Genre: Heavy-Rock
Es gibt so Alben bei denen man nicht weiß, ob sie ernst gemeint sind, oder eine Parodie bestehender Bands bzw. ganzen Genres darstellt. Eben dieses Gefühl habe ich bei dem vorliegendem Album. Rein musikalisch ist an Immortal nicht viel auszusetzen, die Männer an den Instrumenten wissen, was sie tun. Und auch Dustin Hönes am Mikro macht größtenteils eine gute Figur, vor allem in den mittleren und tiefen Tonlagen seiner Stimme. Geht der Mann allerdings in schwindelerregende Höhen, wird es teilweise schon sehr dünn und auch mal etwas schief. Aber auch das macht Dream Legacy noch nicht zur Parodie.
Dieses Gefühl hat sich bei mir eingeschlichen, nachdem ich feststellen musste, dass jeder zweite Song mit einem Ohohoh beginnt. Das kann man schon mal machen, als Hörer hat man schnell das Gefühl von fehlender Inspiration. Schon der Einstieg (The Anthem Of Surya) beginnt mit eben diesem Ohohohs. Ansonsten ist es eine heroische, in Mid Tempo gehalten, an Power Metal erinnernde Nummer, die heroisch seinen Weg geht. Das nachfolgende Out Of The Blue ist eine Halbballade, die trotz des handwerklichen Könnens, nicht mehr als ein dahin plätschern in meinem Gehörgang verursacht.
Bei Your Are The One wird dann aufs Gaspedal getreten und dementsprechend Fahrt aufgenommen. Hier setzt der Gesang mit einem fröhlichen Ohohoh ein, und erinnert nicht nur deswegen ein wenig an Freedom Call. Und auch Der Kern beginnt mit diesem Ohohoh. Hier merkt man das es vielleicht besser wäre nicht ins Deutsche zu wechseln, so dass man den Text versteht. Der Song erinnert an peinlichen 90er Jahre Goth der Marke Illuminte, und vor allem hier habe ich dieses Gefühl einer Parodie.
Hab ich schon erwähnt das Dream Legacy ihre Songs gern man mit einem Ohohoh beginnen, so auch geschehen bei Song Nummer Sechs mit dem Titel Don´t Give Me Up. Bei Farewell For Now allerdings ausnahmsweise dann mal nicht, einer Nummer mit viel Dramatik und Pathos dargeboten, die sich aber zieht und das mit einer Länge von „nur“ etwas über vier Minuten. Mir passiert es selten das ich ein Album nicht auf einen Rutsch durchhören kann, denn entweder lasse ich es ganz sein oder ich ziehe durch. So, hier erstmal Klopause, etwas trinken, die Ohren frei machen, damit es mit Immortal weitergehen kann. (Ist das nicht jetzt etwas zu unverschämt? – die Red.)
Mit Immortal In Me geht es dann mit Klavier und sehr pathetisch weiter, die Powerballade kommt richtig gut. Mit diesem Titel können Dream Legacy tatsächlich punkten. Genauso mit Don’t Waste Your Time, das Operetten-artig und mit viel Theatralik daherkommt. Die Nummer könnte zwar etwas mehr Spannung vertragen, aber sie macht so auch Spaß. Was dann folgt ist ein orientalisch angehauchtes Intro, mit (Überraschung) ohohoh Gesang (diesen hatten wir seit ganzen vier Nummern nicht mehr), das in One Love übergeht und mit der tiefen Stimmlage einen richtigen Ohrenschmeichler abgibt. Die beste Nummer kommt allerdings zum Schluss und mit Hope Will Never Die macht das Album tatsächlich noch ein versöhnliches Ende.
Fazit: Während die erste Hälfte von Immortal keine leichte Kost darstellt, denn es wirkt zum Teil etwas chaotisch und teilweise zu gewollt, nimmt das Album ab Song Nummer Acht tatsächlich nochmal Fahrt auf. Wenn man bis hierhin durchgehalten hat, wird man mit ein paar richtig guten Nummern belohnt. Dafür gibt es dann doch noch 5 von 10 Bängs!

Immortal ist am 24.10.2025 via Paynes Records erschienen
Line Up:
Dustin Hönes – Vocals
John Zell – Rhythm Guitar
Andy Paynes – Lead Guitar
Chris de Oliveira – Bass
Andre Altenried – Drums
Track List:
Out of The Blue
You Are The One
Ma (Re-Recorded)
Der Kern
Don’t Give Me Up
Immortal In Me
Don’t Waste Your Time (Re-Recorded)
Simul Stamus
One Love
Hope Will Never Die
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