Genre: Folk
Land: Schweiz

Wie viele Songs muss ein Album haben, bis es eine EP ist? Irgendwie schon eine Frage, die man sich beim Debut Album von Mo Klé stellen könnte. So stehen auf der Habenseite „nur“ sieben Tracks, aber auch eine Laufzeit von 35 Minuten. Wahrscheinlich bin ich aber auch der Einzige, der sich fragt, wie eine Einteilung in EP bzw. Album überhaupt vonstattengeht, aber egal. Schauen wir mal auf die Musik. Was bietet uns Mo Klé?
Im Endeffekt das, was er schon mit seinem Vorab-Singles geboten hat. Gitarrenlastige Musik, irgendwo zwischen Country und Folk. Der eröffnende Titeltrack gibt da schon ordentlich den Weg vor. Über sieben Minuten verteilt Mo Klé hier zwei Versionen von Parallel Worlds. Zunächst gibt es nur ihn selbst und seine Gitarre, nach zweinhalb Minuten dann Full Band. Das sind auch die zwei Seiten, die wir hauptsächlich von Mo Klé erwarten dürfen. Aber nicht zur Gänze. Würde ja sonst nach einigen Nummern abgenutzt klingen.
Zwischen all den sanften und zurückhaltenden Songs sticht ganz klar Boomerang heraus. Versteht mich nicht falsch, von rau und schnell ist auch dieser Song meilenweit entfernt. Boomerang schafft es aber, mit seinem bluesigen Ton andere Stimmungen zu kreieren und das Album zentral gelegen, gut aufzulockern.
Wie gesagt, ansonsten können wir erwarten, was wir bereits kennen. Also fast. Das abschließende Sonntagvormittag ist tatsächlich deutschsprachig und wagt auch textlich etwas mehr. Mit einem Augenzwinkern, mit Witz und Charme. Gesanglich zwischen Josh. und Philipp Dittberner wirkt hier alles etwas anders. Gut anders. Bitte in Zukunft mehr davon!
Fazit:
Besser hätte Mo Klé die Veröffentlichung seines Debut Albums nicht planen können. Ruhige Musik für ruhige Zeiten. Musik, um dahinzuschwelgen und in Gedanken abzutauchen. Dennoch sicherlich kein Album, das man pausenlos hören kann.
Ich vergebe 7,5 von 10 Bängs.

„Parallel Worlds“ erscheint am 29. Oktober via Horse Behind A House Records und wird als CD, Vinyl, Digitales Album und Stream erhältlich sein.
Mo Klé ist René Grünenfelder
Tracklist:
1. Parallel Worlds
2. Be My Judge
3. The One
4. Boomerang
5. Love In The Time Of
6. Self-Criticism
7. Sonntagvormittag