Ja, geh leck… was war das für eine Geburtstagssause der Pulveraffen, man man man! Wer sich das Entgehen ließ hat was verpasst, aber sowas von.


15 Jahre Aggro Shanty wollten gebührend gefeiert werden und wir haben uns das nicht entgehen lassen. Dazu noch im Backstage in München, die Location ist immer wieder einen Besuch wert. So haben wir uns aus meiner niederbayrischen Heimat Niederbayern aufgemacht, denn die Party konnten wir uns nicht entgehen lassen. Die Piraten aus dem karibischen Osnabrück waren auch nicht allein unterwegs, sondern haben sich mit den Ye Banished Privateers und den Habenichtse passende Unterstützung mit auf Tour genommen.

Sicherheitshalber haben wir uns ein Zimmer vor Ort genommen, denn wenn man sich am nächsten Tag noch an alles erinnern kann, muss das Gelage wohl trostlos gewesen sein. Gut, das ich mir fleißig Notizen gemacht und auch genügend Bilder gemacht habe, sonst wäre dies hier ein ziemlich kurzer Bericht. Frühzeitig am Backstage angekommen wurde uns gleich klar, wir sind nicht die einzigen die mit Mr. Hurley feiern wollten. Aufgrund des erhöhten Aufkommens etlicher „fies“ aussehender Piraten, die vor dem Eingang schon eine ordentliche Warteschlange gebildet haben, konnte man von weitem schon erkennen, wer an dem Tag aufgespielt hat.

Die Habenichtse starteten pünktlich um 20:00 in ihr Set, und deren partytauglicher Folk Rock machte von Beginn an gute Laune. Nicht nur die Musik der räudigen Truppe aus Hannover ist durchaus unterhaltsam, sondern auch der Schmierendarsteller der als reicher Schnösel, Trunkenbold und als „Waschweib“ verkleidet die Bühne unsicher machte. Titel wie Ode an die Unterhose und Spelunkenvagabunden, und die an den Tag gelegte Spielfreude, haben der Band bestimmt einige neue Fans beschert die „nur“ wegen Mr. Hurley hier waren.

Umbaupause gleich Trinkpause, und was das Bier angeht kann man im Backstage nicht meckern. Erstens Augustiner, zweitens auch deren Weißbier und drittens zu vernünftigen Preisen für Münchner Verhältnisse. Für meine Begleitung gab es eine Weinschorle, die hier frisch gemischt wird. So kann man es aushalten, prost. Als die nächste Band die ersten Töne spielte war ich kurzzeitig verwirrt, statt der zweiten Vorband Ye Banished Privateers stand schon der Hauptact und Jubilar auf der Bühne. Was zur Hölle war da los? Auflösung dazu gab es später! Aber erstmal Aggro Shanty der feinsten Sorte. Die Piraten aus dem karibischen Osnabrück hatten vom ersten Ton weg das Publikum fest am Haken und ließ es die ganze Show über auch nicht mehr los davon. Und wie es sich gehört wurde jeder noch so „nichtige“ Anlass zum Saufen genutzt, sei es der Geburtstag oder die Haarfarbe eines Fans, Grund für einen Pfeffi zwischen den Songs gab es genug. Auffallend bei den Pulveraffen ist das sie keine besonders aufwändige Show brauchen, um die Meute in ihren Bann zu ziehen, sondern das gute Musik mit cleveren Texten ausreichen. So wie bei Scherenschnitte der richtige Einsatz vom Licht für genug Dramatik sorgt um Gänsehaut zu erzeugen, absolut genial. Auch etwas „ältere“ Songs durften bei der Sause nicht fehlen, so das Booty Island und Komm zur Marine zu hören waren. Vor der kurzen Pause gab es noch ein Medley aus bekannten Ohrwürmern zu hören bevor die Band von der Bühne verschwand.

Nach kurzem skalieren aufseiten des Publikums, teils das übliche „Zugabe“ bzw. teils „Mr. Hurley auf die Main“ (was für Insider? – die Red.) machte die Band singend und spielend eine Runde durchs Publikum, bevor es in der Soundinsel ein politisches Statement Richtung rechtes Gesindel gab und der Haifisch (2024) zum Besten gegeben wurde. Wie ich finde in diesen Zeiten leider viel zu notwendig (und auch vom Schreiberling dieser Zeilen ein klares FCK AFD)! Bevor mit Blau wie das Meer der letzte Song von Mr. Hurley und den Pulveraffen für diesen Abend zum Besten gegeben wurde, gab es noch die Auflösung warum Ye Banished Privateers nach dem Hauptact gespielt haben. Denn Simon und seine Geschwister haben sich aus ihren Bühnenklamotten geschält und sich mehr oder weniger unerkannt unters Publikum gemischt, wo man sich ein Autogramm oder Foto holen konnte, während Ye Banished Privateers ihren Auftritt hatten. Verdammt coole Aktion würde ich mal sagen!

Und seien wir mal ehrlich, wer nach Mr. Hurley auftritt kann nur verlieren. Wenn die Band dann auch noch, mit Ansage, durchs Publikum läuft, sind die meisten zusätzlich abgelenkt und so auch geschehen bei den Piraten aus Schweden. Wer aber dennoch seinen Kopf bei Ye Banished Privateers hatte, bekam noch eine energiegeladene Show geboten mit tanzbaren Folksongs, die Spaß machen. Und, wie auch bei den Habenichtse, wurden einige „schauspielerische“ Elemente mit eingebaut, so gab es eine Schlägerei zwischen zwei Musikerinnen, sowie einen König zu sehen. Beim letzten Song des Abends wurde es nochmal ziemlich voll auf der Bühne, denn (wenn ich mich richtig erinnere – der Schreiberling dieser Zeilen) sind alle beteiligten Musiker*innen dieses Abends auf eben diese gekommen. So ging ein gelungener Abend zu Ende der einen durchaus in Erinnerung bleiben sollte, sofern man noch eine hat!

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, Trash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Bei was es mir allerdings die Zehennägel aufstellt ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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