„The Lounge“ – introvertierter, melancholischer, einfach anders.
Was als eine coronabedingte Notlösung begonnen hat, entwickelte sich zu einem Mammutprojekt. Befeuert durch den Mixingveteran und Producer Jörg Völker kreierten die sechs Bamberger Musiker in mehreren Recording-Sessions acht akustische Versionen von Songs aus ihrem energiegeladenen Liveset.
Die Resonanz der Hörerschaft nach drei Wohnzimmerkonzerten ermutigte sie dazu, einen Schritt weiterzugehen und am Ende feststand: Das muss auf Vinyl!
So finden sich auf dem Album Slam Elephants ONE MORE NIGHT – ein untypischer Lovesong über Gier und dem tiefen Verlangen nach mehr Ekstase im Leben, der sich vom gewaltigen Riffmonster und High-Notes zur Outlawhymne verwandelt. der Song RAINSTAR, der psychische Tanz auf dem Drahtseil zwischen Manie und Depression, der plötzlich mit einem Swing-Rhythmus und Barbershop-Gesang daherkommt.
Welche Lebenslage auch immer: Hier findet man sich wieder. The Lounge, angelehnt an eine wohlige Wohnzimmeratmosphäre, vereint Slam Elephants instrumentale Experimentierfreude mit greifbaren Gefühlen und purer Authentizität.
Gasoline Woman strotzt 4 Minuten vor Energie, welche den Zuhörer einfach nicht mehr loslassen will. Die Rhythmus-Sektion treibt an, während Sänger Maximilian Raab eine offenbar unerreichbare Frau besingt. Mal verspielt, mal direkt auf die 12. Im eingängigen Refrain vermittelt der mehrstimmige Rockchorus nachdrücklich die Botschaft des Songs, bevor sich dessen Kraft in einem sexy Saxophonsolo entlädt.
Bei allen offensichtlichen Anspielungen geht der Song allerdings doch etwas tiefer: Eine Femme fatale, die eine kurze, aber eindrückliche Rolle im Leben spielt, die als verlorene Anhalterin in der Wüste den Protagonisten um den Finger wickelt – und ihn lediglich mit Erinnerungen zurücklässt.
Roadrunner ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die vom Verarbeiten alter Gefühle und dem Drang nach Freiheit erzählt; von der Rückkehr zum wahren Selbst, nachdem man sich in den Wirren des Lebens verloren hat.
Die Ballade schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre, deren Dramatik sich im mitreisenden Chorus entlädt. Die Gedanken des Protagonisten werden durch dunkle Gitarrenklänge, malerische Wechselspiele mit dem Saxofon, und einem Refrain, bei dem förmlich die Sonne auf geht, durch den Song getragen.
The Lounge könnt ihr seit heute überall streamen wo es Musik gibt oder auch gern bei der Band auf Vinyl erwerben.
Patrick
geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.
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