Original ALICE COOPER BAND – The Revenge Of Alice Cooper“ – ein Album Review

Genre: Hard Rock

Über 50 Jahre sind vergangen, seit diese Besetzung ihre letzte gemeinsame Studioveröffentlichung hatte. Zusammen mit Produzent Bob Ezrin, dem langjährigen Wegbegleiter und inoffiziellen sechsten Bandmitglied wird auf The Revenge of Alice Cooper versucht, den klassischen Sound der 70er einzufangen. Immerhin gingen aus der Besetzung Klassiker-Alben wie Love It to Death, Killer, School’s Out und Billion Dollar Babies hervor und komponierten legendäre Hits wie I’m Eighteen, Elected und No More Mr. Nice Guy.  Die Frage ist nun, ob das neue Album da mithalten kann?

Beginnen wir einfach mal mit dem Coverartwork, dieses ist nämlich richtig gut gelungen und könnte passender nicht sein. Geile Farbauswahl, die Charaktere schön gruselig in Szene gesetzt und das Ganze im Stil eines Horrorfilmplakats aus der Zeit. Das macht schon mal Laune auf das Album. Dann wohlen wir mal auf Play drücken.

Das Album fängt mit Black Mamba schon mal gut an, gruseliges Intro, Schlangenthema, lässiger 70er Jahre Sound und einem Alice Cooper, der auch mit 77 Jahren, in Bestform zu sein scheint. Mit Up All Night befindet sich ein gelungener Gute-Laune-Stampfer darauf, während es danach mit Kill The Flies eher bedrohlich wird. Also gefühlstechnisch ist hier schon mal einiges los und wenn man sich auf die Musik einlässt, wird man durchaus belohnt.

One Night Stand ist eine Mischung aus Grusselschocker und James Bond Theme, und das treibt mir komische Bilder in den Kopf, quasi meinen eigenen Horrorfilm. Wer kann sich den guten, alten Alice noch als Bond Girl vorstellen?

Wenn ich ein Lied herausheben müsste, wäre es Blood On The Sun. Mit 6:02 der längste und auch epischste Song auf dem Album. Da ist nicht nur der stampfende Beat hypnotisch, sondern auch der Instrumentalteil im letzten Drittel, der mich total abholt. Auffällig sind dann auch noch Crap That Gets In The Way Of Your Dreams und What A Syd, die einem ebenfalls ins Ohr gehen, aber nicht weil sie so einzigartig sind, sondern eher im Gegenteil so bekannt vorkommen, das man überlegt wem sie da covern. Am besten ist die Band immer dann, wenn es theatralisch wird, wie bei dem schon erwähnten Black Mambal, und auch bei Inter Galactic Vagabond Blues. In dem Song steckt nicht nur einiges an Dramatik, sondern auch eine mächtige Protion Blues (wie es der Songtitel schon vermuten lässt).

Das nachfolgende What Happened To You ist nicht nur eine straighte Rock´n´Roll Nummer, sondern auch ein ehrwürdiger musikalischer Gruß an Glen Buxton, den 1997 verstorbenen Originalgitarristen der Band, der hier mit einer Originalaufnahme zu hören ist. Mehr Nostalgie geht nicht!

Fazit: Dieses Album ist durchaus gelungen und auch hörenswert. Allerdings fehlt der große Hit, quasi ein Evergreen, der wahrscheinlich auch Jahrzehnte später noch in den Playlists zu finden sein wird. Es reicht aber immer noch für 8 von 10 Bängs.

acht von zehn

The Revenge of Alice Cooper ist am 25.07. über earMUSIC erschienen

Line Up:

Alice Cooper – Gesang

Michael Bruce – Gitarre

Dennis Dunaway – Bass

Neal Smith – Schlagzeug

Glen Buxton – Gitarre

Track List:

Black Mamba

Wild Ones

Up All Night

Kill The Flies

One Night Stand

Blood On The Sun

Crap That Gets In The Way Of Your Dreams

Famous Face

Money Screams

What A Syd

Inter Galactic Vagabond Blues

What Happened To You

I Ain’t Done Wrong

See You On The Other Side

Zur Homepage von Alice Cooper/Facebook/Instagram

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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