Aufgewacht, aufgeladen, abgeliefert
Freitag, 04. Juli 2025 – Tag 3 des Rockharz Festivals beginnt, und mit ihm ein weiterer musikalischer Höllenritt. Trotz müder Knochen und schmerzender Nacken vom Headbangen an den Vortagen lassen sich die Fans nicht lumpen. Das Line-up verspricht ein Wechselbad der Metal-Emotionen – und hält es auch.
SEASONS IN BLACK
Der bayerische Doomcore-Export um Frontmann Lucki Maurer zeigt, dass er nicht nur mit Fleisch, sondern auch mit Riffs umgehen kann. Mit „Inside“ starten sie wuchtig in den Tag, während ihr neuer Longplayer „Anthropocene“ bereits erste Fans in Bewegung bringt. Der bayerische Dialekt? Kult. Die Stimmung? Laut!
Fotos: ©AKA_Johnsen
ARCTIS
Die finnischen Newcomer mit Vorliebe für elektronische Metal-Vibes liefern modernen Sound mit Pop-Appeal. Sängerin Alva Sandström bringt mit ihrer Präsenz und Stimme selbst die letzten Langschläfer in Wallung – futuristisch, eingängig und erfrischend anders.
Fotos: ©AKA_Johnsen
DEFECTS
Technisch präziser Metalcore mit Druck: Defects aus Großbritannien bringen mit Songs vom Debutalbum „Modern Error“ das Infield zum Kochen. Frontmann Tony Maue entfesselt staubige Circlepits vor der Bühne – der erste große Abriss des Tages.
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HARPYIE
Eine Prise Mittelalter, ein Spritzer Folk – und jede Menge gute Laune. Harpyie liefern tanzbaren, traditionellen Metal-Sound, der trotz Mittagshitze für ausgelassene Bewegung sorgt. Hier ist Mitsingen Pflicht! Mit Wenn ich tot bin findet sich auch eins meiner Lieblingslieder in der Setlist!
Fotos: ©AKA_Johnsen
AEPHANEMER
Symphonischer Melodic Death Metal aus Frankreich, getragen von der beeindruckenden Stimme und Gitarrenkunst Marion Bascouls. Ihr Mix aus Härte und Harmonie bringt selbst Skeptiker zum Staunen – Aephanemer gelingt ein musikalischer Spagat zwischen brutaler Energie und orchestraler Eleganz.
Fotos: ©AKA_Johnsen
DESERTED FEAR
Kerniger Death Metal aus Thüringen, wie er sein muss: wuchtig, bodenständig, unverkennbar. Deserted Fear liefern u.a. mit „Kingdom of Worms“ ein Brett nach dem anderen ab – ganz ohne Schnörkel, dafür mit vollem Einsatz.
Fotos: ©AKA_Johnsen
VADER
Seit den 80ern aktiv, und kein bisschen leise: Vader aus Polen bringen Thrash-infizierten Death Metal in Bestform. Drei Gitarren, volles Brett und maximale Geschwindigkeit – ein Sturm fegt über die Rock Stage.
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DRACONIAN
Schwedischer Doom trifft auf düstere Poesie: Draconian lassen melancholische Klanglandschaften entstehen, getragen von betörendem Wechselgesang. Ein nachdenklicher, intensiver Slot zwischen der brachialen Kraft des übrigen Line-ups.
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ANY GIVEN DAY
Metalcore aus dem Ruhrpott mit maximalem Druck: Any Given Day liefern Breakdowns zum Niederknien und Shouts, die unter die Haut gehen. Wall of Death? Check. Pure Eskalation? Auch das.
Fotos: ©AKA_Johnsen
DIE KASSIERER
Satire, Punk und derbe Parolen – Die Kassierer spalten das Publikum. Während manche ausgelassen feiern, bleibt bei anderen nur Kopfschütteln. Geschmackssache eben. Aber: Das Rockharz steht auch für Vielfalt. Wir gehören allerdings zum Team Kopfschüttler.
Fotos: ©AKA_Johnsen
OVERKILL
New Jersey’s Thrash-Veteranen zünden die nächste Stufe. Bobby “Blitz” ist in Bestform, das Publikum tobt bei Klassikern wie “Rotten to the Core”. Der Schlusspunkt „Fuck You“? Ein einziger Mittelfinger voller Charme.
Fotos: ©AKA_Johnsen
GLORYHAMMER
Epische Fantasy und bombastischer Power Metal treffen auf augenzwinkernder Selbstironie: Gloryhammer entführten das Publikum in ein Universum voller Drachen, Einhörner und intergalaktischer Kämpfe. Schon bei The Land of Unicorns wird lauthals mitgesungen und gefeiert. Sänger Sozos Michael überzeugte mit starker Stimme und charismatischer Bühnenpräsenz, während die Band mit einer Mischung aus Fantasy-Kitsch und musikalischer Präzision begeisterte.
Fotos: ©AKA_Johnsen
CRADLE OF FILTH
Die Meister des Gothic Extreme Metal zaubern ein schaurig schönes Set auf die Rock Stage. Dani Filth growlt, keift und inszeniert – „Nymphetamine“ trifft ins Herz. Die britischen Extreme-Metaller präsentierten sich in Höchstform – musikalisch präzise, visuell opulent und durch und durch finster.
Fotos: ©AKA_Johnsen
MONO INC.
Mono Inc. dürfen irgendwie auf ihrem Lieblingsfestival nicht fehlen. Sie verwandeln die Dark Stage in eine schwarzbunte Party. Mit donnernden Drums, düsteren Melodien und einer stimmgewaltigen Performance von Frontmann Martin Engler lieferten sie ein rundum gelungenes Konzert ab, das unter die Haut ging.
Fotos: ©AKA_Johnsen
POWERWOLF
Zur Prime Time heißt es wieder: Metal-Messe! Powerwolf zelebrieren ihren sakralen Bombast-Metal mit allem Drum und Dran. Glocke, Feuer, Konfetti und Klassiker wie „We Drink Your Blood“ – ein Auftritt wie aus dem Bilderbuch.
Fotos: ©AKA_Johnsen
SÓLSTAFIR
Zum Runterkommen: Islands Sólstafir liefern atmosphärischen Post-Metal mit emotionaler Tiefe. Ihr Set ist wie eine nächtliche Umarmung – ruhig, melancholisch, wunderschön.
Fotos: ©Arne Glaser | ROCKHARZ
Ein Tag voller Kontraste, knallharter Live-Action und musikalischer Emotion. Rockharz Freitag: Laut, wild, wunderbar.