Wenn ihr auf der Suche nach besonderem Sludge Metal seid, darf ich euch High Fighter mit ihrem kommenden Album Champain wärmstens empfehlen. Einige von euch kennen die Band vielleicht noch von ihrer Debut EP The Goat Ritual von 2014 oder auch von ihrem ersten Album Scars and Crosses aus 2016, das über Svart Records rauskam. Die Konzertgeher unter euch haben sie vielleicht schon während einer ihrer zahlreichen Auftritte in ganz Europa und den UK wie beim Wacken Open Air, Summer Breeze, Desertfest London, Berlin und Antwerpen gesehen. Sie sind nämlich wirklich keine Unbekannten und waren unter anderem mit Bands wie Elder, Downfall of Gaia, Crowbar, Mantar, Corrosion of Conformity oder Mammoth Storm auf Tour.
Während ich in der Biographie der Band so lese, mit wem sie aller schon die Bühne geteilt haben, fällt mir unweigerlich die Aussage des Mantar Sängers Hanno Klänhardt ein, als er mal sagte, dass während einer Prügelei ein Mantar Konzert ausgebrochen sei. So in etwa könnte es sich nämlich auch bei einem High Fighter Konzert gestalten. Doch genug des Geplänkels! Mitten rein in das Album.
Den Opener des über Argonauta Records erscheinenden Albums macht der Song Before i disappear. Ganz leise baut er sich auf, bevor nach rund einer Minute sirenenartiges Screaming der Sängerin Mona Miluski einsetzt um schon mal eine Kostprobe rauszuschicken, was da noch nachfolgen wird. Ich bin geplättet! Das sind dieselben High Fighter, die ich schon von ihrem ersten Album kenne? Okay? Ich bin gespannt, was der Rest des Albums noch bringen wird. Angekündigt wird es ja als Sludge Metal/ Stoner Metal. Und genau das bekomme ich auch in den nachfolgenden zehn Songs zu hören. Übelst dreckiger Sludge, wobei jeder Song ein neues Erlebnis ist, das ich erst nach mehrmaligem Hören zuordnen und verstehen kann.
Hier wechselt vor allen Dingen die Sängerin mit einer großen Virtuosität ihrer Stimme die komplette Stimmung des Albums, nein, auch innerhalb der einzelnen Songs mehrmals.
Beim bereits veröffentlichten Song When we suffer mit Gastsänger Anton Lisovoj hört man schon sehr viel von der Bandbreite davon. Mit Interlight wird mir vor dem nächsten Song Shine Equal Dark ein kurzes Zwischenspiel gegönnt und ich bin sicher, es ist lediglich dazu da, mich nicht zu überfordern beim Durchhören des Albums.
Doch es ist nicht nur an der Sängerin, denn auch die Musiker beherrschen ihr Handwerk. Die markanten Gitarrenriffs sind nicht nur Begleitung für das Soloinstrument Gesang, sondern spielen sehr eigenständig und mit viel Sicherheit durchs Album.
Besonders im Song Kozel rollen sie langsam scheppernd und matschig. Spätestens jetzt wird mir klar, dass High Fighter nicht an ihr erstes Album anschließen und hier etwas Neues und Größeres komponiert haben. Champain ist härter, schneller und tiefer und sollte in keinem Plattenschrank fehlen.
Mein persönliches Highlight des Albums ist Dead Gift, das ich euch auch als Anspieltipp empfehlen möchte:
Mein Fazit:
Ich musste das Album mehrmals hören, um es zuordnen zu können. Es hat mich gefordert und war hart an der Grenze mich zu überfordern. Letztendlich bleib ich geplättet zurück und möchte auf jeden Fall eines der limitierten Vinyl in meinem Regal haben. Für die vielfältigen Einflüsse des Sludge – Doom – Stoner – Rock – Blues und die unheimlich düster schwarze Stimmung vergebe ich 8/10 Bängs!
Tracklist:
1. Before I Disappear
2. Shine Equal Dark
3. Interlight
4. Dead Gift
5. Another Cure
6. Kozel
7. I Will Not
8. Interdark
9. When We Suffer ( feat. Anton Lisovoj of Downfall of Gaia )
10. A Shrine
11. Champain
High Fighter sind:
Mona Miluski – Gesang
Christian Pappas – Gitarre
Ingwer Boysen – Gitarre
Constantin Wüst – Bass
Thomas Wildelau – Drums, Hintergrund Gesang
Bald live in:
03.08.19 DE – Gössnitz Open Air
08.-10.08.19 PT – SonicBlast Moledo
18.10.19 DE – Metal Inferno Paderborn
Links:
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