Reportage
Ein persönlicher Rückblick von Olli C. als Redakteur, Fotograf, Musiker und Veranstalter
2025 war ein Jahr, das sich nicht in einer einzigen Rolle zusammenfassen ließ. Es war ein Jahr zwischen Notizblock und Kamera, zwischen Bühne und Backstage, zwischen Organisation und purem Adrenalin. Als Musikjournalist, Fotograf, Musiker und Veranstalter habe ich die Szene aus vielen Blickwinkeln erlebt – und genau das machte diesen Jahresrückblick so intensiv.
Verluste und Zäsuren in der Rock- und Metalwelt
Auch 2025 blieb nicht ohne schwere Momente. Die Rock- und Metalwelt musste Abschied nehmen und innehalten. Besonders bewegt haben mich die Verluste rund um meine Helden Ace Frehley, Paul Di Anno und Ozzy Osbourne. Drei Namen, die unabhängig von persönlichem Musikgeschmack Generationen geprägt haben – als Musiker, Ikonen und Fixpunkte der Szene. Solche Einschnitte erinnern daran, wie vergänglich selbst die größten Legenden sind und wie wichtig es ist, Musik im Hier und Jetzt zu feiern.
Bewegung in etablierten Bands
Neben Abschieden gab es auch deutliche Veränderungen innerhalb bekannter Bands. Arch Enemy und Battle Beast sorgten mit Sängerwechseln für Gesprächsstoff. Solche Umbrüche sind immer heikel, gleichzeitig aber auch spannend: Sie zeigen, dass selbst etablierte Acts nicht stillstehen, sondern bereit sind, Risiken einzugehen und neue Kapitel aufzuschlagen.
Starke Albumveröffentlichungen 2025
Musikalisch hatte das Jahr einiges zu bieten. Besonders überzeugt haben mich die neuen Veröffentlichungen von Avantasia, Vinegar Hill, Crematory und Lacuna Coil. Diese Alben standen exemplarisch für das, was Metal 2025 ausgemacht hat: starke Songs, klare Handschriften und die Fähigkeit, Tradition mit frischen Ideen zu verbinden – ohne sich anbiedern zu müssen.
Konzerthighlights durch die Linse
Als Fotograf war 2025 außergewöhnlich dicht und abwechslungsreich. Zu den absoluten Highlights zählten:
- Mad Mountain Meeting – das Metalfestival im Frühling
- Saxon in Wien,
- Area53 Festival – „das“ Metal- Open Air Österreichs
- Rock Castle Open Air in Tschechien, wo ich als Bandfotograf für Dragony unterwegs war,
- Metal Escalation Festival,
- Two Days of Metal – das Metalfestival im Herbst inkl. Camping.
- Lacuna Coil – Sold out Show in Wien
Jede dieser Veranstaltungen hatte ihren eigenen Charakter – vom familiären Underground-Flair bis zur internationalen Festivalgröße. Gerade diese Vielfalt macht die Szene so lebendig.
Veranstalterrolle und neue Wege
Ein besonderes Kapitel war das erste Black Unicorn Festival in Oberwart, bei dem ich selbst als Mitveranstalter (Rock Kollektiv Süd) involviert war. Ein neues Festival auf die Beine zu stellen bedeutet Risiko, Stress und schlaflose Nächte – aber auch enormes Vertrauen in die Szene. Zu sehen, wie eine Idee Realität wird, zählt zu den nachhaltigsten Erfahrungen des Jahres. Jetzt kann man sich schon auf die zweite Ausgabe des Indoor Festivals freuen – 10.10.2026 fett im Kalender markieren!
Persönlicher Höhepunkt auf der Bühne
Der wohl emotionalste Moment 2025 war jedoch kein Fotograben und kein Pressebereich, sondern die Bühne selbst: der Auftritt meiner eigenen Band Prostriders bei der Off the Rails Metalnight in Oberwart im November. Nach einem Jahr voller Organisation, Beobachtung und Dokumentation wieder selbst Teil des Geschehens zu sein, war der perfekte Abschluss – laut, ehrlich und genau dort, wo alles zusammenläuft.
Fazit
2025 war kein bequemes Jahr, aber ein ehrliches. Es war geprägt von Verlusten, Veränderungen, starken Veröffentlichungen und unzähligen Live-Momenten. Vor allem aber hat es gezeigt, dass die Rock- und Metal-Szene lebt – durch Menschen, die sie gestalten, dokumentieren, organisieren und auf der Bühne tragen.
Ich bin dankbar, all diese Rollen einnehmen zu dürfen – und gespannt, was 2026 bringen wird.











































