Genre: Heavy Metal
Zwischen dem Vorgängeralbum Draconian Age aus dem Jahre 2021 und dem aktuellen Album Runes Of Power ist eine Weile vergangen. Das Blind Guardian Tribute Album Tales From The Age of Time zähle ich jetzt nicht dazu. Hat sich das Warten auf das neue Material von Numenor gelohnt?
Den Beginn des Albums macht Tanelorn, einer klassischen Heavy Metal Nummer, das von keinem geringeren als Thomas Vikström (Therion, Candlemass) gesungen wird und scheint mir die richtige Wahl zum Einstieg in dieses Album zu sein. Das folgende Arioch galoppiert dann so richtig in meinen Gehörgang und setzt sich dort fest, und nicht nur der Gesang erinnert hier in Melodie und Tonlage an Grand Magus. Mit Make The Stand, das wir schon von Draconian Age kennen, wird es dann episch und rasend zugleich, denn hier wird eine Schippe Geschwindigkeit draufgelegt. Die Nummer mit Hansi Kürsch wäre auch zu schade, um sie nicht nochmal zu verwenden.
Stealer of Souls ist ein stampfender Headbanger im mittleren Tempo, der mit einem einfachen, aber effektiven Riff und einem Männerchor um die Ecke kommt. Die Nummer macht richtig Bock. Wer Numenor noch nicht kennt, für den sollte The Nine eine Überraschung darstellen, denn in dieser Nummer wird es frostig und anstatt dem den Anfangstracks des Albums vorherrschenden Heavy Metal kommt jetzt Melodic Death mit Black Metal Anleihen zum Tragen. Was das angeht, ist Fight and Die, das einen Hybrid aus beiden Welten darstellt, richtig gelungen.
Und als ob das Album nicht schon abwechslungsreich genug wäre, kredenzen uns Numenor mit Bewitched Seas einen Cradle Of Filth artigen Song, der an Theatralik alles zu bieten hat. Und weil das immer noch nicht genug ist, begibt sich die Band auch noch in Doom-artige Gefilde und walzt sich gewaltig durch Morgana Le Fay, und glänzt auch in dieser Disziplin. Was jetzt noch fehlt, wäre richtig guter Power Metal und den bekommen wir zum Schluss mit der Neuauflage von Dragon of Erebor, das schon auf dem 2015er Sword and Sorcery seinen Einstand hatte, und hier den krönenden Abschluss bildet.
Fazit: Runes Of Power ist der musikalische Roadtrip einer Band, die mehr Aufmerksamkeit in der Szene verdient hätte. Dieses Album verbindet gekonnt verschiedene Genres unserer aller liebsten Musikrichtung und hat 8,5 von 10 Bängs verdient!

Runes Of Power erscheint am 21.November über Elevate Records
Track List:
Tanelorn
Arioch
Make the Stand (new 2025 version)
The Stealer of Souls
The Nine
Strombringer
Stronghold
Dragon of Erebor (re-recorded version)
Numenor Bandcamp/Facebook/Instagram
