PARKWAY DRIVE – „Reverence“ (CD-Review)

Vor einigen Tagen veröffentlichten Parkway Drive das neue Album ReverenceDa ich ein passionierter Metalcore-Fan bin, habe ich diese Scheibe schon sehnsüchtigst erwartet. Aber was ist passiert? Plötzlich wird uns Metal ohne Core serviert. Doch diese Wendung muss ja nichts Schlechtes bedeuten, im Gegenteil, obwohl dieses Genre seit 2004 die Band prägt, finde ich diesen Stilwechsel nicht negativ. Um ehrlich zu sein, hat sich dieser Umbruch schon im Vorgängeralbum „Ire“, erschienen im Jahr 2015, angekündigt. Parkway Drive schafften mit Reverence etwas Außergewöhnliches, einen funktionierenden Umbruch, ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren.

Ich möchte jetzt gar nicht auf alle Songs eingehen, jeder Fan soll sich da seine eigene Meinung bilden.
Im Ohr hängengeblieben sind:

„Wishing Well“ – erinnert noch ein wenig an die „corige“ Herkunft. Und doch zeichnet sich schon da die angestrebte Entschleunigung ab. Ich finde, dieser Song ist ein gelungener „Headliner“… irgendwie ist da noch die Erinnerung an das Altbewährte, und macht Appetit auf die nachfolgenden Songs. Denn dann kommtPrey“: Ganz ohne die altbekannten Screams von Leadsänger Winston, sehr melodisch, und absolut geil. Freu mich schon auf alle folgenden Live-Konzerte, absoluter Hymnenfaktor!

„Cemetary Bloom“ – find ich für meinen Geschmack ziemlich experiementiell, Sprechgesang, verbunden mit elektronischer Musik! Sehr eigen, neu und nicht erwartet! „The Void“aufmüpfiger, fordender, ein wenig an „Prey“ erinnernd, und doch reiner Metal! Bin ein wenig wehmütig und dennoch verwundert, wie wandelbar eine Band nur sein kann! And last but not least – Sheadow Boxing“… zuerst gibt’s Streichkonzert, zum Schluss Rap… und zwischendrinn.. naja nichts, das mir im Gehör bleibt!

Schlussendlich: ein besonderes Album… so eine Wende hätte ich niemals erwartet! Früher konnte mich Winsten locker mitreissen, mich von meinen Alltagssorgen befreien, Metalcore löst in mir eine gewisse Lockerheit aus. Und Parkway Drive war ein Garant für gute Laune und für einen Bühnenabriss der besonderen Art! Da ich mich erst an dieses neue und überraschende Konzept gewöhnen muss, vergibt Mo 7 von 10 Bängs

 

By Uli

Seit den 90er Jahren journalistisch unterwegs. Sehr schlechter Schlagzeuger mit deutlichen Rechtschreibschwächen. Mitbegründer der legendären Punkrockband "The Ketchup Boys", welche 1989 ihren einzigen Auftritt hatte. Spricht mehrere Sprachen, kann einhändig Fahrrad fahren und mag Musik.

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