Genre: Thrash/Modern Metal
Ein unheimlicher Wind weht durch meine Wohnung, gefolgt von einem aufsteigenden Ton, der durch ein kurzes Klavierintermezzo unterbrochen wird, um brachial in ATØMIC REVELATIØNS einzusteigen. Einem stampfenden Thrash Metal Track, das Machine Head like auch seine verletzlichen Seiten (im Refrain) zeigt und somit schon auch, was uns auf dem elften Album erwartet.
Das folgende UNBØUND erscheint mir doch sehr Slipknot lastig, ohne aber eine plumpe Kopie zu sein. Obwohl der Track Gitarrentechnisch und auch gesanglich an die bunte Truppe aus Iowa erinnert, hat er genug Eigenständigkeit. ØUTSIDER dagegen kommt ohne fremde Einflüsse aus. Diese Nummer ist einerseits ein hartes Groovemonster, anderseits eine einschmeichelnde Popnummer, und somit verdammt spannend. Ebenfalls gefühlvoll geht es in NØT LØNG FØR THIS WØRLD zu, der Gesang von Robb Flynn scheint in solchen Momenten sehr verletzlich und so auch hier. Leider können wir Interviewtechnisch nichts aus dem Guten rauskitzeln, beruhigend das aber auch mal die „großen“ Kollegen vom Springerverlag leer ausgegangen sind, was das angeht! (muss der Seitenhieb jetzt unbedingt sein? – die Red.) (ja! – Christian B.)
Dagegen kommt THESE SCARS WØN’T DEFINE US danach richtig fies aus den Boxen, und die Nackenmuskulatur hat nach der kurzen Pause wieder mächtig zu tun. Der Track könnte einem live mächtig eins auf die Fresse geben. Nach einem kurzen sehr atmosphärischen Zwischenintro wird es mit BØNESCRAPER sehr Parkway Drive artig, nicht nur der Aufbau erinnert an die Australier, die ganze Nummer könnte von denen sein. Allerdings mach die Nummer so viel Spaß, dass es egal ist. Und wie auch Winston McCall zu seinen besten Zeiten schreit und singt sich Robb hier die Seele aus dem Leib. Danach kann nur eine astreine Thashkeule kommen, ADDICTED TØ PAIN ist wieder zu 100% eine Machine Head Nummer vom Feinsten. Knappe drei Minuten Vollgas, die einem den Kopf von den Schultern schrauben.
BLEEDING ME DRY täuscht im ersten Moment eine ruhige Phase an und zeigt die Band erst wieder von ihrer verletzlichen Seite, bei der zwischendrin immer wieder Fahrt aufgenommen wird. Eine Mischung aus harten Riffs und Pop bittet dagegen wieder SHARDS ØF SHATTERED DREAMS, allerdings nicht mehr so zwingend ohrwurmtauglich wie die Songs zuvor. Allerdings ist die Nummer immer noch zu gut, um als reines Füllmaterial zu gelten. Das abschließende SCØRN erzeugt dann nochmal Gänsehaut, wenn man es zulässt. Mehr Gefühl geht nicht, großes Kino, was hier zum Abschluss von UNATØNED abgeliefert wird.
Fazit: Mit UNATØNED zeigt sich die Truppe um Robb Flynn von ihrer stärksten und auch von ihrer abwechslungsreichsten Seite. Für dieses starke Album gibt es 9,5 von 10 Bängs.

UNATØNED erscheint am 25. April 2025 über Nuclear Blast
Line Up:
Robb Flynn – Vocals/Guitars
Jared MacEachern – Bass/Vocals
Reece Scruggs – Guitar
Matt Alston – Drums
Track List:
LANDSCAPE ØF THØRNS
THESE SCARS WØN’T DEFINE US
DUSTMAKER
BØNESCRAPER
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