Den Bandnamen Magic Circle würde ich als Erstes mit truem Power Metal in Verbindung bringen. Umso erstaunter war ich, gleich mit den ersten Tönen zähen Doom Metal mit Classic Rock Wurzeln präsentiert zu bekommen. Das düstere Artwork der Scheibe hätte mir allerdings schon die Richtung weisen können. Der Opener und Tileltrack „Departed Souls“ wälzt sich bedrohlich durch die Boxen, und ich muss mich neu orientieren. Mit „I’ve Found My Way To Die“ und „Valley Of The Lepers“ kommen die nächsten tonnenschweren Riffwalzen gleich hinterher. Kaum hatte ich mich mit dem Lavasound der Bostoner Truppe arrangiert, wirft „A Day Will Dawn Without Nightmares“ mein neu geordnetes Bild wieder über den Haufen. Akustische Gitarren und psychedelische Percussions begleiten mich mit dem Song wie auf einem drogengeschwängerten Trip durch die Sixties, nur um mich auf „Nightland“ wieder in Richtung Black Sabbath meets Led Zeppelin zu schubsen, bevor „Gone Again“ – mein Favorit auf dem Album – die Metamorphose Richtung Classic Rock weiter vollzieht und dabei frappierend an die Rival Sons erinnert. Das kurze akustische „Bird City Blues“ und das langsam wabernde „Hynotized“ beschließen die zwiespältige Scheibe.
Insgesamt ist mir „Departed Souls“ ein wenig zu zerrissen. Bei den doomigen Songs fehlt mir die eigene Note, während bei den Classic Rock Songs Sänger Brendan Radigan im direkten Vergleich zu Jay Buchanan – Rival Sons – mit seiner wenig charismatischen Stimme den Kürzeren zieht. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Album mit jedem Duchlauf zugänglicher wird. Vorerst kann ich nicht mehr als 7/10 Bängs für diese für mich schwer zugängliche Scheibe geben. Fans von Witchfinder General, Trouble, Pagan Altar, Saint Vitus dürfen gerne ein Ohr zur eigenen Meinungsbildung riskieren.
„Departed Souls“ erscheint am 29.03 via 20 Buck Spin/Soulfood