Als ich von einer Zillertaler Rockband hörte, die noch dazu im Dialekt singt, war ich sofort begeistert und habe mir das neue Album „Toifl an Tirolerlond“ geordert. Und nun schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Das des CD-Kritikers, und das des Pinzgauer Urgesteins, der doch Rock und Dialekt über alles liebt. Schnell mal reingehört in die Silberscheibe und mein unfachmännisches Urteil abgegeben…
Die Jungs von Klaubauf sind gute Musiker, und live machen sie sicher Spass und eine geile Show. Und die Tiroler Musiklegende Klaus Schubert ist als Gastmusiker auch dabei! Acht Nummern zählt das mittlerweile dritte Album der Zillertaler. Für mich sind die Nummern „Schutzengel“ (4), „Wia Sond“ (6) und natürlich „Toifl an Tirolaland“ (5), bei der Klaus Schubert die Sologitarre schrammelt, die Höhepunkte. Die „Hymne“ auf der Platte ist aber „Klaubauf 2017“ (8) – Gute, erdige Musik und ein toller Text. „Schutzengel“ ist wirklich eine tolle Ballade, und die Ausrede im Booklet, dass diese Nummer nur für die Mädels auf die Platte gewandert ist… lass ich einfach nicht gelten.
Und wie komme ich nun auf die Spitzenhöschen? „Toifl an Tirolerlond“ ist mir hin und wieder etwas zu verspielt, zu gitarrenlastig. Gewisse Sachen, wie die Congas und die digitalen Effekte bei „Dschungelbeat“, oder den englischen Refrain bei „I bin i“ passen mir einfach nicht. Aber das ist eben künstlerische Freiheit.
Eines muss ich sagen. Ich mag Spitzenhöschen. Erotik und Musik sind doch irgendwie ähnlich. Hin und wieder darf es ruhig verspielt und verschnörkelt sein, aber manchmal darf man auch reduzieren. Zu gewissen Anlässen sieht der String einfach besser aus. Reduziert auf das Wesentliche, ein wenig verhüllend, aber die Vorteile betonend.
Für mich haben Klaubauf ein ordentliches Dialektrock-Album hingelegt. Und wie gesagt… Ich freue mich darauf, die Band einmal live zu sehen.
Mein Fazit: 8 von 10 tirolerischen Dialektbängs