eine Couch zum Abschalten. Diese positive Energie wirkt hochgradig ansteckend! Auch wenn die Füße von den 25.000 Schritten täglich weh tun, der Kopf vom letzten Jacky-Cola noch schmerzt oder man hofft, keinen Hitzeschlag zu bekommen, schlechte Laune gibt es nicht! Genau das ist der Spirit von Wacken. Klar, man könnte meinen, die Veranstalter haben keinen Einfluss auf das alles. Aber sie schaffen die Rahmenbedingungen. Die perfekte Organisation, die jahrelange Erfahrung, das ausgefeilte Line-Up, das Alternativprogramm, das norddeutsche Gemüt und die deutsche Perfektion – all diese Punkte beeinflussen die ausgelassene Stimmung.
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Das heurige Jubiläums-Wacken brachte auch allerlei Neuerungen mit sich. Eine davon war auf jeden Fall der MetalMarkt von Kaufland auf dem Festivalgelände.
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Hier konnten die Metalheads alles kaufen, was das Campingherz begehrt, noch dazu zu normalen handelsüblichen Preisen. Ob ein neues Zelt gewünscht wird, Drogerieartikel vergessen wurden oder die Getränke viel zu schnell viel zu knapp werden, hier bekommt man einfach alles.
Im Infield hat sich ebenfalls ein bisschen was getan. Es wurden sechs weitere LED-Wände aufgestellt. Somit konnte man auch von ganz hinten dem Geschehen auf der Bühne folgen. Weiters kam noch eine Bühne – die History-Stage – dazu. Das Deko-Element dieser Bühne war Wacken
Open Airs erstes Bühnengerüst und dort durften die Braulehrlinge von Becks ihr hauseigenes Bier ausschenken – um € 1,– günstiger als am Rest des Geländes.
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Natürlich konnten wir nicht bei allen Bands und an allen Bühnen gleichzeitig sein, deshalb gibt es einen kleinen, feinen und persönlichen Highlight-Bericht der Heavymädels.
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Unser Fixtermin am Donnerstag ist alle Jahre die offizielle Infield-Eröffnung mit der Wacken-Band Skyline. Diesmal gleich mit drei Überraschungen im Gepäck. Zum einen holte sich die Band für zwei
Songs Metalqueen Doro auf die Bühne, zum anderen kehrte Wacken-Gründer Thomas Jensen für ein Lied als Bassist zu seiner alten Band zurück. Und als ob das nicht schon genug wäre, unterstützte Gus G.,Gründer und Gitarrist der Band Firewind, seinen Bandkollegen Henning Basse. Was für ein unvergesslicher Opener!
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Und dann kam Airbourne – und die Luft brannte! Ganz im Stil von AC/DC gingen die vier Australier an die Sache heran: mit Spaß, Spaß, Spaß…. Es war ein Konzert der Extraklasse, mit unheimlich viel Krach, unbändiger Freude – seitens Band und Publikum, tosenden Gitarren, viel Bier und alles gemischt mit einer höllischen Dosis Ekstase.
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Sabaton war nicht nur Headliner dieses Abends, die Band feierte auch ihr 20jähriges Bühnenjubiläum. Und genau aus diesem Grund durfte die schwedische Power-Metal-Band zwei Stunden spielen und zwei Bühnen nutzen. Diese Show war extralang, extragroß und extraklasse!
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Am Freitag gab es dann leider eine kurze Unterbrechung des Festivalprogrammes. Wegen einer Unwetterwarnung wurde kurzerhand das Gelände geräumt und alle Metalheads konnten sich frühzeitig in Sicherheit bringen. Dies geschah ausgerechnet im letzten Drittel des Gloryhammer– Konzertes. Diese Heroic-Fantasy-Power-Metalband ist vor allem live sehr beeindruckend. Das Publikum feiert die Show hammerhart ab. Die Stimmung vor der Louder-Stage war bombastisch
und kaum zu toppen. Hoots! Hoots! Hoots!
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Viele Bands gibt es ja nicht, die es schaffen, uns bis 2 Uhr früh wachzuhalten und auf eine Show zu warten. Doch bei Hämatom hätten wir sicher noch länger gewartet. Wir lieben diese deutsche Metal-Band aus Franken mit ihren Musikern Nord, Süd, Ost und West. Und auch sie überraschten uns mit einem Gemeinschaftsauftritt zusammen mit der Hip-Hop-Band Trailerpark. Dafür können locker ein paar Stunden Schlaf gestrichen werden.
Unser erstes Highlight am Samstag war eindeutig Prophets of Rage. Die neue Supergroup mit Musikern von Rage Against The Machine, Cypress Hill und Puplic Enemy heizte uns schon am Nachmittag mit einem Rap-Metal-Crossover gründlich ein. Funkige Grooves mit besonderem Flow treffen auf pure Aggression. Da bleibt kein Bein still!
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Nach einem Metalcore-Abriss made in Wales von Bullet For My Valentine und einer martialischen Metal-Messe à la Powerwolf nähert sich der nächste Höhepunkt mit Gänsehautfaktor.
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Mittels einer beeindruckenden Show kündigten die Veranstalter nicht nur 12 Bands fürs nächste Jahr an, sondern präsentierten den neuen Look des gesamten Festivals. Das W:O:A wird 2020 von einem neuen Thema durchzogen sein: der Kultur der Maya und Azteken. Essen, Shows, Sounds und das Rahmenprogramm werden darauf abgestimmt sein.
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Also wir sind bereit dafür!!
Zum krönenden Abschluss wählte Parkway Drive dann einen ungewöhnlichen Weg zur Stage. Umringt von maskierten Fackelträgern und Security bahnten sie sich ihren Pfad durch die vor der Bühne wartende Menschenmenge, um das Infield daraufhin mit feinstem australischem Metalcore, gepaart mit einer spektakulären Feuershow, zu beschallen.
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Und jetzt noch ein kleiner Tipp: Auch wenn das Wacken Open Air 2020 bereits ausverkauft ist, gibt es auf der Festival-Homepage ein „Flohmarkt-Resale-Forum“ wo man im Laufe des Jahres eventuell immer wieder mal zu Tickets zum Originalpreis kommt:
https://forum.wacken.com/forums/flohmarkt.17/
https://forum.wacken.com/threads/passt-auf-euer-geld.246934/
Und weil sich nicht alle Erinnerungen in Worte fassen lassen… Hier noch einige Bilder! Wir kommen wieder – Wir sehen uns in Wacken 2020!
Übrigens – unsere Insta Story zu Wacken 2019 haben wir auf unserer Instagram Seite in die Highlights gelegt… seid dabei! http://www.instagram.com/rockmagazinenet
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