Genre: Rap

Land: Deutschland

Öfter mal was neues, denk ich mir während ich mir „Samba“ von Yunus anhöre. Mit Rock oder gar Metal hat der sechs Songdreher nichts zu tun. „Samba“ ist Rap, aber ohne Gangster. Vergleichen könnte man Yunus wohl mit den wirklich gerappten Songs von Cro (ja, da ist die Auswahl wohl nicht so groß). Anstatt sein Gesicht hinter einer Maske zu verbergen trägt er ein Brille auf der Nase und Wasserstoffblonde Haare am Kopf. Deutschrap und blonder Brillenträger, geht das? Geht gut, vor allem ins Ohr und das ganz ohne derbe Ausdrücke.

Wie auch schon seine letzte EP „Fun Fun Fun“ wurde „Samba“ von beatmensch5000 produziert. Die Beats gehen auf „Samba“ durchgehend super ins Ohr, das zeigt schon vibe. Die Vocals von Yunus können schon vom ersten Ton weg überzeugen und das obwohl ich normal nicht der größte Rapfan bin. Gerade die Tatsache das er anders klingt als das was uns die deutsche Rapszene sonst so präsentiert spricht schon mal für ihn.

 Mach´ kein Hip Hop, mache Mucke für Misfits

Während vibe sicherlich noch etwas ruhiger startet, zeigt Yunus schon bei rubinrot das er ganz ordentliches Tempo im Sprechgesang vorweisen kann. Gerade im Refrain kann man hier deutliche Parallelen zu Cro ziehen, wobei Yunus egal wie poppig dieser auch klingen mag, immer noch angenehm kernig und mit Substanz daher kommt.

Im folgenden nett wars massiert einem der Bass ordentlich die Gehörgänge (zum Teil auch das Hirn). nett wars ist das etwas andere Liebeslied, das mich auch ziemlich an den österreichischen Musiker RIAN erinnert (der Typ mit dem Ziegen-Song). Die Vocals sind gelangweilt schön oder schön gelangweilt, what ever. Die Stimme von Yunus gefällt mir einfach super, gerade der Refrain ist einfach wirklich schön.

Irgendwie weird, so könnte man wohl zartbitter beschreiben. Neben den feinen Beats hat sich hier auch zusätzlich die Akustikgitarre verirrt und machen aus der Nummer eine interessante Mischung aus ganz wenig Deichkind und ganz viel Bilderbuch.

Kurz vorm Ende dreht okay dann auch den Rapfaktor noch einmal deutlich höher. Straight und ohne große Spielereien. Wird der Song so auch Fans von Capital Bra und Samra abholen? Wohl eher nicht, Menschen die Bausa und Apache207 hören könnten aber Gefallen daran finden. By the way gibt’s ein ziemlich nices Pianooutro.

Das abschließende ruf mich an klingt stilistisch sehr ähnlich wie okay. Etwas langsamer (nicht großartig aber doch ein bissl) ansonsten gut kernig und irgendwie mit etwas Kontra K Flair. Netter Rausschmeißer, tatsächlich aber der schwächste Track der EP.

Fazit:

Wenn man offen für was Neues ist kann man durchaus spaßige Sachen finden. Genau so etwas ist die neue EP von Yunus. Die sechs Tracks machen beinahe durchgehen wirklich sehr viel Spaß und sorgen in den Metalgehörgängen für eine feine Abwechslung.

Ich vergebe 8 von 10 Bängs.

acht von zehn

„Samba“ könnt ihr seit heute überall streamen wo es Musik gibt.


Tracklist:

1. vibe

2. rubinrot

3. nett wars

4. zartbitter

5. okay

6. ruf mich an


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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