Das Hard Summer Festival in Falkenfels am 06. September

Godslave

Stephan Moro und sein Team scheinen einen guten Draht nach oben zu haben. Oder liegt es an der kleinen St. Johann Kirche, die idyllisch über dem Festival wacht? Denn die Tage vor und nach dem 06. September war das Wetter eher durchwachsen, regnerisch und kalt. Aber nicht an diesem Tag. Es herrschte bestes Open Air Wetter mit viel Sonne. So konnte es, bestens gelaunt, am frühen Nachmittag Richtung Falkenfels gehen, um den Abschluss der Festivalsaison 2025 zu feiern. Und wie die letzten Jahre auch gibt es dafür kaum einen besseren Ort als hier.

Die erste Band, die wir von dem diesjährigen Line-up gesehen haben, waren Stellvris, die mit ihrem Metal Core schon mal ordentlich Energie um diese Zeit (15:30) ins Publikum bringen. Die Tschechen, die dieses Jahr auch schon im Summer Breeze spielen durften, machten auch in dem „etwas“ kleineren Hard Summer eine gute Figur und wussten sich gekonnt in Szene zu setzen.

Godslave wissen wie der Thrash Metal Hase läuft und performen auch, als ob man ihnen ein Duracell Zäpfchen verabreicht hätte. Und auch die Power deren Songs ging ohne Umschweife in die Fans über, sodass fleißig die Haare, die Fäuste und auch so mancher Mittelfinger (beim richtigen Song) flog. Nach der Show hielten sich die jeweiligen Musiker noch lange beim Merchandise Stand auf, um Bilder zu machen und Gespräche mit den Fans zu führen. Ideal um mal seinen Helden etwas näherzukommen.

Da Power Theory krankheitsbedingt ihren Auftritt absagen mussten, konnten Newton’s Heresy aus New Jersey als Ersatz verpflichtet werden. So konnte zumindest Drummer Dan Prestup, der bei beiden Bands spielt, diesen Gig wahrnehmen.  Und wieder mal musste ich feststellen, dass die Organizer des Festivals immer wieder Bands aus dem Hut zaubern, die ich noch nicht kannte. Meine Fresse, da denkt man das man sich durchaus in der Szene auskennen würde und dann wird man immer wieder eines Besseren belehrt. Newton’s Heresy konnten durchaus mit ihrem klassisch angehauchten Heavy Metal punkten und haben sich bestimmt den einen oder anderen Fan hier erspielt.

Vielleicht hat in Zukunft auch so mancher Fan einen Patch der Band auf seiner Kutte, die hier wieder zahlreich zu bestaunen waren. Es gibt viele gute Gründe die kleineren Festivals zu besuchen und dazu gehören auch die Leute, die nicht nur auf Wacken fahren, um dort ihre „neuen“ Westen zur Schau zu tragen und danach das restliche Jahr im Schrank einstauben lassen. Sondern hier trifft man genug Menschen, die den Heavy Metal das ganze Jahr über feiern und die Szene so am Leben halten.

Und eben auch Bands wie Mass, die schon seit 1974 ihr Unwesen auf den Bühnen dieser Welt treiben. Seit ihrem Wiederbeleben 2017 durfte ich die Band schon dreimal erleben, die mir mit ihrer zeitlosen Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal immer wieder ein Grinsen entlocken. Dies liegt auch an der Performance von Gründungsmitglied und Bassist Günther Radny der sichtlich Freude an den Auftritten hat. Aber auch die restlichen Musiker verstehen ihr Handwerk, sodass die Klassiker von Mass würdig dargeboten werden.

Danach folgte eine weitere Legende, nämlich Velvet Viper. Dies war wohl ihr letzter Auftritt in Falkenfels. Die Band bzw. Jutta Weinhold befinden sich auf ihrer Abschiedstour und verabschieden sich in diesem Jahr in den wohlverdienten Heavy Metal Ruhestand. Da der Tourbus 170 Kilometer vor dem Festivalgelände einen Platten hatte, wurde es noch stressig um pünktlich anzukommen. Aber zu unserem Glück schafften sie es noch rechtzeitig zu ihrem Auftritt um 20:00. Erstaunlich, was die Frau mit 77 Jahren noch für eine Stimme und Bühnenpräsenz  hat, das fordert einem durchaus Respekt ab.

Eine weitere Legende, die Stefan Moro und sein Team aus dem Line-up Hut an diesem Tag zogen, war Hermann Frank, der sich nicht nur bei Accept einen Namen gemacht hat, sondern auch mit Victory so manches Album eingespielt hat, das die Bezeichnung Klassiker verdient hat. So hatte es die Setlist in sich, die mit Knallern der Marke Standing Like a Rock, Power Strikes the Earth oder Rock ’n‘ Roll Kids Forever aufwarten konnten und somit der Status des Headliners an diesem Tag durchaus gerechtfertigt war.

So ging mal wieder ein ereignisreicher Tag für uns zu Ende. Mit einem weinenden Auge, weil  die Festivalsaison 2025 zu Ende ging, aber auch mit einem lachenden Auge, denn die Vorfreude aufs kommende Jahr ist schon groß. Und auch das Hard Summer steht mit Sicherheit wieder auf dem Programm. Das Datum steht ja schon fest und so sollte es am 5. September 2026 erneut nach Falkenfels gehen, um dort dem Heavy Metal zu frönen.

By Christian B

Ich höre alles von traditionellem Heavy Metal, Black, Death, T(h)rash, Folk. Power über Punkrock und was es sonst noch so alles gibt, gut muss es halt sein. Wobei es mir allerdings die Zehennägel aufstellt, ist langweiliger Prog wie in Dream Theater, Queensrÿche, Opeth und Co. zelebrieren. Da schlafe ich schlichtweg ein.

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