Wie eine Bombe schlug heute an diesem beschaulichen Sonntagmorgen die Nachricht von der überraschenden Trennung der schwedischen Melodic Death Metallern von ARCH ENEMY und ihrer kanadischen Frontfrau Alissa White-Gluz ein. Für die meisten vermutlich völlig überraschend wurde in einem kurzen Statement ihr Abschied von der Band und kurze Dankesworte für die vergangenen sehr erfolgreiche Jahre per Social Media bekanntgegeben.

Nachdem ARCH ENEMY im Oktober noch erfolgreich zusammen mit AMORPHIS, ELUVEITIE und GATECREEPER ihre „Bloody Dynasty-Europatournee 2025“ zum aktuellen Album in vielen ausverkauften Hallen spielten, nun der Schocknachricht für alle Fans der Band.
Alissa hatte 2014 den Posten am Mikro von ihrer Vorgängerin Angela Gossow unternommen und die Band von einem eher Insidern bekannten Band hin zu einer echten Metal-Größe entwickelt. Ob auf den größten Festivals oder bei Hallentouren, überall gab es ausverkaufte Locations und Dank Alissa erfuhr die Band eine imense mediale Aufmerksamkeit. Nicht nur wegen ihrer auffälligen blauen Haare und den mächtigen gutturalen Gesang stand die Powerröhre im Mittelpunkt der Band, auch ihr Engagement als Veganerin brachte der Sänger viele Fans und Follower in den Social Medias.
Die Band kündigte in ihren Statement schon einmal einen Neuanfang für das nächste Jahr an. Man darf gespannt sein, wie sich die Band 2026 ohne Alissa neu erfinden wird und wohin die Reise gehen wird.

Heute Mittag dann gleich die nächste Nachricht aus dem Hause White-Gluz, diesmal für ihre Fans glücklicherweise eine Positive. Mit der Veröffentlichung ihres neuen Videos „The Room where she died“ unter ihrem eigenen Logo „Alissa“ gibt Alissa nach dem Split gleich ein neues Lebenszeichen von sich und schafft Platz für allerlei Spekulationen über die Trennung und ihre weitere musikalische Zukunft.
Das eigene Logo gibt erste Anzeichen für eine künftige Solokarriere, doch auch die Gründung einer neuen Band scheint nicht unmöglich. Man wird sehen welchen Weg Alissa einschlagen wird und wie sich Frau White-Gluz musikalisch ausrichten wird.
Mit der Single schlägt Alissa eine etwas andere musiklaische Richtung ein. Zunächst mit Gitarre in der Hand, greift die Kanadierin vornehmlich auf den Klargesang zurück, den Alissa auf der letzten Arch Enemy Scheibe „Bloody Dynasty“ bei einigen Songs auspackte. Alte Die Hard-Fans der Band werden wegen der etwas ungewöhnlich klingenden Töne und Sounds womöglich enttäuscht sein, doch zeigt der Song, das Alissa nicht nur gutturalen Gesang und Crowls kann, sondern auch eine gute Klarstimme zu bieten hat.
Das visuell gut gemachte Video kann mich persönlich jedoch musikalisch leider nicht richtig abholen, obwohl ich ganz besonders den Klargesang auf den letzten AE-Album sehr gelungen fand. Doch ist mir der neue Song zu verspielt und mit teils proggigen Effekten versehen, mir fehlt hier leider etwas der rote Faden und der Drive in dem Song. Auch die teils schrillen hohen Töne treffen in meinen Ohren nicht immer ins Ziel.
Irgendwie zeigt „The Room where she died“ einige Paralllelen zu Charlotte Wessels, die nach ihren Ausstieg bei Delain leider in eine für meinen Geschmack völlig andere musikalische Richtung abgebogen ist. Hat sich Alissa von Charlotte etwa bei ihren gemeinsamen Singles anstecken lassen???
Ich hoffe dass Alissa nicht in die gleiche „schräge“ Richtung abdriftet und ihr Powerorgan in Zukunft wieder so brachiale wie geniale melodische Songs à la „In the Eye of the Storm“ oder „Illuminate the Path“ zum Vorschein bringen wird.
Man darf auf alle Fälle auf weitere Statements der beiden Parteien zur Trennung und der musikalischen Zukunft gespannt sein…
