News/Albumreview
VÖ: 01.12.2022
„Die unverzeihliche Sünde besteht darin, die Wahrheit wissentlich und willentlich abzulehnen, das Wissen zu fürchten, damit dieses Wissen nicht deinen Vorurteilen nachgibt.“
Aleister Crowley
Nun dürfen Aleister Crowleys Biografie und Praktiken einmal mehr in der denkbar ehrwürdigsten Art aufleben: Der niederländische Künstler Dan Brooklyn ist schon seit seiner frühesten Kindheit in Kontakt mit der anderen Seite. Das Ergebnis einer lebenslangen Verbindung mit allem Spirituellen, Okkulten und Mystischen manifestiert sich nun im Debüt “The Great Beast” – einem Konzeptalbum über das Leben und die Praktiken von Aleister Crowley. Released wird der Langspieler des jungen Künstlers digital am 1. Dezember, dem 75. Todestag Crowleys. Niemand Geringeres als Athanasias Caleb Bingham (ehemals Five Finger Death Punch) hat mit Brooklyn Seite an Seite an dem Album gearbeitet, um die bizarre wie faszinierende Story von “The Great Beast” eindrucksvoll aufzuarbeiten.
Auf dem Album nimmt der versatile Musiker, der an der prestigeträchtigen Metal Factory in Eindhoven ausgebildet wurde und die Bühnen Europas bereits als Drummer von Athanasia betourt hat, die Hörer:innen mit auf eine Reise durch Crowleys Leben. Dabei wird der umstrittene Okkultist nie glorifiziert, sondern eindrucksvoll von allen Seiten beleuchtet.
Über Mr. Crowley und das Album selbst sagt Dan Brooklyn: „Crowley wurde von seinen gottesfürchtenden Zeitgenossen gemieden, von der Hippiekultur der 60er- und 70er-Jahre dafür aber umso mehr als Pionier und freier Denker gefeiert. Aber welches der vielen Gesichter Crowleys ist sein wahres? War er der missverstandene, freiheitliche Pionier, der den Weg in das Wassermannzeitalter geebnet hat? Oder war er ein selbstsüchtiger, sex- und drogensüchtiger Narzisst, wie seine Kritiker meinen? Hört euch “The Great Beast” an und entscheidet selbst!”
Review: Ein interessantes Konzept von Dan Brooklyn wird hier auf dem Plattenteller präsentiert. Industrial- und Metalcore- Einflüsse treffen aufeinander und bilden mit okkulten Lyrics ein „mystisches Dreieck“.
Der moderne, satte Sound des Albums, das auch aus der Gothszene merkliche Einflüsse bezieht, dürfte in der Szene Einklang finden. So eingängig und heimsuchend klang Schock rock seit Marylin Mansons Anfangstage nicht mehr. Zählt das Album zwar 13 Tracks, beinhaltet die Platte durch einige Songprologe tatsächlich nur 8 Songs. „The dawn of an Enigma“ leitet durch mystische Spannung den faktisch ersten Track „Boleskine House“, der durch seinen diabolischen Chorus Wiedererkennungswert besitzt. Im Prinzip sind fast alle Songs ähnlich aufgebaut, die durch „sanften“ Doublebass und leichten Growls in konstantem Tempo wiedergegeben werden. Definitiv hebt sich der gleichnamige Titeltrack „The Great Beast“ durch seine markanten Chorus und fetten Riffs hervor. Ebenfalls ist die Neuinterpretation Ozzy Osbournes Klassiker „Mr. Crowley“, wobei das Album dadurch sicherlich aufgewertet wird und findet mit dem genannten Track einen perfektes Finale. Am besten kann man das Album als „Mixgetränk“ aus Marylin Manson, Death Stars und Rob Zombie bezeichnen.
Fazit: Interessantes Industrial Album aus der okkulten Ecke mit leichten Metalcore- Einflüssen. Wird definitiv Einklang bei Marylin Manson Fans finden. Sozusagen eine Neuauflage des genannten Künstlers. Meine Wenigkeit vergibt 7 von 10 diabolische Bängs
Tracklist:
01 93 (The Dawn of an Enigma)
02 Boleskine House
03 The Power of Darkness is More Than Just a Superstition
04 The Midnight Flower Unfurled
05 The Equinox of the Gods
06 Droppings From the Host of Heaven
07 The Great Beast
08 The Most Powerful Being in the World
09 Chamber of Nightmares
10 Scattered Through the Galaxy Like Grains of Sand
11 Liber XLIV (The Mass of the Phoenix)
12 The Poet
13 Mr. Crowley