Seit dem Jahr 2000 arbeiten ein ehrenamtlicher Kulturverein und ein ganzes Dorf daran, im kleinen südburgenländischen Grenzdorf Bildein (AT) nachhaltig eine Festivalkultur aufzubauen – mit Erfolg: Diesen Sommer feiert das picture on festival sein 25-jähriges Bestandsjubiläum.Und wie es sich für eine ordentliche Geburtstagsparty gehört, erwartet die Besucherinnen ein generationenübergreifendes Wiedersehen mit alten Wegbegleiterinnen, Freund*innen und neue Überraschungen.
Den Grundsäulen des Festivals ist man dabei seit den Anfangstagen treu geblieben: Ein unkonventionell bunt gemischtes Programm quer durch alle Genres soll ein breites Publikumund Künstler*innen zusammenbringen. Neben internationalen Gruppen verschreibt man sich vor allem der Förderung österreichischer (Nachwuchs-)Bands. Die Auftritte ungarischer Bands lässt die jahrzehntelang durch den Eisernen Vorhang getrennte Region wieder ein Stück weit zusammenwachsen. Einzigartig: Das Festivalgelände mitten im Dorf zwischen Kirchturm und Apfelgarten.

Musikalische Vielfalt
Wie vielfältig das Programm auch 2025 wieder ausfallen wird, unterstreichen die bsiherigen Bestätigungen: Die schwedischen Hardcore-Punk-Legenden REFUSED sind auf ihrer Abschiedstournee genauso im kleinen Bildeinzu sehen, wie Österreichs Pop-Act der Stunde BIBIZA. Die Hamburger Indierocker KETTCAR stehenschon viele Jahre auf der Wunschliste des Organisationsteams, mit der OPUS BAND & SCHICK SISTERS wird ein großes Stück heimische Musikgeschichte Teil der Geburtstagsfeier. Der britische Electronic-Dance-Act KOSHEEN bringt müde Tanzbeine wieder in Schwung und schräger Ska-Reggae-Latin-Mix kommt von den ungarischen Szenegrößen OCHO MACHO. Die kultige us-amerikanische Melodic-Hardcore-Band IGNITE und die bayerischen Alternative-Metaller EMIL BULLS werden für kräftiges Headbangen sorgen. Das Energiebündel UCHE YARA präsentiert ihren genreübergreifenden Sound und KREIML & SAMURAI rappen charmant wienerisch.
Freudige Wiedersehen gibt es auch mit Burgenlands Indie-Aushängeschild GARISH, die schon am zweiten picture on im Jahr 2001 mit dabei waren, und mit den wiedervereinten Ska-Punk-Stimmungsmachern RAMAZURI. Frischen Indie-Pop mit südostösterreichischen Wurzeln liefert FRIEDBERG. Die burgenländischen FM4-Chart-Stürmerinnen LOVEHEAD und das Rock-Trio IGEL VS. SHARK hauenetwas kräftigerin die Saiten. COUSINES LIKE SHIT liefern feinen Lo-Fi-Gitarrensound frei Haus in den Apfelgarten. Mit THE DICATION FEAT. LIMETREE feiert die Band, die das allererste picture on eröffnet hat, ein überraschendes Comeback für die Jubiläumsausgabe. Das gleichermaßen telegene wie musikalische Zeit-im-Bild-Gesicht TOBIAS POETZELSBERGER erkundet beim Dorfspaziergang das Grenzdorf Bildein und seine Geschichte, der kultige Heimorgelunterhalter MAMBO KURT eröffnet den Feierreigen schon am Donnerstag bei der Opening-Party. Die musikalische Bandbreite runden der MUSIKVEREIN EBERAU und als Zeichen des völkerverbindenden Gedankens die ungarisch-kroatische TAMBURIZZA KOPRIVE ab. Und aller guten Dinge sind drei: Nach Bilderbuch (2024) und Wanda (2022) bleibt der Headliner noch eine Geburtstagsüberraschung.

Der Großteil des Kartenkontingents ist bereits vergriffen. Die allerletzten Karten werden derzeit per Ticketlotterie fair und mit gleichen Rechten für alle verlost. Die Anmeldung für die Lotterie ist noch bis Donnerstag, 15. Mai (12 Uhr),möglich. Nur so lange der Vorrat reicht: Um das familiäre Ambiente mitten im Dorf aufrecht zu erhalten, ist das Kartenkontingent streng limitiert. Wobei die Nachfrage abermals weit größer sein wird, als es der Platz zwischen Kirchturm und Apfelgarten zulässt. Größer werden kommt für das ehrenamtliche Veranstalter*innen-Team aber nicht in Frage –man will weiterhin „klein & fein“ bleiben.
Eine kurze Geschichte des Picture On Festivals
Wir schreiben den 23. September 2000, der Altweibersommer sorgt für angenehme Temperaturen. Pünktlich um 14:30 Uhr eröffnet die blutjunge Indiepop-Band THE_DICATION mit dem The-Who-Song »I Can’t Explain« die ersten pictureON Rockkonfrontationen. Und damit den ehrgeizigen Versuch im Südburgenland ein Festival der verschiedenen Musikstile zu etablieren. Damals noch eintägig, indoor und mit mäßigem Besuch: Rund 100 Gäste fanden sich im alten Pfarrstadl ein.
Betreut von einem jungen, äußerst engagierten Organisationsteam wurde das Festival kontinuierlich ausgebaut: Schon 2001 gab es das erste Open-Air, 2002 startete die Zusammenarbeit mit Ungarn, das picture on festival wurde Teil eines umfassenden EU-Projektes. 2003 fand das Festival an vier Tagen abwechselnd im ungarischen Szentpéterfa und in Bildein statt, 2004 konnte man bei den LENINGRAD COWBOYS erstmals „Sold Out“ verkünden. 2010 wurde das Festival um eine zweite Bühne im Apfelgartenerweitert um noch mehr heimischen Künstlerinnen eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten. 2012 fand erstmals die Lesung am Pinkastrandstatt und begeistert seither die Gäste niederschwellig mit zeitgenössischer Literatur. 2015 wurde mit dem Ottakringer Brauwerk ein eigenes Festivalbiergebraut: Das Pinkagold, ein Uhudler Pale Ale, war dabei das erste Craft Beer mit Uhudlernote.
2018 kam es zur Premiere des Musikalischen Dorfspaziergangs: Dabei erkunden die Besucher*innen zusammen mit Bildeiner Originalen und Teilendes Organisationsteams das Grenzdorf Bildein und seine Geschichte am Eisernen Vorhang. Das ganze Dorf wird dabei zur Festivalbühne.
Im Jahr 2023 wurde mit dem picture on kids ein Herzensprojekt Wirklichkeit: Ein Festival für Kinder! Neben Live-Musik und Workshops kann unser Nachwuchs erstmals vor, auf und hinter der Bühne Festivalluft schnuppern —und soll damit frühzeitig für das Ehrenamt begeistert werden. Mittlerweile ist das picture on fester Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft. Ein Erfolgsrezept ist die ständige Weiterentwicklung: Das picture on festival ist nicht von heute auf morgen künstlich am Reißbrett entstanden, sondern hat sich über ein Vierteljahrhundert gesund weiterentwickelt —und möchte es noch viele weitere Jahre tun …

Weitere Infos zum picture on Festival:
www.pictureon.at
facebook.com/pictureonfestival
instagram.com/pictureonfestival
Photo Credit: David Bitzan, Andreas Graf, picture on Festival