Genre: Epic Death Metal

Etwa zwölf Jahre war der gute Robse bei Equilibrium, Oktober 2022 hieß es Abschied nehmen von dem Sänger. Nun haben wir August 2024 und das „Soloalbum“ des Musikers steht in den Startlöcher. Und da sich so ein Album eher selten von alleine einspielen lässt, hat er sich fünf hervorragende Mitstreiter gesucht, und laut eigener Aussage von Robse ist es auch eine richtige Band. Sein Name wäre halt naheliegend, weil er schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Nun, da muss man ihm schon recht geben, dass macht Sinn.

Nun aber zur Musik und zu dem was man auf Harlekin & Krieger hören kann. Beginnen tut es mit einem ansprechendem, kurzem und epischen Intro das mit den Worten „Das ist kein Test, Krieger macht Euch bereit“ schon mal gleich klar macht was Sache ist. Nämlich mit Vollgas in ein Album das es in sich hat. Musikalisch gesehen entfernt sich Robse nicht sehr weit weg von seiner alten Kapelle, dazu noch einen gewaltigen Schuss In Flames und eine Brise Amon Amarth, fertig ist ein explosiver Cocktail und bringt geile Live Nummern wie Hey Sturm, oder brachiale Banger wie Amenthes zum Vorschein. Und auch ein Sauflied darf natürlich nicht fehlen, Von der Schenke zur Taverne, hat einen fiesen Ohrwurmcharakter und der Schreiber dieser Zeilen bekommt beim hören jetzt tatsächlich Durst. Danke Robse!

Songs Eins bis Sechs, inkl. dem Intro bilden eine feine Einheit, sind dennoch Abwechslungsreich. Textlich gesehen hat man den Eindruck dass sich das Thema Aufbruchstimmung und Zusammenhalt wie ein roter Faden durch diese zieht. Diese sind trotz so mancher Phrase nicht dumpf, nach dem Motto Hauptsache Text, sondern sind alles andere als einfach nur seichtes Gewäsch. Robse klingen hier wie Crematory gerne klingen würden! Und auch die Produktion ist nicht von schlechten Eltern, diese ist druckvoll und transparent.

Ab Nummer Sieben wird es spannen, mit Kleine weiße Friedenstaube kommt ein altes DDR Kinderlied zum Einsatz, etwas aufgepeppt mit brachialen Gitarrensound und der Stimme von Knorkators Stumpen. Der Text ist leider aktuell wie schon lange nicht mehr, aber das ist ein anderes Thema.

Danach folgt ein Outro, dass lieber eine ausgewachsene Ballade werden wollte (siehe Interview mit Robse an anderer Stelle in unserem Magazin). Diese ist gelungen und sehr gefühlvoll dargeboten von Keyboarderin Alina Lesnik, ein starkes Stück.

Mit Nostalgia wird der musikalische Faden des Beginns wieder aufgenommen, nur das hier mit Dominik „Dom“ Crey ein ehemaliger Weggefährte aus Equlibriumzeiten zum Zuge kommt und da dieser nur auf Englisch textet ist dieser Song eben in dieser Sprache. Eingesungen hat er diesen dann auch noch gleich. Flamme der Revolution groovt dann nochmal richtig, bevor mit Viva la Caida in die Zielgeraden eingebogen wird. Hier zieht die Band nochmal alle Register und ballert nochmal mit epischer Brachialgewalt alles raus was die Musiker so drauf haben bevor der Vorhang zu Harlekin & Krieger fällt.

Fazit: Kurz und knapp, ich fürchte Robse sind die besseren Equilibrium, denn Harlekin & Krieger ist abwechslungsreicher und denoch eingängiger als die letzten Veröffentlichungen der oberbayrischen Kapelle. Ich würde Harlekin & Krieger gern mehr als 8,5 von 10 Bängs geben, aber ich fürchte ich brauche für das nächste Album noch etwas Spielraum nach oben!

Harlekin & Krieger erscheint am 16. August 2024 über Reaper Entertainment

Line Up:

Robse Dahn – Vocals

Dennis „Blaze“ Baron – Gitarre

Oliver Hey – Gitarre

Marius Berendsen – Schlagzeug

Marco Paulzen – Bass

Alina Lesnik – Keyboards/Vocals

Track List:

Sonata Arlecchino

Harlekin und Krieger

Hey Sturm

Amenthes

Aus dem Gleichgewicht

Von der Schenke zur Taverne

Kleine weiße Friedenstaube

Lied der Nacht

Nostalgia

Flamme der Revolution

Viva la Caida

Robse Homepage/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, Trash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Bei was es mir allerdings die Zehennägel aufstellt ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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