Ein wahrhaft metallisches Feuerwerk erleben die Fans am 29. Februar in der gut gefüllten Turbinenhalle 2 in Oberhausen, als zwei der absoluten Top-Bands des Heavy Metal, U.D.O. und Primal Fear, gemeinsam die Bühne erobern.
Die Power-Metal-Traditionalisten von Primal Fear präsentieren sich in Höchstform und haben mit ihrem aktuellen Album „Code Red“ einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere im Gepäck. Sie eröffnen den Abend.
Mat Sinner, Bandleader, Bassist und Produzent, kämpfte sich nach schwerer Krankheit Stück für Stück zurück ins Leben und konnte so am 13. Studioalbum „Code Red“ der Band federführend mitwirken. Auf der Europa Tour Teil 2 mit U.D.O. legen sie in der Turbinenhalle ein beeindruckendes 75-minütiges Set hin. Der seit 2021 erkrankte Mat Sinner wird auf der Tour wieder würdig vom niederländischen Bassisten Alex Jansen (Ex-MENNEN) vertreten. Auch Michael Ehré (Gamma Ray, The Unity, Uli Jon Roth), seines Zeichens der neue Mann am Drumkit, ist heute krankheitsbedingt nicht dabei. Er wird durch André Hilgers (Rage, Bonfire) ersetzt. Man kennt sich aus gemeinsamen Zeiten bei Sinner.
Der gewohnt wuchtige, sehr Judas Priest lastige Sound von Primal Fear, reißt das Publikum von Beginn an mit. Frontmann, Bodybuilder und Metalröhre Ralf Scheepers führt die Band gewohnt gesangsstark durch ein kraftvolles Repertoire, mit u. a, Songs wie „The World Is On Fire“, „Deep In The Night“ und „Another Hero“ vom aktuellen Album. Klassiker wie „The End is Near“, die „Bandhymne“ „Metal is Forever“, „Final Embrace“ und „Running in the Dust“ bilden einen gelungenen Ausgleich. Primal Fear heizen dem Publikum ordentlich ein und bereiten die Party bestens für U.D.O. vor.
Nach einer kurzen Umbaupause betreten Sven Dirkschneider, Drummer und Sohn von Udo Dirkschneider, die Bühne, gefolgt von den Saitenhexern Andrey Smirnov und Fabian Dee Dammers. Am Bass ein neuer Mann aus ganz alten Zeiten, der vor rd. 1 Jahr den Slovenen Tilen Hudrap ersetzte. Peter Baltes aus der Stahlschmiede in Solingen war Gründungsmitglied von Accept und war folglich seit 1976 dabei. Als letzter stieg er 2018 bei Wolf Hoffmanns Accept aus, wohl aus ähnlichen Gründen wie vormals Udo selbst. Schließlich erscheint das metallische Urgestein Udo Dirkschneider selbst auf der Bühne. Mit dem im August 2023 veröffentlichten Album „Touchdown“ im Gepäck präsentierte die Band Songs wie „Isolation Man“, „Fight For The Right“ und den Titeltrack „Touchdown“. Während der Show spielen sich Andrey und Fabian gegenseitig die Soli zu, Udo selbst ist bestens bei Laune und Peter scheint richtig angekommen zu sein. Einzig das obligatorische Drumsolo von Sven fehlt, auch wenn er kurze Zeit mal richtig geil gespottet wird. Könnte das die Combo für die nächsten Jahre sein?
Die begeisterten Fans werden auch mit Klassikern wie „Metal Machine“, „Independence Day“ und „Man and Machine“ verwöhnt. Im Zugabenblock dann die Überraschung. Mit Matthias Don Dieth, oder soll ich besser schreiben, Dr. Mathias Dieth, kommt der nächste alte Haudegen auf die Bühne. Bei U.D.O. war er bis „Timebomb“ von 1991 dabei, stieg dann aus, studierte und traf erst in 2012 beim WOA wieder auf die alte U.D.O. Formation. Im Zugabenblock gibt es nun als Sextett mit insgesamt 3 Saitenhexern „They Want More“, „Animal House“ und eine beeindruckende Tribute-Version von Queens „We Will Rock You“. Die Energie, die von der Bühne ausströmt, vereint das Publikum in einem kollektiven Metal-Rausch. U.D.O. und Primal Fear beweisen wieder einmal eindrucksvoll, warum sie zu den Spitzenreitern der Heavy-Metal-Szene gehören. Ein Konzert, das noch lange in den Ohren und Herzen der Fans nachhallen wird.
Primal Fear on stage:
Ralf Scheepers – Gesang
Alex Beyrodt – Gitarre
Tom Naumann – Gitarre
Alex Jansen – Bass
André Hilgers – Drums
U.D.O. / Dirkschneider sind:
Udo Dirkschneider – Gesang
Andrey Smirnov – Gitarre
Sven Dirkschneider – Schlagzeug
Fabian Dee Dammers – Gitarre
Peter Baltes – Bass
Matthias Don Dieth – Gitarre im Zugabenblock
Text: Karina und Kommodore Johnsen
Fotos: Kommodore Johnsen, Download und Verwendung nur nach Absprache