Sardinien als Paradies des Mittelmeers ist bekannt für kulinarische Köstlichkeiten wie den berühmten Mirto oder das spezielle Pane Carasau, für die endlos weißen Strände von Chia und Sehenswürdigkeiten wie die Neptungrotte.
Während erstgenanntes eher Assoziationen zum anstehenden Sommer erzeugt, passt das Ambiente der Neptungrotte noch am ehesten zum absolut starken Post Rock der Lazybones Flame Kids.
Seit dem 19.04.2019 ist Beyond, über Antigony Records veröffentlicht, auf dem Markt. Das mittlerweile zweite Album nach dem 2016 veröffentlichten Debüt L.F.K. hat richtig gute Momente.
In der Albumbeschreibung wird Beyond als Soundtrack der Überwindung der eigenen Grenzen beschrieben. Da geht es um das Finden von Hoffnung angesichts der Verzweiflung während der Reise durch das Leben, bei dem, was auch immer vor uns liegen mag. Und ich darf sagen, die fünf Jungs aus dem Norden Sardiniens haben ein sehr gutes Gespür für ihre Musik und die Umsetzung ihres Konzeptes.
Los geht das sieben Track Album mit einer Komplett Spielzeit von rund 40 Minuten mit dem Titelsong Beyond. Dieser erste Song trägt den Hörer ganz langsam und leise ins Album, lässt Zeit an,- und vor allen Dingen runter zu kommen. Greek Fire hat da schon etwas mehr Tempo, ist lauter, führt den Weg des ersten Songs weiter und bietet bereits einen Einblick in die Wucht, die die Band an den Tag legen kann.
That One is Cacus überrascht mich nach erneut ruhigem Einstieg mit plötzlichem Sprechgesang, der mich anfangs irrtiert, da ich einfach mit einem weiteren, rein instrumentalen Song gerechnet habe. Doch der Gesang von Marco Appioli ist hier sehr wichtig, da das Album sonst eines von vielen sein würde, das so dahin plätschert.
Den beiden Songs Morning Hope und Seven Kings of Rome gibt Miles Cooper (Akron/Family) seine Stimme. Beide Songs sind meine persönlichen Favoriten dieses Albums und so möchte ich euch Seven Kings of Rome (Spielzeit 07:08, längster Song des Albums) auch als Anspieltipp empfehlen:
Der Song A Part of You zeigt, wie Lazybone Flames Kids schnellen und lauten Postrock interpretieren und spielt einige Bands an die Wand. Das Finale wird mit Will there be an End beschlossen, das den Zuhörer in Hoffnung und Aufbruchsstimmung zurück lässt.
Wie schön bewegt einen guter Postrock immer wieder faszinieren kann.
Alles in allem ist dieses Album eine hörenswerte Erweiterung des Lausch Horizonts, das durchaus das Plattenregal jedes Postrock Fans bereichern kann!
Von mir bekommt Beyond jedenfalls 08/10 Bängs und ihr die Empfehlung unbedingt reinzuhören und eure eigene Wertung für die Nachwelt zu hinterlassen.