Thousand Below waren mir bisher nur vom Namen her bekannt, also mal schnell in das erste Album „The Love You Let Too Close“ reingehört. Typischer Metalcore mit nettem Clean-Gesang. Mit dieser Erwartung bin ich dann an „Gone In Your Wake“ gegangen und was soll ich sagen, es ist anders. Sehr anders.

Der Opener Chemical wird von Cleans, die wie eine Mischung aus Trevor Wentworth (Our Last Night), Vic Fuentes (Pierce The Veil) und Kassim Auale (ex-Alazka) klingen dominiert. Eingängiger Text, dazu ein dem Djent entlehntes Soundkonstrukt. Sehr solider Einstieg, der zum Ende hin dann auch doch noch mit ein paar Screams aufwarten kann.

Für mich war mit dem Opener eigentlich schon klar in welche Richtung das Ganze hier gehen wird. Softer Metalcore ohne Screams, dafür mit einer ordentlichen Schippe Djent und das ganze extrem eingängig. Das ich mit dieser Einschätzung aber nicht ganz richtig lag zeigte dann Disassociate, welches eine ausgewogene Mischung zwischen Cleans und Screams bereit hält und auch einen Breakdown beinhaltet. Ansonsten haben wir es hier mit einer recht schnellen Metalcore/Alternative Rock Nummer zu tun. Nichts wirklich neues, aber überzeugend.

Die restlichen Tracks sind absolut nicht schlecht, doch ist der Anteil an Mid-Tempo Nummern und Balladen für meinen Geschmack zu hoch. Ebenso wie der interessante Djent-Ansatz nach Chemical nicht mehr wirklich genutzt wird. Genau so wie auch die Screams. Vereinzelt kommen diese zwar noch zum Einsatz passen aber meist nicht wirklich rein.

Ein wirklicher Lichtblick ist dafür aber noch Vanish, welches einen sehr elektronischen Einstieg bietet mit einsetzten der Screams aber in die Hardcore-Schiene abdriftet. Klingt wirklich spitze. Auch die Cleans kommen hier mit mehr Druck daher. Für mich klar das Highlight. Knackige drei Minuten lang und mit merklicher Spielfreude. Sowas in Zukunft bitte öfter.

Fazit:
„Gone In Your Wake“ ist nicht wirklich ein schlechtes Album, aber es marschiert etwas planlos herum. Schaffen es Thousand Below in Zukunft ihren alten und ihren neuen Stil besser zu kombinieren könnte da richtig starke Musik herauskommen.

Ich vergebe 7,5 von 10 Bängs.

„Gone In Your Wake“ erschien am 11. Oktober via Rise Records und ist als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich.

By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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