Genre: Melodic Death Metal

Warmen wurde 1999 von Keyboarder Janne Wirman als Ergänzung zu seiner damaligen Hauptband Children of Bodom gegründet. Anfangs konzentrierte sich Janne mehr auf melodische und neoklassische Elemente,die die aggressiveren Tendenzen seines Hauptprojekts in den Hintergrund drängten und sich mehr auf Power-Metal-artige Klänge konzentrierten.

Nun sind Children of Bodom seit 2019 Geschichte und Warmen sind offensichtlich vom Nebenschauplatz zum Hauptprojekt aufgestiegen. Seitdem gibt es bei der Band einige Veränderungen, die nicht zu übersehen und überhören sind. So gibt es mit Petri Lindroos von Ensiferum einen festen Sänger und der Sound der Band hat sich CoB ziemlich angenähert. Here For None (erschienen 2023) erinnerte mit der Hypermelodik und dem harten Gesang sehr an seine alte Hauptband. Und ich möchte mal feststellen, dass dies kein Fehler ist, denn das Album und die Liveauftritte von Warmen machen richtig Laune.

Um es gleich vorwegzunehmen: Band of Brothers knüpft da an, wo Here For None aufgehört hat. Das Keyboard ist das dominante Instrument auf dem Album und es ist auch das Erste, was man hört, wenn man auf Play drückt, und der Titeltrack startet. Die Gitarren kommen aber nicht zu kurz, und bilden bei dem Song ein richtig gehendes Klanggewitter ohne aber die Melodien zu vernachlässigen. Das folgende One More Year ist ein richtiger Nackenbrecher, der mit ordentlich Speed daherkommt und Nine Lives ist eine mächtige Hymne.

When Doves Cry Blood dagegen ist im Mid Tempo gehalten und hat eine der eingängigsten Hooks des Albums und ist somit fast schon tanzbar. Der Refrain ist eingängig genug, um im Kopf zu bleiben. Was aber definitiv hängen bleibt, ist das ausschweifende Keyboard Solo von Janne, das schon was von Deep Purple hat. Sehr gut gefällt mir auch der Gesang von Petri, der auf dem Album generell giftiger und härter klingt als bei Ensiferum. Dieses hört man besonders gut bei Kingdom of Rust. Und auch Seppo macht mit seinem Schlagzeugspiel keine schlechte Figur, so groovt March or Die wie Sau mit seinen grollenden Drums.

Und auch der restliche Teil des Albums geht ordentlich nach vorne und hat so manchen epischen Moment (Untouched). Die Schwachstelle, und die Stärke gleichzeitig, sind eindeutig die Melodien von Band Of Brothers! Warum? Wenn man diese wegnehmen würde, wären die Lieder eher Einheitsbrei, und meiner Meinung nach somit wahrscheinlich langweilig. Aber so machen sie den großen Unterschied und die Platte abwechslungsreich genug, um sie öfter aufzulegen.

Zu guter Letzt darf natürlich ein Cover nicht fehlen, und diese Ehre kommt dieses Mal The Kiss of Judas von Stratovarius zuteil. Die Nummer bekommt hier eindeutig 90er Jahre Alice Cooper Vibes von Warmen verpasst, und das Gitarrensolo hier gefällt mir auch besser als bei dem Original. Geil umgesetzt würde ich mal sagen.

Es ist vielleicht unfair Warmen immer wieder mit Children Of Bodom zu vergleichen, aber seit Here For None drängt sich diese Gegenüberstellung immer wieder auf, denn zu groß sind die Parallelen im Sound beider Bands. Allerdings gefallen mir Here For None und auch Band Of Brothers deutlich besser als die letzten Veröffentlichung von COB, denn sie sind weniger konfus und haben eine höhere Hitdichte.

Fazit: Band of Brothers hört man an das die Band Bock hat auf das was sie tun und sind kein reines Projekt eines einzelnen. Ich bin gespannt auf das, was da noch kommen mag und erfreue mich an dem, was schon da ist. Das Album bekommt von mir satte 8,5 von 10 Bängs!

Band Of Brothers ist am 15. August über Reaper Entertainment erschienen

Line Up:

Janne „Warman“ Wirman – Keyboard

Antti Wirman – Gitarre

Seppo Tarvainen – Drums

Jyri Helko – Bass

Petri Lindroos – Vocals/Gitarre

Track List:

Band of Brothers

One More Year

Nine Lives

When Doves Cry Blood

Out for Blood

Kingdom of Rust

March or Die

Untouched

Coup de Grâce

Dethroned

The Kiss of Judas (Stratovarius Cover)

Warmen Band Shop/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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