Die XXL Reportage – Albumreview/Interview
Story by Olli C.
Die bereits 2007 gegründete Melodic Death Metal Band VINEGAR HILL ist von der österreichischen Metalszene nicht mehr wegzudenken und ist quasi das beste Beispiel dafür, dass die Alpenrepublik in Sachen Metalbands in der internationalen Szene definitiv mitmischen kann.
Nach einem erfolgreichem letzten Album und einer Neuformation der Band, veröffentlichen die fünf Steierer ihr neues Werk unter dem Titel „Darkness Echoes“ und kann ab den 28.03.25 in physikalischer und digitaler Form auf gängigen Online Stores wie z.B. Amazon etc. erworben werden. Neun Songs beinhaltet der neue Longplayer, wobei die Burschen auf das Prinzip „in der Kürze liegt die Würze“ setzen – der Plan geht auf.
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Es ist eine Mischung aus modernem melodischen Death Metal, Groove und Core Elementen, die eine perfekte Legierung bildet. Eine Kombination aus dualem Gesang von Growls und epischen Clearvocals machen das Ganze total spannend und die neun Tracks bieten einen Hörgenuss für Fans mit einem guten Musikgeschmack.
Beim gleichnamigen Albumtitel, der auch als Opener dient, wird nicht lange herumgefuchtelt und VINEGAR HILL gehen gleich voll auf das Ganze. Was vorerst wie eine postapokalyptische Attitüde klingt, mündet spätestens nach einer Minute Spielzeit in eine epische Kombination aus Aggressivität, coole Growls, Epik und melodischen Clearvocals, sowie unverkennbare melodische Gitarrensolis. Sozusagen wurde der Fokus auf modernen Metal mit Schwerpunkt auf Melodic gelegt – Quasi, was die skandinavischen Bands können, können wir auch. Ebenfalls die Nachfolgesongs „Traitors call, The Scapegoat“ und letztendlich das Outro „The day the sun died“ haben es natürlich in sich und sind erwähnenswert. Im Prinzip sind alle Songs sehr ähnlich aufgebaut, beherbergen alle die erwähnten Eigenschaften und bilden einen musikalischen Ohrenschmaus. Der personelle Wechsel hatte auf die Band sicherlich keine schlechte Auswirkung, wobei durch den neuen Sänger Thomas Kaluza (auch bekannt von Veins of Suffering) ein Hauch mehr Aggressivität in den Songs zu vermerken ist. Es ist die komplette Mischung, die das ganze Paket VINEGAR HILL spannend macht und meiner Meinung die österreichische Antwort auf IN FLAMES ist. Der Longplayer selbst beinhaltet keine wirklichen Lückenfüller, wobei mein persönlicher Favorit sicherlich „ON FIRE“ ist, da er für „meine Bedürfnisse“ perfekt harmoniert, Gänsehautfeeling erzeugt und sofort im Ohr hängen bleibt. Generell sind es bei allen Songs auch die markanten Gitarrenmelodien, die VINEGAR HILL so einzigartig machen. Man könnte nun jeden Track auf seine Einzelteile zerlegen, was den Artikelrahmen sprengen würde. Reinhören zahlt sich auf jeden Fall aus!
Lest alle interessanten Facts über die Band und dem Album im Interview unten.
FAZIT: VINEGAR HILL sind unter Anderem mittlerweile zu einer musikalischen Macht gewachsen und können mit den ganz Großen musikalisch definitiv mithalten. Von mir gibt es für das neue Album 9 von 10 BÄNGS
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Tracking List:
- Darkness Echoes
- I am the villain
- Traitors call
- Mouth of rust
- On fire
- The scapegoat
- Shadows closing in
- Renegades and outlaws
- The day the sun died
INTERVIEW:
RM: Euer neues Album steht nun in den Startlöchern und ist sehr gelungen. Was erwartet uns auf dem geplanten Album an Song-Material bzw. welche Themen habt ihr in den Songtexten verpackt und worauf setzt Ihr weiterhin musikalisch?
Auf dem neuen Album wird es insgesamt 9 neue Songs zu hören geben. Ich denke, dass sich das Songmaterial kompositorisch im bekannten Stil bewegt, obwohl die Songs dieses Mal kürzer bzw. kompakter geworden sind. Natürlich sorgt auch das neue Line-Up für eine schöne Brise frischen Wind in dem Ganzen.
Textlich gesehen gibt es zumindest kein Konzept. Wir passen die Lyrics immer an die instrumentalen Songs an, das heißt, welchen Vibe, welche Stimmung, welche Aura vermittelt der Song.
Die jeweiligen Themen ergeben sich entweder durch äußere Einflüsse, das kann auch zB ein Film, ein Buch oder eine persönliche Begegnung sein und man versetzt sich in den jeweiligen Charakter und lässt die Fantasie spielen.
Jedenfalls sind wir keine politische Band.
Die Frage, worauf wir weiterhin setzen? Haha, das wird sich weisen. Wie gesagt, durch die neue Besetzung können sich in Zukunft verschiedenste, neue Einflüssen in unserem Songwriting verankern…
RM: Wie werdet ihr inspiriert und wie läuft der Songwriting- Prozess ab?
