Genre: Pop-Punk, Trap, Alternative

Land: Österreich

Nach einigen Singles haben Jeremy Pascal am vergangenen Freitag endlich ihr Debut Album veröffentlicht. Die ersten Songs des Longplayers machten schon ordentlich Bock und ich freute mich sowieso schon seit geraumer Zeit auf das Full Length Debut. Leider muss ich aber schon vorab sagen: Das Niveau konnte die Band leider nicht zur Gänze halten.

Wie wir mittlerweile alle wissen sollten gibt es keinen Jeremy Pascal in der Band, einige Tracks scheinen aber trotzdem direkt an Jeremy gerichtet zu sein. Eine ganz feine Idee, die dem Album ein gewisses Konzept verpasst. Vor allem die beiden ersten Songs machen das echt gut und ohne aufgesetzt zu wirken. Der Opener Wake Up eröffnet das Album sehr ungewöhnlich. Die Band hat sich wohl gedacht hauen wir gleich mal eine ruhige Nummer raus, was soll schon passieren? Es ist passiert das ein wirklich starker Song eine enorm wichtige Rolle bekommen hat. Nachdem wir von dem Quartett eher schnelle und sehr elektronische Songs gewohnt sind ist Wake Up das genaue Gegenteil. Also fast. Es bleibt zwar elektronisch aber deutlich melodischer. Zum Ende hin steigert sich Wake Up deutlich und bekommt auch noch ein feines Solo spendiert. Endet mit den Worten Jeremy wake up und leitet so perfekt auf den mit Wecker startenden Always Late. Always Late kennen wir und lieben wir.

Nach Always Late geht es wieder ruhiger zur Sache. XOXO ist dabei nicht nur wunderbar ruhig und schön sondern auch mein Favorit des Albums. Die Lyrics klingen wie aus einem Pop-Punk Hit der 90er oder 00er, verpackt als Ballade. Nicht so minimalistisch wie Wake Up. Auch wenn sich die Beats wieder in den Mittelpunkt stellen haben wir im Hintergrund ein schönes Gitarrenspiel und sogar hin und wieder ein paar Streicher. Die Vocals haben wie gewohnt einen sehr catchy Stil, den man schwer mit jemandem vergleichen kann.

Let´s get lost like we did last night. Keep me close and I hold you tight

Ihr wollt Classic Green Day Vibes? Kein Problem. Bei Sugarcoat bekommt ihr genau das. Der Song klingt einfach komplett nach Time Of Your Life. Wie eine Kopie klingt es aber gewiss nicht, dazu hört man auch ein bissl Modern Fireworks heraus. Eine richtige Akustiknummer, die echt zu überzeugen weiss.

Was also nach diesem Punk Klassiker Tribut? Wie wärs mit Zuckerschock? Bubblegum klingt nämlich genau so. Musikalisch angelehnt an My Chemical Romance zur „Danger Days“ Ära und Vocals die an Electric Callboy erinnern. Unterstützung bekommt die Band hier übrigens vom Rapper SALÒ. Die Parts passen gut rein. Wirken nicht deplatziert allerdings muss man wegen des Beats schon genau hinhören um zu erhören das es sich hier um deutsche Lines handelt, aber selbst das ist irgendwie stimmig und ok weil der Song einfach ziemlich drüber ist.

Wie schon erwähnt konnte mich das Album aber nicht ganz überzeugen. Songs wie O.D. (eher Raptrack ohne wirklichen Höhepunkt) und Lawyer (zu viel durcheinander und leider schlicht unpassend) gefallen mir einfach nicht. Die restlichen Tracks sind dann zumindest gut, meist aber eher sehr gut.

Mit dem abschließende Duo Diamonds und Complicated werfen uns Jeremy Pascal aber ohne hin versöhnlich aus dem Album. Diamonds ist der etwas schnellere und lautere Bruder von Wake Up und schreit nach den Stadien der Welt. Der Refrain hier ist ganz großes Kino, ebenso die darauf folgenden Riffs. Man kann sich im wahrsten Sinne des Wortes einfach fallen lassen.

Auch Complicated ist wieder eher ruhiger. Das spannende hier ist aber das sich Sänger Tino mit Bassistin Laura-Alica hier ein Duett liefert. Trauriger weise zeigt Tino erst hier so richtig was in seiner Stimme steckt. Das nächste Mal gern mehr davon.

Fazit:

„Supersoakers & Jetsetters“ ist nicht der von mir erhoffte Heilige Gral (ohnehin schwer an „Change The Waters“ von Lonely Spring ran zu kommen), dennoch ein Album das einige enorm starke Momente hat. Vielleicht das nächste Mal nicht so viele ruhige Songs, ansonsten kann man nicht meckern.

Ein Debut irgendwo zwischen Pop-Punk und Trap das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird und hoffentlich erst der Beginn einer großen Karriere darstellt.

Ich vergebe 9 von 10 Bängs.

neun von zehn

„Supersoakers & Jetsetters“ könnt ihr seit 4. November überall streamen wo es Musik gibt.


Jeremy Pascal sind:

Law Wallner

Maximilian Schey

Michael Tauschmann

Tino Romana


Tracklist:

1. Wake Up

2. Always Late

3. XOXO

4. Two Tanks (feat. Skyfarmer)

5. O.D.

6. Tired (feat. Luca Malina)

7. Lawyer

8. Sugarcoat

9. Bubblegum (feat. SALÒ)

10. All That Fine Wine

11. iwantyouinmyroom

12. Hey You

13. Diamonds

14. Complicated


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By Patrick

geb. 1993, Musik-Fan seit 2010, Verheiratet, Ein Sohn, Bevorzugte Genres: Metalcore, Post-Hardcore, Progressive Metal, Pop-Punk, Alternative Rock. Neben seiner sozialen Ader ist Patrick auch für feinste Recherche und Tiefe in seinen Reviews und Berichten bekannt.

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