Als das Hammerfall Debüt „Glory To The Brave“ 1997 erschien, schlug es in die Metal Szene wie eine Bombe ein. Zu der Zeit war traditioneller Heavy Metal am Boden und fand in den Medien so gut wie gar nicht mehr statt. Die einstigen großen Helden wie Metallica, Judas Priest oder Iron Maiden schlingerten orientierungslos im Fahrwasser der Bands der Stunde, die da hießen Pantera, Korn oder Limp Bizkit. Nu Metal nannte sich das neue Genre und somit war klar, dass old school gleichbedeutend mit langweilig war. Aber Hammerfall setzten den Sound der NWOBHM (Saxon), amerikanischem Power Metal (Warlord) und teutonischem Stahl (Accept) zu einen erfrischenden Gebräu zusammen und trafen damit ins Schwarze. Die totgeglaubte Power Metal Szene erlebte durch Hammerfall eine Renaissance, und das schwedische Flagschiff um Gitarrist Oscar Dronjak veröffentlichte ein Kracher-Album nach dem Nächsten, bis die Stimmung Mitte der 2000er Jahre kippte und die einstigen Retter von Teilen der Szene immer mehr belächelt wurden. Die nachfolgenden Alben und Tourneen blieben aber weiterhin erfolgreich, Charterfolge und umjubelte Live-Auftritte inklusive. So auch beim diesjährigen Wacken Open Air, wo mit „Dominion“ und „(We Make) Sweden Rock“ schon zwei Songs des am 16. August erscheinenden 11. Studioalbums präsentiert wurden.
Auch ich gehöre zu denjenigen, die 1997 das Debütalbum der Schweden begeistert abgefeiert haben und das Interesse an der Band nach dem „Crimson Thunder“ Album (2002) verloren hat. Zu gleichförmig waren mir die Veröffentlichungen und mit dem Gesang von Joacim Cans bekam ich auch so meine Schwierigkeiten. Da wären wir auch schon bei meinem Hauptproblem, das ich auch bei „Dominion“ habe. Gerade in den hohen Stimmlagen, und das ist eben bei den meisten der zwölf Songs der Fall, nervt mich der eierlose Falsett-Gesang. Das fängt schon beim Opener „Never Forgive, Never Forget“ an, ist besonders schlimm beim langweiligen „(We Make) Sweden Rock“, der (Power?) Ballade „Second To None“ und hört beim vor Pathos nur so triefenden Rausschmeißer „And Yet I Smile“ auf. Lichtblicke sind die etwas thrashigeren Momente auf „Testify“ mit Gang Shouts und einem Joacim Cans, der auch mal etwas tiefer singt. Das stampfende, mit einem krachenden Accept Riff ausgestattete Titelstück „Dominion“ kann ebenfalls überzeugen. Überhaupt will ich die Gitarrenarbeit von Oscar Dronjak und Pontus Norgren besonders hervorheben. Die beiden schütteln sich ein Power Riff und Solo nach dem nächsten aus dem Ärmel. Auch die fette Produktion kann man als mehr als gelungen bezeichnen.
Somit bleibt bei mir ein sehr durchwachsener Eindruck übrig, der in der Summe für mich nicht mehr als 6/10 Bängs ergibt.
„Dominion“ erscheint am 16.08. via Napalm Records.
Joacim Cans: Lead Vocals
Pontus Norgren: Lead & Rhythm Guitars
Fredrik Larsson: Bass Guitar
David Wallin: Drums & Percussion