Dadurch, dass wir in unseren Hörgewohnheiten sehr umfangreich gestaffelt sind, Ich z.B. höre von 70s Rock über Blues und Pop bis hin zu Black/Death Metal fast alles, gibt es ständig neue Inspiration zum eigenen Schaffen.
Der Songwriting Prozess ist bei uns wie folgt. In meinem kleinen Home-Studio entstehen entweder einzelne Songfragmente oder ganze Songdemos, welche wir dann zusammen arrangieren. Da wird dann manchmal komplett umgekrempelt, gestrichen, ersetzt, anders zusammengefügt… usw, haha.
RM: Wie lange habt ihr am neuen Album gefeilt, bis es für euch perfekt war?
Einige Demos gab es bereits als sich die Band in dieser Besetzung zusammenfügte. Während des musikalischen „Zusammenwachsens“ wurden auch schon neue Songs geprobt.
Reine Aufnahmezeit würde ich sagen, von Mai bis September 2024, dann kam noch das Mixing und Mastering hinzu. Wir hatten die Deadline bis Mitte November.
RM: In welcher Form wird das Album zur Verfügung stehen und wo kann man es erwerben?
Das Album wird natürlich bei allen bekannten Streaming Anbietern (spotify, apple music etc.) veröffentlicht, sowie auf CD und erstmals auch Vinyl erhältlich sein.
CD und Vinyl werden bei allen gängigen Online Stores (EMP, Amazon, Nuclear Blast usw…) sowie auf www.vinegarhill.at erhältlich sein.
RM: Ihr seid doch schon einige Jahre im Metal- Business, was hat sich in dieser Zeit, außer der personelle Wechsel, im Rückblick z.B. musikalisch gewandelt?
Unsere stilistische Ausrichtung war ja seit der Gründung im Jahr 2007 immer der melodische Heavy Metal der härteren bzw. moderneren Gangart.
Dieser sind wir trotz Weiterentwicklung bis heute treu geblieben, denke ich.
Man versucht natürlich ständig sich auf seinem Instrument zu verbessern und das in das musikalische Schaffen einfließen zu lassen. Dadurch kommen auch wieder neue Einflüsse in die Musik. Also auf der einen Seite halten wir an Traditionen fest, auf der anderen Seite entwickelt es sich, auch wenn manchmal nur ganz klein, ständig.
RM: In den letzten beiden Jahren gab es eine personelle Neuformation, wobei beim Auftritt des Area53 Festivals 2024 auch ein bekanntes Gesicht vorgestellt wurde und ein altes Bandmitglied mit Oliver Seebacher fand zurück zur Band. Wie kam es zu dieser personellen Umstrukturierung?
Der Split der „alten“ VH-Besetzung ergab sich aus verschiedenen Gründen. Wir spielten bis dahin ja bereits 15 Jahre zusammen und mit der Zeit ergeben sich halt im privaten sowie im musikalischen Interesse Neuorientierungen. Die Jungs wollten einfach mal ein neues Buch aufschlagen. Glücklicherweise haben sie das auch getan und sind somit in der hiesigen Szene durch ihre neuen Projekte nach wie vor fest verankert.
Oli hat ja mit dem Area53 Festival jedes Jahr eine Menge um die Ohren. Dadurch ergab sich auch vor ein paar Jahren eine musikalische Schaffenspause seinerseits. Durch die Bestätigung von Vinegar Hill am Area 53 2024 hatten wir die Idee, er solle doch ein bis zwei Songs mit uns performen wenn er möchte. Oli war sofort Feuer und Flamme für einen Gastauftritt.
Während der Proben für dieses Event merkten wir alle sehr schnell dass wir den weiteren Weg der Band wieder gemeinsam gehen möchten.
RM: Eine große Stärke von euch ist es live zu Performen. Auf welchen Bühnen spielt ihr lieber, auf Festivals oder in Clubs?
Vielen Dank für die Blumen!!*smile* Das freut uns sehr. Ganz ehrlich, jede Show ist auf eine gewisse Art und Weise einzigartig. Wir haben da keine Präferenzen.
Natürlich ist es der Hammer, auf einer großen Open Air Festival Bühne performen zu dürfen, jedoch hat man bei Clubshows eine viel intimere Atmosphäre und spielt die Show, so wie wir es sehen, gemeinsam mit dem Publikum. Und was gibt es schöneres?
RM: Wenn wir schon bei den Liveauftritten sind – ist eine Tour mit dem neuen Album geplant, bzw. wo kann man in naher Zukunft Vinegar Hill live erleben?
Die Veröffentlichung des neuen Albums feiern wir mit einer Release-Show am 5. April beim Mad Mountain Meeting Festival in Trofaiach—rot anstreichen im Kalender 😉.
Danach ist auch eine kleine, mehrtägige Österreich Tour geplant welche Anfang Mai stattfinden wird.
Im Juni starten wir dann in die Festivalsaison, bei der bereits einige Shows bestätigt sind.
RM: Gibt es einen Ort, wo ihr noch unbedingt spielen wollt?
Ohhh, da gäbe es viele, haha. Ein gemeinsamer Traum von uns wäre es, mal einen anderen Kontinent zu bereisen und dort unsere Musik präsentieren zu dürfen. Wir werden sehen was die Zukunft zu diesem Thema bringt. Fingers crossed 😉
RM: Danke für das Interview und viel Erfolg mit dem kommendem Album