Zärtliche Zuwendung den Freaks und merkwürdigen Vögeln! Die neue Zärtlichkeit ist eine Ode an die Untauglichkeit, ans Nicht-mitmachen und Liegenbleiben in den Nischen einer vollautomatisierten Dystopie. Es ist der Versuch das Elend dieser Welt zu begreifen und ihr dennoch Momente der Echtheit und Würde abzutrotzen. Die Utopie ist ein Lächeln mit schiefen Zähnen, denn nichts ist reaktionärer als die Bitterkeit!
Getragen wird diese Vision von einem dynamischen New Wave / Synthpop, der immer wieder rechts und links in Gefilde von Post-Punk, Indie und Alternative ausschlägt. Während sich der Gesang oft im New Romantic der frühen 80er zuhause fühlt, zeigt sich auch hier immer wieder die Wut im Bauch der neuen Zärtlichkeit.
Mit ihrer inhaltlichen und musikalischen Vision positioniert sich die neue Zärtlichkeit komplementär zum aktuellen NNDW-Zeitgeist.
Zum Fest der Vorwürfe und des schlechten Gewissens ein Lied der Verweigerung! Wenn der rassistische Opi mal wieder argwöhnisch über den Kalbsbraten schaut und aus der Nazi-Tante Dinge raus platzen, die man eigentlich noch nie hören wollte, während die adretten Neffen „O du Fröhliche“ im Kanon trällern, ziehen wir einfach die Kopfhörer auf und drehen die Mukke laut.
Dieser Song thematisiert das Unbehagen, dass viele Menschen mit Weihnachten haben, über das im Rausch der Besinnlichkeit, aber nicht gesprochen werden darf.
Ein leicht verstimmter Synthesizer sorgt dabei für unweihnachtliche Stimmung, die von einem rauen DAF-Beat nach vorne geprügelt wird. Aber im Refrain gibt es immerhin Glocken!
Auf besinnliche Weihnachten mit der Familie in deinem Scheißkaff.
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