Genre: Melodic Death/Black Metal

Fortsetzungen wecken Erwartungen, vor allem, wenn der Vorgänger großartig gewesen ist. In dem vorliegenden Fall handelt es sich um Ounas II von Suotana, dessen Vorgänger 2023 erschienen ist. Eröffnet wird das Ganze mit The Flood (In Memorium), einem Instrumentalstück, das schon vorgibt, wie die Stimmung der kommenden Stücke sein wird, nämlich frostig, episch und geheimnisvoll. Mit Foreverland geht es danach rasant auf eine Reise voll großartiger Melodien, klirrender Riffs und dem giftigen Gesang von Tuomo Marttinen. Nicht minder treibend geht es weiter mit Winter Visions, das mit eingängige Riffs glänzt und einer einprägsamen Hauptmelodie glänzt. Dazwischen hat man sogar kurze tanzbare Momente, bevor wieder gnadenlos Gas gegeben wird. Dieser Song wäre ein perfekter Live-Track, ich hab da direkt einen Circle Pit vor Augen.

Twilight Stream punktet mit poppigen Melodien, bei dem der Gesangstil von Tuomo besonders giftig erscheint. Dazu kommt noch eine besonders feine Gitarrenarbeit, die dem eh schon epischen Werk noch das i-Tüpfelchen aufsetzt. Das folgende The Crowned King of Ancient Forest hat einen eher klassischen Heavy Metal Ansatz, der sich auch vom Gesang her ein wenig vom Rest des Albums absetzt. Der Song erinnert nicht nur ein wenig an die Glanztaten von Amon Amarth, ohne diese plump zu kopieren. Und trotzdem passt er gut in das Gesamtkonstrukt des Albums, und wirkt nicht wie ein Fremdkörper, auch nicht mit den Zirkus/Spieluhrklängen in der Mitte des Songs.

Ein Höhepunkt (von vielen) dieses Albums ist zweifellos der gewaltige, zehneinhalb minütige Track 1473 Ounas, mit Zoë Marie Federoff-Šmerda (Catalyst Crime, Cradle Of Filth) am Gastmikrofon. Allerdings setzen Suotana ihren Gesang sparsam ein, sodass Zoë nur während der Bridge zu hören ist. Ob es daran liegt, dass ihr Auftritt in dem Song, umso besonderer klingt. Dieses Lied ist voller Emotionen und Melancholie, und über allem thront eine feierliche Stimmung voller klanglicher Eleganz.

Zum Abschluss des Albums gibt es etwas Children Of Bodom um die Ohren. Suotana covern deren Hatebreeder und das Ergebnis ist durchaus hörbar. Und der Song macht deutlich, wie klasse das Songmaterial auf Ounas II ist, denn der Klassiker fügt sich nahtlos an den Rest des Albums an. Allerdings merkt man hier auch, wie nahe die Stimme von Tuomo der von Alexi Laiho ist. Dies muss aber ganz sicher kein Nachteil sein.

Fazit: Mit Ounas II gelingt es Suotana, sich mit ihren melodischen Klanglandschaften, gepaart mit dunklen Black Metal Einschüben ein spannendes Album abzuliefern. Für diesen würdigen Nachfolger von Teil Eins gibt es von mir 9 von 10 Bängs.

neun von zehn

Ounas II ist am 29. August über Reaper Entertainment erschienen

Line-up:

Tuomo Marttinen – Vocals

Ville Rautio – Guitars

Pasi Portaankorva – Guitars

Tommi Neitola – Keyboards

Rauli Alaruikka – Bass

Rauli Juopperi – Drums

Track List:

The Flood (In Memoriam)

Foreverland

Winter Visions

Twilight Stream

The Crowned King of Ancient Forest

1473 Ounas

Hatebreeder

Suotana Homepage/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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